Gefahren durch Hackerangriffe
Im Portfolio sind auch Schnittstellen-Geräte, mit denen die Nutzer ihre KNX-Haustechnik übers Internet bedienen und steuern können. Neben Privatleuten zählen zu den Enertex-Kunden Unternehmen, Hotels oder Krankenhäuser, die ihre Gebäudetechnik vernetzen und aus der Ferne warten möchten. Diese Verbindung stellt allerdings ebenso eine Gefahr dar. Sicherheit, zum Beispiel vor Hackerangriffen, sei bei der Gebäudetechnik deshalb sehr wichtig, betont Schuster. Kriminelle könnten sich bei fehlendem Schutz einhacken. Im schlimmsten Fall könnten sie zum Beispiel Türen öffnen oder Geräte manipulieren.
Eine der neuesten Enertex-Entwicklungen ist ein einfach zu installierendes "Schutzschild", dass das eigene Gebäudetechnik-Netzwerk verschlüsselt und vor Hacker-Angriffen schützen soll. Im Medical Valley Center in Forchheim wurde nun eine Kooperation von Enertex mit der Firma Albrecht Jung bekannt gegeben - bei der eben diese Verschlüsselungstechnik im Fokus stand.
Daten-Klau in der "Cloud"
Der "smart home"-Bereich erlebt aktuell einen wahren Boom. Die Gebäudetechnik ist in den vergangenen Jahren für viele private Hausbesitzer erschwinglich geworden. Mit Smartphones und kostengünstigen Geräten wie Amazons Alexa gab es einen Schub in der Branche, räumt Schuster ein. Doch private Nutzer sollten ebenso Vorsicht walten lassen, mahnt der Elektrotechnik-Experte. Von "Cloud-Lösungen" rät er ab. Hierbei passieren die Rechenleistungen der Geräte auf anderen Servern/Computern außerhalb des Hauses - im Gegensatz zum KNX-System. Was in der "Cloud" mit den persönlichen Daten passiere, könne nicht mehr kontrolliert werden, sagt Schuster.
Es werde Licht per Sprachbefehl
Er verdeutlicht dies an einem Beispiel: Wer sich Amazons (günstigen) Sprachassistenten "Alexa" ins Haus hole, könne nicht wissen, wer mithört. Bei einem (kostspieligeren) KNX-Gerät, das über Sprachbefehle gesteuert wird, würden die Informationen innerhalb des Systems bleiben - also innerhalb der eigenen vier Wände. "Enertex - Licht an!", ruft Schuster dem schwarzen Schalter an der Wand zu. Das Gerät blinkt kurz grün auf - und die Zimmerlampe erleuchtet.
Das sollten "smart home"-Interessierte beachten:
Standard Wer vernetzte Gebäudetechnik in seinem Haus installieren will, sollte den europäischen Standard, das in Deutschland entwickelte KNX-System, nutzen. "Es gibt hier nichts, was es nicht gibt", betont Enertex-Gründer Michael Schuster. Die größten Hersteller aus Europa, Amerika oder Asien seien vertreten und würden alle verfügbaren Gebäudetechnik-Produkte in allen Preisklassen und Stilen anbieten.
Einfallstore vermeiden Jedes vernetzte Gerät - selbst eine online ansteuerbare Glühbirne - stellt ein potenzielles Einfallstor für Angriffe dar, das unter Umständen abgesichert werden sollte.
Sensible Bereiche An sensiblen Orten (z.B. öffentliche Räume, Arztpraxen, Büros) internetfähige Assistenten meiden. Bei WLAN-Routern zudem einen extra Gast-Zugang anlegen.