Die anhaltende Regenfälle der letzten Tage sorgten am Mittwoch nicht nur für steigende Pegelstände in den Flüssen Schwabach und Aisch: Im Ramstertal bei Ebermannstadt stürzte ein Baum auf die Straße. An der Schwabach erreichte der Pegelstand die Meldestufe 3 und sorgt damit bayernweit für ein Kuriosum.
Am Mittwochvormittag kam zwischen Geschwand und Hammerbühl ein Kfz-Fahrer bei starkem Regen in einer langezogenen Kurve von der Fahrbahn ab, überschlug sich und kam wieder auf den Rädern zu stehen. Der Fahrer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Auf der steilen Straße von Behringersmühle hoch nach Gößweinstein blieb ein 40-Tonner stecken und musste von einem Abschleppunternehmen befreit werden. Die Straße war gesperrt.
Für 40 Minuten gesperrt Zur Mittagszeit musste am Mittwoch die Staatsstraße 2685 zwischen Ebermannstadt und dem Ramstertal kurz nach dem Abzweig Rothenbühl für 40 Minuten gesperrt werden. Nach den starken Regenfällen der letzten Tage war ein entwurzelter Baum von beachtlicher Größe von oberhalb der Straßenböschung auf die Fahrbahn gestürzt und blockierte beide Fahrspuren.
Nachdem die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr aus Ebermannstadt den in seine Einzelteile zerlegten Baum beseitigt hatten, gab ein Beamter der Polizeiinspektion Ebermannstadt die Staatsstraße nach rund 45 Minuten wieder für den Verkehr frei. Fahrzeuge oder Personen kamen durch den umgestürzten Baum nicht zu Schaden.
Am Mittwoch um 11 Uhr haben die anhaltenden Regenfälle den Pegelstand der Schwabach auf Meldestufe 1 (230 cm) steigen lassen. Stufe 1 von 4 bedeutet: stellenweise kleinere Aus uferungen.
An der Messstelle Büg stieg der Wasserstand des kleinen Flusses an der Grenze der Landkreise Forchheim und Erlangen/Höchstadt im weiteren Tagesverlauf rasant an - rund 20 Zentimeter in drei Stunden. Um 16 Uhr standen 280 cm zu Buche: Das ist Meldestufe 2 und bedeutet: land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Straßen. Die beim Dauerregen im Mai erreichte Marke 300 cm nahm die Schwabach am späten Nachmittag.
Kurios: Bis Mittwoch Mittag war Büg die einzige Messstelle bayernweit, bei der der Pegel die erste Meldestufe knackte, obwohl doch besonders an den Alpen vor großen Niederschlagsmengen gewarnt worden war. Und auch bei Meldestufe 2 lag Büg in Bayern alleine vorne. Der anhaltende Regen sorgte im hügeligen Raum Igensdorf/Gräfenberg für viel abfließendes Wasser, das die Schwabach kaum noch fassen konnte. Der Pegel schoss am Abend als einziger in Bayern auch hinaus über die Meldestufe 3 (330 cm - einzelne Grundstücke oder Keller überflutet und Straßensperrungen): Um 18 Uhr lag er bei 334 cm.
Auch die Aisch stieg am Mittwoch an der Messstelle Laufermühle - kurz vor Erreichen des Landkreises Forchheim bei Willersdorf - deutlich an und näherte sich immer mehr dem Pegelstand von 400 cm - da zündet die Meldestufe 1.
Aus dem für die Regnitz und seine Zuflüsse zuständigen Wasserwirtschaftsamt Nürnberg war am Mittwoch keine Einschätzung zu erhalten: Alle zuständigen Mitarbeiter seien außer Haus. Eine Analyse aus dem Wasserwirtschaftsamt Kronach am Mittwoch für Oberfranken hilft weiter: Es habe am Wochenanfang nach noch mehr Regen ausgeschaut, sagte eine Mitarbeiterin. Nach dem trockenen August waren demnach die Böden lange Zeit sehr aufnahmefähig.
Die Lage dürfte vorerst angespannt bleiben, zumal der Deutsche Wetterdienst am Mittwochnachmittag für die nächsten Stunden weiter vor "ergiebigen Dauerregen" im Kreis Forchheim warnte.