Fotoforum präsentiert Architekturfotografie in großem Format

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Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
Die ausstellenden Fotografen des Fotoforums: Edmund Allertseder (Bamberg), Andreas Kraitzek (Bamberg), Jürgen Zeitler (Stegaurach), Daniel Preußner (Bamberg), Kai Rogler (Forchheim), Petra Sitzmann (Forchheim) und Gisela Steinlein (Forchheim) Foto: Pauline Lindner
Die ausstellenden Fotografen des Fotoforums: Edmund Allertseder (Bamberg), Andreas Kraitzek (Bamberg),  Jürgen Zeitler (Stegaurach),  Daniel Preußner (Bamberg),  Kai Rogler (Forchheim),  Petra Sitzmann (Forchheim) und  Gisela Steinlein (Forchheim) Foto: Pauline Lindner
 
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
 
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
 
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
 
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
Blick in die Ausstellung in der Kaiserpfalz Foto: Pauline Lindner
 

Die Fotoausstellung "Bau-Kunst" ist im Pfalzmuseum in Forchheim eröffnet worden. Sie wirft spannende Blicke auf Beelitz, Toronto, das Museum selbst und vieles mehr.

Ohne Sonderaufgabe ging es nicht ab bei der ersten Ausstellung des Fotoforums Forchheim (Fo-Fo-Fo). Initiator Kai Rogler und seine Mitstreiter hatten als Thema die Architekturfotografie gewählt. Und das hieß beim Ausstellungsort Pfalzmuseum, auch Facetten des historischen Gebäudes mit der Kamera einzufangen und in großem Format zu präsentieren.

"Zeichnen mit Licht" - unter dem Begriff wurde, so Museumsleiterin Susanne Fischer, ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts die Fotografie als neu entdeckte Kunstform betrachtet. Die Technik, mit Linsen und Chemie Abbilder zu schaffen, hatte die Jahrzehnte davor weite Verbreitung gefunden, war sie doch ein relativ preiswertes Mittel, persönliche Erinnerungen zu schaffen. Man denke nur an die Familienbilder, wie sie in den Ateliers entstanden.

War ab den 20er Jahren die Fotografie als Kunstform anerkannt, wandte sich der Fokus immer noch vorrangig dem Menschen zu; die Architektur - selber eine künstlerische Ausdrucksform - wurde erst nachrangig entdeckt. Was sicher auch daran liegt, dass bei weitem nicht jedes Gebäude vor künstlerischer Reife strotzt. Gerade aber solchen Monumente - ob als morbide, monströs oder genial eingestuft - üben ihren Reiz auf Fotografen aus.

Schlagende Beweise

Der schlagende Beweis dafür ist auch in der Fotoausstellung "Bau-Kunst" vorhanden. Sie wussten wohl nichts von ihren Vorhaben, aber Kai Rogler wie auch Edmund Allertseder zog es in die verlassene Lungenheilstätte Beelitz bei Berlin, um das Vergängliche, das Verlassene von großen Räumen und die Spiele des Lichts in zerbrochenen Scheiben einzufangen. Geradezu das optische Gegenteil einer pulsierenden Stadt, wie es Toronto offenbar für Andreas Kraitzek ist.

Objekte aus der Nähe wie aus fernen Ländern haben die Mitglieder von Fo-Fo-Fo für wert gehalten, "auf Zelluloid" festgehalten zu werden. Die Redewendung zeigt, wie schnell der technische Fortschritt war, arbeiten doch auch Fotokünstler längst digital. Und in den Gesprächen über Aufnahmen und Wiedergaben ist von DPI und Gigabyte die Rede. Genauso selbstverständlich ist es in wenigen Jahren geworden, die gerade gemachte Aufnahme am Display zu kontrollieren. Das irritiert einen mit der analogen Technik Aufgewachsenen auch nach 20 Jahren Digitalfotografie.

Sie hat - auch das spiegelt die Ausstellung wider - einen unschlagbaren Vorteil gegenüber dem guten alten Film. Die technischen Kenntnisse können etwas in den Hintergrund treten gegenüber dem Blickwinkel des Fotografen, seiner Wahrnehmung des Objekts. Ein Stück weit tritt sein Auge nach vorne und nimmt den Betrachter mit hinein in die - in diesem Falle - oft sehr stillen Bilder von leeren Räumen und Bauelementen. Als Beispiele seien die Serie Hausecken von Jürgen Zeitler genannt und die Treppenfluchten von Daniel Preußner.

Architektur in der Natur

Architekturstrukturen gibt es auch in der Natur. Das beweisen die Bilder von Petra Sitzmann von Palmen, die sie in Paphos auf Zypern gesehen und fotografiert hat. Berlin hat interessante Fotomotive; das hat Gisela Steinlein festgehalten. Hoffentlich ist ihr Foto von Sigritzau nicht das letzte Zeugnis für eine charakteristische Ortsansicht, wenn es denn zur Ansiedlung der Baywa im unmittelbaren Sichtfeld kommt.

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) hob in seiner Begrüßung die Verpflichtung der Stadt zur Kunstförderung heraus, besonders im jetzigen Zeitpunkt, vor der Rathaussanierung und einem Umbau des Kolpinghauses für Räume zu Ausstellungszwecken zu sorgen. Am Klavier fing Lucky Schmitt die vielfältigen Eindrücke der Fotografien in Töne ein.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis 8. September von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt beträgt fünf Euro.