Das war's für die SpVgg Jahn Forchheim mit der Regionalliga: Der Bayerische Fußball-Verband hat die Lizenz erwartungsgemäß verweigert und kritisierte den Verein, überhaupt an der Bewerbung festgehalten zu haben. Fußball-Chef Schüttinger sieht es anders.
Die Überraschung hielt sich in Grenzen, mit der endgültigen Absage hatten ohnehin die meisten gerechnet. Nun steht es aber fest: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat der SpVgg Jahn Forchheim keine Lizenz für die Regionalliga-Saison 2014/2015 erteilt, unabhängig von der sportlichen Qualifikation. Die Spielstätte an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße erfüllt nicht die Kriterien, die der Verband für die Regionalliga einfordert.
"Wir haben Forchheim in mehreren Gesprächen Übergangslösungen angeboten und aufgezeigt, wie die Kriterien erfüllt werden können. Der Verein hat uns aber signalisiert, eine neue Sportanlage kaufen zu wollen und deshalb nicht mehr in die aktuelle Spielstätte zu investieren", teilte der BFV in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Weiter heißt es dort: "Dieser Entschluss ist nachvollziehbar, heißt aber zugleich, dass die SpVgg die Zulassungskriterien für die nächste Saison nicht erfüllen kann. Ein Rückzug des Antrags wäre daher sicherlich logisch und folgerichtig gewesen, ist aber nicht erfolgt."
Schüttinger: "Kein Strohfeuer" Uwe Schüttinger, der Fußball-Abteilungsleiter des Jahn, äußert sich unaufgeregt zur Absage, auch er hatte damit gerechnet. Zwar hätte der Verband gern gesehen, dass der Verein nach einer Ortsbesichtigung und der erstellten Mängelliste seine Bewerbung zurückzieht. Schüttinger hat aber das Recht des Klubs wahrgenommen, eine Stellungnahme formuliert und weiter gehofft: "Sonst wäre wieder nur hängengeblieben, dass der Jahn seinen Antrag zurückzieht, dass alles nur ein kleines Strohfeuer war.
Aber so ist es ja nicht: Wir wollten in die Regionalliga, sie wäre ein schöner Bonus gewesen." Scharfe Kritik am Verband wollte Schüttinger aber nicht aufkommen lassen: "Es soll kein Vorwurf an den BFV sein, dass die Messlatte zu hoch ist. Aber die Regionalliga ist der Bayernliga doch näher als dem Profibereich, das sieht man ja schon an den Zuschauerzahlen."
Auf absehbare Zeit wird der Jahn also über die Bayernliga nicht hinauskommen. Erst, wenn das neue Gelände fertiggestellt ist, kann die bayerische Eliteliga wieder ein Thema sein. Bis dahin werden aber noch viele Spiele ins Land ziehen. "Es bewegt sich etwas, wir haben eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe nach der Jahreshauptversammlung gegründet, führen Gespräche mit der Stadt und Investoren", sagte Schüttinger. Ob überhaupt, oder wann genau der Jahn auf das anvisierte VfB-Gelände ziehen kann, ist noch ungewiss. Selbst nach einer Einigung, die noch aussteht, "würden wir optimistisch geschätzt etwa ein Jahr Bauzeit benötigen", so Schüttinger.