Mehr Kinder bedeuten Mehrkosten in Egloffstein

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Die Kindertagesstätte von oben betrachtet. Das Gebäude wurde in den 90er Jahren errichtet und seither mehrfach saniert. Foto: Reinhard Löwisch
Die Kindertagesstätte von oben betrachtet. Das Gebäude wurde in den 90er Jahren errichtet und seither mehrfach saniert.  Foto: Reinhard Löwisch

Der Unterhalt der Kindertageseinrichtung in Egloffstein wird teurer. Einen Teil müssen Eltern tragen.

107 Kinder wurden für September angemeldet. Neun Kinder mehr als zuvor. "Eine erfreuliche Entwicklung", findet Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU). Es wären noch mehr interessierte Eltern gewesen, doch die Kapazitätsgrenze sei erreicht, berichtete die Leiterin der Einrichtung, Elke Raschzok-Falk.

47 drei- bis sechsjährige Kinder, 34 Schulkinder der Grundschule und sechs Kinder unter drei Jahren sind gemeldet worden und weitere 17 Kinder mit Migrationshintergrund, darunter einige, die kein Wort Deutsch sprechen, berichtet Raschzok-Falk. Die Verweildauer beträgt rein statistisch sechs bis sieben Stunden pro Tag und die meisten Kinder, darunter alle Grundschulkinder, bleiben stundenweise auch am Nachmittag in der Einrichtung, so dass deren Öffnungszeiten von Montag bis Freitag mittlerweile auf 7 bis 17 Uhr ausgedehnt wurde.
Dieser Service kostet viel Geld, vor allem in Form von Personal, das laut Aussage von Förtsch in den vergangenen drei Jahren um 23 Prozent angestiegen ist.

Apropos Kosten: bisher berechnete die Gemeinde für drei bis vier Stunden Aufenthalt der Kinder 71,50 Euro. Die Summe stieg bis zu 107 Euro bei neun Stunden Aufenthalt, egal wie alt sie sind und egal wie hoch der Pflege- beziehungsweise Betreuungsaufwand ist. Damit lag der Egloffsteiner Kindergarten unter den Summen, die andere Kindertageseinrichtungen im Landkreis Forchheim verlangen. Das konnte Bürgermeister Förtsch in einer Umfrage feststellen. Nur Thuisbrunn sei bis jetzt um zwei Euro billiger.

Da die Kommune gehalten sei, wirtschaftlich zu arbeiten, sei es notwendig, so Förtsch, die Abgaben maßvoll anzupassen. Auf Empfehlung der Gemeindeverwaltung sollen die Beiträge nun um 14 Euro für alle Beitragsstundensätze steigen. Darin inbegriffen sind künftig das Getränke- und Spielgeld. Beides mache alleine schon zehn Euro aus. Der Gemeinderat folgte einstimmig der Empfehlung.
Nun wird der Elternbeirat zur Angelegenheit gehört und wenn dieser grünes Licht gibt, wird der Beitragssatz in Form einer Gebührensatzung verabschiedet, so dass die Änderungen mit dem neuen Schuljahr wirksam werden können.

Weitere Themen im Gemeinderat waren: Der Hochbehälter der Wasserversorung in Hundshaupten, an dem Mitte Juni auf einem Schachtdeckel von Unbekannten ein Feuer entfacht worden war. Die Befürchtung, dass dabei Diesel oder Benzin ins Trinkwasser gelangte, erwies sich als unbegründet, nachdem in einigen Wasserproben keinerlei Rückstände gefunden wurden. Man vermutete unbedachte Jugendliche als Täter.

Die Gemeinden Heroldsbach und Egloffstein sind als Standorte für Pilotprojekte bei der E-Mobilität vom zuständigen Regionalbüro ausgewiesen worden, gab Förtsch bekannt.

Auf Vorschlag von Gemeinderat Manuel Vogel soll ein Bodengutachten die Standfestigkeit des großen Schwimmbeckens im Freibad testen. Seit Jahren sei zu beobachten, dass sich das Wasserbecken langsam auf eine Seite neige. Förtsch informierte, dass man derzeit mit den letzten drei Grundstückseigentümern in Verhandlung stehe, um die restliche Strecke des Radweges vom Wasserrad aus Richtung Mostviel bis hin zum Freibad fertigzustellen. Auch die Sanierung der Kindertagesstätte sei in der Planungsendphase. Förtsch rechnet bei Baukosten von rund 400 000 Euro mit 90 Prozent Förderung.