Derzeit gibt es für Brauereien aus dem Raum Forchheim bundesweit Preise zu gewinnen. Die einen untersuchen das Bier im Labor, die anderen machen eine Blindverkostung nach dem Motto: Vor allem auf den Geschmack, nicht die Chemie kommt es an.
Und dann gibt es da Tester, die vor allem eines wollen: genießen. Wie zum Beispiel Hannes Sträßle aus Kelkheim bei Frankfurt und seine Freunde. Über die Leser-Community auf unserem Internetportal www.infran ken.de schreibt er uns: "Franken, die außerhalb ihrer Heimat leben, vermissen häufig ihr geliebtes fränkisches Bier. Nicht so die Franken, die im Taunus zu Hause sind." In dem benachbarten Taunusstädtchen Eppstein lege ein Wirt - er ist Türke - großen Wert auf gutes Bier. So zapft er standardmäßig zwei fränkische Biere (eines aus Würgau und ein anderes aus Breitenlesau) vom Fass.
Darüber hinaus schenkt er im monatlichen Wechsel ein drittes Bier aus Flaschen aus. Dieses kommt aus Unterzaunsbach, Oberailsfeld, Nankendorf und anderen Brauereistandorten in der Fränkischen Schweiz. Von so viel "Frankentreue" beseelt gründete Hannes Sträßle vor circa einem Jahr mit seinem Freundeskreis einen Stammtisch, der zur Zeit aus 17 Personen besteht und sich monatlich trifft.
Es handelt sich um drei Oberfranken, eine Unterfränkin und einen Niederbayern. Der Rest setzt sich aus Hessen zusammen, die alle Freunde Frankens und seines Bieres sind. "Wir nennen uns 'die Bierkieser'", schreibt Sträßle, "denn wir prüfen bei jedem Treffen die Klarheit, den Geruch und den Geschmack des Bieres, wie es früher die Bierkieser taten." So haben die Hessen zwar nicht die ganz große Biervielfalt wie die Franken, aber zumindest einen kleinen Ersatz, und Herr Sträßle berichtet: " Alle fühlen sich wohl und freuen sich immer wieder auf den nächsten Termin." Das allein ist auch schon preiswürdig. Prost!