Baiersdorf hilft dem klammen Sportverein nur unter Vorbehalt

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Symbolbild: dpa
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Dem Baiersdorfer Sportverein steht finanziell das Wasser bis zum Hals. Im August droht die Zahlungsunfähigkeit. Die Stadt soll helfen und ist auch gewillt. Doch einen Zuschuss in Höhe von 88.000 Euro koppelt der Stadtrat an eine Reihe von Bedingungen.

Der Baiersdorfer Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung über Maßnahmen zur Unterstützung des Baiersdorfer Sportvereins BSV beraten. Der Verein befindet sich finanziell in einer höchst prekären Situation. Er hat deshalb die Stadt um einen Zuschuss in Höhe 88.000 Euro gebeten.

Beim BSV klafft derzeit eine Budgetlücke in eben dieser Höhe. Im August könnte der Verein zahlungsunfähig sein, da dann aufgenommene Privatkredite zurückgezahlt werden müssen.

Sinkende Mitgliederzahlen

Die Hauptgründe für die missliche Situation findet der Vizepräsident des Vereins, Roland Lahme, vor allem in den fallende Mitgliederzahlen sowie den steigenden Personal- und Liegenschaftskosten.

Um neue Mitglieder zu gewinnen, plant der Verein unter anderem eine Erweiterung des Fitnessbereichs.
Durch die Umrüstung auf Sparlampen könnte zudem der Stromverbrauch deutlich und nachhaltig gesenkt werden. Für diese Maßnahmen hat der Verein bei der Stadt inzwischen einen zweiten Zuschuss in Höhe von 29.000 Euro beantragt.

Die Baiersdorfer Räte sind grundsätzlich durchaus bereit, dem BSV finanziell unter die Arme zu greifen. Sie sind es, weil der Verein den Breitensport fördert und vor allem auch Jugendliche zur sportlichen Betätigung motiviert.
Geschäftsstellenleiter Klaus Hutzler gab ungeachtet dessen zu bedenken, dass im Haushalt für Zuschüsse in dieser Höhe keine Finanzmittel eingeplant sind. Einen Zuschussmechanismus für den BSV möchte jedenfalls er nicht in Gang setzen.

Ergebnisse bis Ende Juli

Deshalb forderte Hutzler für eine Analyse der BSV-Finanzen eine externe und neutrale Expertise. Dafür habe man den Vizepräsidenten des Bayerischen Landessportverbands, Jörg Ammon. Ammon führt laut Hutzler selbst erfolgreich einen Sportverein arbeite als Steuerberater.

Für seine Analyse bekommt Ammon 3500 Euro. Die Ergebnisse könnten bis Ende Juli vorliegen.
Der Baiersdorfer Stadtrat beschloss anschließend einstimmig, diese Analyse bei der Steuerberatungsgesellschaft Jörg Ammons in Auftrag zu geben. Die Räte beschlossen ferner, dem BSV eine finanzielle Unterstützung in Form eines rückzahlbaren Darlehens in Aussicht zu stellen.

Dieses Versprechen koppelten die Räte allerdings an die Voraussetzung, dass der Verein die Schlussfolgerungen Ammons umsetzt. Ebenso soll sich der Verein verpflichten, eine qualifizierte Kraft zur professionellen Führung der Vereinsgeschäfte einzustellen.

Falls die Stadt dem BSV tatsächlich finanziell unter die Arme greift, muss der Verein dem Finanzausschuss des Stadtrats außerdem vierteljährlich Bericht erstatten. Die Beratung über den Zuschuss für Fitnessbereich und die Umrüstung mit Sparlampen stellte der Baiersdorfer Stadtrat dagegen bis auf Weiteres zurück.

Kosten steigen um sechs Prozent

Des Weiteren nahm der Stadtrat die von der Kämmerei vorgelegte Kostenaufstellung für die Generalsanierung der Mehrzweckhalle einstimmig zur Kenntnis.

Die tatsächlichen Kosten dieser Sanierung belaufen sich auf rund 5,64 Millionen Euro. Da die Regierung von Mittelfranken das Projekt mit einem Zuschuss von 656.000 Euro fördert, muss die Stadt Baiersdorf für noch 4,99 Millionen Euro aufkommen.

Die Kostensteigerung von rund sechs Prozent gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung ist teilweise auf die verbesserte Haustechnik und besser gegen Hochwasser geschützte Außenanlagen zurückzuführen.