Angst vor Einbrüchen im Kreis Forchheim bleibt

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Solche Aufkleber sind bei der Polizei erhältlich. Foto: Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
Solche Aufkleber sind bei der Polizei erhältlich. Foto: Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
Helmut Eßel, Leiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Bamberg Foto: privat
Helmut Eßel, Leiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Bamberg Foto: privat
 
In der französischen Partnergemeinde von Dormitz hängen an zahlreichen Masten solche Schilder, mit der auf aufmerksame Nachbarn hingewiesen wird. Foto: rm
In der französischen Partnergemeinde von Dormitz hängen an zahlreichen Masten solche Schilder, mit der auf aufmerksame Nachbarn hingewiesen wird. Foto: rm
 

Die Einbrüche und Verbrecherjagd im Landkreis Forchheim haben die Bürger alarmiert. Die Kripo bietet Beratung an.

Die große Verbrechersuche der Polizei in den vergangenen Tagen im Kreis Forchheim hat bei den Bürgern Eindruck hinterlassen. Nach versuchten Apothekeneinbrüchen in Forchheim hatten die Fahnder drei der vier Panzerknacker geschnappt. Als am Mittwochabend erneut ein Polizeihubschrauber längere Zeit über Forchheim kreiste, fragten sich zahlreiche aufgeschreckte Einwohner, ob die Suche nach den oberfrankenweit aktiven Apotheken-Einbrechern weiterginge.

Kostenloses Beratungsangebot

Dieser Einsatz - eine Suche nach einem vermissten Senior - war jedoch bald erfolgreich beendet. Die große Angst der Bürger vor Einbrüchen allerdings bleibt. Dies ruft Helmut Eßel Leiter der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Bamberg, auf den Plan. Er kennt die Sorgen der Leute und wirbt dafür, dass die Menschen vorbeugend tätig werden: durch "sinnvolle Sicherheitstechnik und wachsame Nachbarn". Der Kriminalhauptkommissar erklärt: "Wir bieten Privatleuten, Firmen und Behörden eine kostenlose Beratung an." Diese ist sowohl bei den interessierten Bürgern als auch in der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg, Schranne 2, möglich: "Wir haben in Bamberg einen Ausstellungsraum, in dem man die Sicherheitstechnik anschauen und ausprobieren kann." Eßel berät aber auch gerne vor Ort: Dazu müsse man nur einen Termin ausmachen unter Telefon 0951/9129-408.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche bayernweit ist 2013 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen: um 11,8 Prozent. Insgesamt zählt die Statistik in Bayern 6385 Einbrüche, wobei die vergeblichen Versuche mitgezählt werden. "Viele wissen gar nicht", sagt Helmut Eßel, "dass über ein Drittel der Einbruchsversuche scheitert." Dies beweise, wie wichtig eben die Sicherheitstechnik ist.

Der zweite Schwerpunkt der Vorbeugung ist eine wachsame Nachbarschaft. Eßel erläutert: "Wer fremde Personen und Fahrzeuge sieht, sollte sich auf jeden Fall das Kennzeichen aufschreiben." Damit könnten Zeugen der Polizei im Fall der Fälle später wertvolle Hinweise geben. Die Kriminalpolizei ihrerseits klärt durch ein Faltblatt auf und verteilt auch Aufkleber mit der Aufschrift "Vorsicht! Wachsamer Nachbar", die an Briefkästen und Wohnungen angebracht werden können.

Banden aus Osteuropa

Die Dormitzer Partnergemeinde Clairoix, 60 Kilometer nördlich von Paris, ist diesbezüglich noch einen Schritt weitergegangen und hat an Ortsstraßen und in Wohngebieten Hinweisschilder auf wachsame Nachbarn angebracht. Dort treiben in der Regel nicht - wie in Bayern - Banden aus Osteuropa, sondern aus Paris ihr Unwesen. Solche Aufkleber oder Warnschilder könnten zumindest Gelegenheitstäter abschrecken, meint Helmut Eßel, der aber auch weiß: "Banden lassen sich davon nicht beeindrucken."