Die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg dreht den Spieß um und besiegt die SpVgg Jahn Forchheim im Endspiel um den Raiffeisen-Cup. Im vergangenen Jahr war die SpVgg noch als Sieger aus dem gleichlautenden Finale hervorgegangen.
Es war wieder einmal ein hochspannender Raiffeisen-Cup. Überraschungsteam des Hallenfußballturniers in Gräfenberg war der Kreisligist aus Kalchreuth, der kurz davor stand, die Nürnberger aus dem Turnier zu kegeln. Diese duselten sich jedoch ins Finale und trafen dort auf die SpVgg Jahn Forchheim, bei der sie sich für die Finalniederlage aus dem vergangenen Jahr revanchierten.
Mintal und Wolf in der Halle
Es war beinahe unmöglich, einen Parkplatz rund um die Gräfenberger Sporthalle zu finden, so groß war der Andrang beim diesjährigen Raiffeisen-Cup. Traditionell treffen hier einige der stärksten Mannschaften aus der Region aufeinander, um sich mit den Club-Amateuren zu messen. Diese brachten mit den Ex-Profis Andreas Wolf und Marek Mintal als Trainer wieder etwas Bundesliga-Feeling mit in die Halle.
Auf dem Feld war der Unterschied zwischen dem Club und den restlichen Teilnehmern nicht so groß, wie vielleicht erwartet. Schon in der Gruppenphase reichte es für den FCN nur zu Unentschieden gegen die SpVgg Bayreuth, die nur mit einem gemischten Team angereist war, und gegen den TSV Nürnberg-Buch. Allein durch den Kantersieg gegen den TSV Gräfenberg, der zuvor mit einem Punktgewinn gegen Landesligist Buch sein Soll erfüllt hatte, holte sich der Club den Gruppensieg.
Beschwerlich ging es für den Turnierfavoriten weiter, denn im Halbfinale wartete das Überraschungsteam aus Kalchreuth auf. Der Kreisligist, der sich über den Autohaus-Hartmann-Cup eine Woche zuvor qualifiziert hatte, ordnete sich in seiner Gruppe unerwartet vor dem Bayernligisten aus Erlangen-Bruck und dem Landesligisten SC Feucht ein. Im Halbfinale sah es nach einer 2:0-Führung nach einem klaren Sieg für den Club aus.
In den Schlussminuten egalisierte Kalchreuth unter tosendem Beifall von den Rängen diesen Spielstand jedoch und es folgte ein Neunmeter-Schießen, in dem der Regionalligist die Nase vorn behielt und ins Finale einzog.
Das zweite Halbfinale war genauso aufregend wie das erste. Der TSV Buch ging gegen die SpVgg Jahn Forchheim zwar in Führung, doch haderte das Team von Trainer Helmut "Alu" Rahner im weiteren Verlauf immer wieder mit dem Schiedsrichter. Es hagelte zwei Zeitstrafen, zwei Gelb-Rote Karten und auch der Coach wurde auf die Tribüne geschickt. Für den Jahn war es somit fast ein Spaziergang, in Überzahlsituationen das Spiel in einen 2:1-Sieg zu drehen. Damit war das Endspiel die Neuauflage aus dem Vorjahr, als der Jahn den kleinen Club überraschend bezwang.
Jahn erzwingt die Verlängerung
Dieses Kunststück wollten sie wiederholen und versteckten sich gegen die Jungprofis nicht. Trotzdem lag Nürnberg durch Ivan Knezevic mit 1:0 vorne. Dieser Vorsprung hielt bis wenige Sekunden vor dem Ende, als Ferdinand List eine der unzähligen Forchheimer Chancen doch noch zum Ausgleich verwertete. Es folgte eine Verlängerung, in der zuerst der Club zum 2:1 traf, Bastian Schäferlein aber im Handumdrehen ausglich.
Erst danach fand der Jahn in Julian Wießmeier seinen Meister, welcher zwei weitere Tore nachlegte. Und auch David Spies traf noch einmal. So endete das Finalspiel mit 5:2 für den Club. Durch diesen Sieg hat der 1. FC Nürnberg II zum zehnten Mal den Raiffeisen-Cup in Gräfenberg gewonnen und versicherte brav, dass er sich jedes Jahr über die Einladung zu diesem Turnier freue.
Als bester Torhüter wurde Arthur Ockert vom viertplatzierten FC Kalchreuth ausgezeichnet und Kevin Woleman von der SpVgg Jahn Forchheim sicherte sich die Torjägerkrone mit sechs Treffern. Zum Schluss blieb es Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla überlassen, den Spielern und Zuschauern eine gute und sichere Heimreise zu wünschen, bei mittlerweile schneebedeckten Straßen und eingeschneiten Autos.