Friedrich Oehme erfand vor acht Jahren seine eigene Energiewerkstatt. Seitdem bringt er Kindern mit Hilfe des Wärmegeistchen Calphi den Klimaschutz näher.
Nein, es ist weder Morgengymnastik noch Schulsport, als die Schüler und Schülerinnen der vierten Klasse der Hiltpoltsteiner Grundschule eine Kniebeuge nach der anderen ausführen. 30 Stück. Vielmehr gehört es zu den vielen Experimenten zum Thema Wärmeenergie, das Friedrich Oehme, der Erfinder der Energiewerkstatt, mit den Schülern durchführt.
Nicht nur das plüschige Wärmegeistchen Calphi, zugleich der Name des Workshops, ist ganz rot und Feuer und Flamme von den Experimenten. Auch den Kindern ist es nach dieser Übung richtig warm geworden. Wärme ist für das Leben unentbehrlich. Der Mensch fühlt sich dann wohl und fit. Das lässt sich selbst farblich darstellen, wie die Wärmebildkamera im Anschluss zeigt.
Kurz darauf sitzen die Schüler am Tisch und beurteilen die Bilder auf ihrem Arbeitsblatt farbig. Rot steht für Quellen, die warm sind und Wärme erzeugen, blau für die kalten. Natürlich erhält die Sonne fünf rot ausgemalte Kästchen, die höchste Form der Wärmeerzeugung. Wie kann man Wärme gewinnen, erzeugen und finden? Wärme breitet sich aus. Mit Calphi haben die Schüler all das richtig herausgefunden. Aber auch, warum und wie Wärme verloren geht.
Vor acht Jahren überlegte Altlandrat Reinhardt Glauber mit Bürgern, was man für den Klimaschutz tun könne. "Mit Kindern arbeiten", nennt Friedrich Oehme seinen Vorschlag. Ein Vorschlag, der nicht nur für gut befunden wurde, sondern zur Energiewerkstatt, dem Workshop mit Schülern geführt hat.
Zum 50. Mal bringt er den Kindern den Umweltschutz auf spielerische und doch lehrreich einprägsam ins Herz. Dazu gratulierten Landrat Hermann Ulm (CSU).
Auch Dominik Bigge, der Klimaschutzmanager am Landratsamt, Schulrätin Cordula Haderlein und Wolfgang Blos (Vorsitzender von FOrsprung) waren in dem Container, der vorübergehend das Klassenzimmer der Grundschüler ist, und brachten Glückwünsche. Nicht ganz unbeteiligt am Projekt ist das Landratsamt, stiftete sie doch die Wärmebildkamera, mit der Oehme den Kindern das Erlernte auch farblich erleben lässt. So erinner sich Paula an das Experiment mit dem Wasserkocher. "Von dem warmen Wasser haben wir die Temperatur gemessen und es anschließend in eine kalte Schüssel gefüllt", erklärt die Schülerin.
Eine Thermokanne hingegen hält warm. Selbst der Körper verliert Wärme, wenn man einen kalten Gegenstand anfasst, die Hand auf ein Kühlakku drückt. Die Wärmebildkamera zeigt blaue Streifen. Blau steht für Kälte. Doch als Stefan einen Handschuh anzieht, bleibt die Hand warm. "Wir ziehen im Winter immer Handschuhe, eine Mütze, einen Schal und einen Schneeanzug an", erzählen die Mädchen, das Plüsch-Calphi im Blick.