Jugendliche probieren sich auf Einladung des Poxdorfer Bürgermeisters als Gemeinderäte aus.
Wie läuft eine Gemeinderatssitzung ab? Welche Aufgaben hat ein Gemeinderat? Um den Poxdorfer Jugendlichen das zu veranschaulichen, hat Bürgermeister Paul Steins (CSU) beim lmonatlichen Runden Tisch mit dem Bürgermeister zu einer Gemeinderatssitzung für die Jugend geladen.
Die Einladung zu dieser außergewöhnlichen Sitzung war allen Teilnehmern fristgerecht sechs Tage zuvor zugesandt worden. Auch die Tagesordnung, die Beschlussvorlagen sowie die Niederschrift des letzten Runden Tischs hatten der Form entsprechend alle erhalten.
Anwesend waren Bürgermeister Paul Steins, Gemeinde-Jugendpfleger Armin Stingl, die Jugendbeauftragten Bettina Zametzer, Christian Haller und Felix Zwiener, der zugleich auch für die Jungen Bürger im echten Gemeinderat sitzt, sowie 15 Jugendliche verschiedenen Alters.
Zu Beginn der Sitzung im Poxdorfer Rathaus erläuterte Bürgermeister Steins, welche Aufgaben die zwölf Poxdorfer Gemeinderäte als gewählte Vertreter der Bürger haben. Er betont, dass es die Räte sind, die die Entscheidungen treffen, zum Beispiel über den Haushalt oder über den Flächennutzungsplan. Er habe als Erster Bürgermeister nur dafür zu sorgen, dass die Beschlüsse umgesetzt werden.
"Aber", so Steins, "ich bin auch das Mädchen für alles: Klagen, Beschwerden, Wünsche, alles kommt bei mir an. Immer bin ich zuständig." Zuhörer seien bei Ratssitzungen sehr willkommen, aber haben laut Geschäftsordnung nur beim ersten Tagesordnungspunkt Bürgeranfragen Rederecht. Handys müssen ausgeschaltet werden und die Gemeinderäte, die verschiedenen Parteien angehören, befolgen eine bestimmte Sitzordnung. Auch die übrige Platzverteilung im Sitzungsraum erläuterte Steins.
Flugs erhöhte der Bürgermeister die Zahl der Poxdorfer Räte von 12 auf 15, um alle Jugendlichen beteiligen zu können, worauf die eigentliche Sitzung beginnt. Für den Punkt Bürgeranfragen war Gemeinderat Johannes Werner gekommen: Er will wissen, wann die erste Elternbeiratssitzung in der Kita stattfinden wird und wann die Gräben im Ort gemulcht werden.
Weiter geht es mit dem Bericht des Bürgermeisters darüber, welche Themen der vorangegangenen Sitzungen bearbeitet worden sind. Nachdem die Niederschrift zum Runden Tisch im Juli einstimmig genehmigt ist, wird der Vorschlag des Jugendbeauftragten Christian Haller diskutiert, jeweils am zweiten Mittwoch im Monat in einem Raum in der Schule ein Treffen der Poxdorfer Jugendlichen zu institutionalisieren.
Nach allgemeiner Ansicht wäre der "Lila Raum" für ein solches Treffen, möglichst ab 17.30 Uhr, sehr geeignet. Natürlich müsste der Schulleiter zustimmen, und es müsste für eine Aufsichtsperson gesorgt werden.
Danach geht es um die Anschaffung einer weiteren Sitzgarnitur am Beachvolleyballfeld, um die Erneuerung der beschädigten Sicherheitsketten am Übergang Gässle/Baiersdorfer Straße und um die Verlängerung der Einschaltzeit der Ampelanlage an der Hauptstraße über 21 Uhr hinaus.
Außerdem wünschen sich die Jugendlichen die Einrichtung einer Rubrik "Kinder und Jugendliche" im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft, und sie planen, zwei- oder dreimal im Jahr eine etwa vierseitige Jugendzeitung herauszubringen; darüber soll in einer weiteren Sitzung beraten werden. Alle Vorschläge werden einstimmig angenommen.