Der langerwartete Kulturentwicklungsplan für Forchheim ist fertig. Nun verspricht die Stadtpolitik vieles zu verändern. Die drängendsten Projekte und Ziele.
"Startschuss", "Meilenstein" oder "Quantensprung": Die Stadträte und -rätinnen lobten einhellig den am Donnerstag veröffentlichten Abschlussbericht zum Kulturentwicklungsplan für Forchheim. Auf 88 Seiten listet er Probleme, Stärken und Schwächen, Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen auf, um das kulturelle Leben in der Stadt zu verbessern. Die Räte des Kulturausschusses versprachen, auf der Basis des lang erwarteten Schriftstücks jetzt zügig vieles umzusetzen. Kulturreferat, neue Veranstaltungsorte, mehr Geld für die Kultur - die Liste der Herausforderungen ist lang und die Unzufriedenheit vieler Kulturschaffender groß.
Eineinhalb Jahre Arbeit
"Dieser Abschlussbericht ist kein Ausrufezeichen und kein Punkt - sondern ein Komma. Jetzt muss es weitergehen!", bekräftigt Susanne Fischer; die Chefin des Pfalzmuseums leitete den Kulturentwicklungsplan (KEP) federführend. Eineinhalb Jahre intensiver Arbeit stecken in dem Projekt.
In zahlreichen Gesprächen, Befragungen und zwei großen Workshops wurden Sorgen und Nöte der Forchheimer Kulturszene gesammelt. Vereine, Schulen, Stadtpolitiker, interessierte Bürger oder freischaffende Künstler beteiligten sich.
Die drängendsten Probleme
Im Stadtgebiet fehlten geeignete Räume. "Aber nicht nur Aufführungsorte. Es geht auch um Probenräume, Ausbildungsflächen und technische Ausstattung sowie spartenspezifische Räume", erläutert Lorenz Deutsch. Der künstlerische Leiter des Jungen Theaters arbeitete am KEP maßgeblich mit. Rathaus, Kolpinghaus, Saltorturm, Kaiserpfalz, Stadtpark, öffentliche Freiflächen - hinsichtlich der Kulturorte stünde die Stadtpolitik vor großen Aufgaben.
Außerdem ist die Kulturszene in Forchheim nach "innen und außen" unzureichend organisiert und vernetzt. "Gerade Ehrenamtliche bemängeln die fehlende Unterstützung der Stadt bei der Organisation und Vermarktung bei Veranstaltungen", sagt Deutsch: "Das wäre auch eine Aufgabe für ein Kulturreferat, das immer wieder gefordert wird."
Ein weiteres Problem ist der mangelhafte Umgang mit der langen Geschichte der Stadt, ihren Denkmälern und Skulpturen. Viele Kulturschaffende vermissen zudem ein "Profil" der Stadt. "Wofür steht Forchheim kulturell eigentlich? Und wie soll es in der Zukunft aussehen?"
Das läuft gut in Forchheim
Immerhin gebe es eine große, engagierte Kulturszene - sowohl ehrenamtlich als auch nicht ehrenamtlich. Zum Beispiel Stadtbücherei, Junges Theater, Musikverein Forchheim-Buckenhofen, Pfalzmuseum und die Kooperationen der Kirchenmusik von St. Johannis.