Seit zwei Jahren rastet ein 20-jähriger Forchheimer immer wieder aus. Jetzt muss sich der notorische Schläger vor Gericht verantworten.
Mehrfache gefährliche und vorsätzliche Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung, Beleidigung, versuchte Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte - die Liste der Straftaten, die ein 20-Jähriger aus Forchheim in gerade einmal zwei Jahren zusammengebracht hat, ist lang. Jetzt muss er sich vor dem Amtsgericht Bamberg verantworten. Es wurde eine aufwendige Beweisaufnahme, die erst am 28. Februar in ein Urteil vor dem Jugendschöffengericht münden wird.
Zu vielen Vorwürfen, die Staatsanwalt Andreas Uhlstein aufgelistet hat, kann oder will der Angeklagte Hakan G. nichts sagen. Oft ist aus seinem Munde zu hören, er sei "alkoholisiert und sehr wütend" gewesen.
Blaues Auge
Einmal fällt auch das Wort Crystal Meth. Auch am 30. April 2018, als er kurz vor Mitternacht auf der Sportinsel Forchheim mit einer Gruppe Gleichaltriger aneinandergeriet. Nachdem er dem ersten einen Faustschlag ins Gesicht verpasst hatte und ein zweiter beruhigend auf den Aggressor einwirken wollte, bekam auch dieser zwei Hiebe in die rechte Gesichtshälfte ab. Sichtbares Zeichen war ein blaues Auge. Ein Mädchen, das den handfesten Streit schlichten wollte, traf er am Hinterkopf.
Ähnliches war zuvor schon vor der Bar "Paletti" passiert. Auch da mit mehreren Verletzten. Als nur wenige Minuten später eine Polizeistreife anrückte, drohten der Angeklagte und zwei seiner Bekannten den Beamten mit erhobenen Fäusten und lauten Worten. Erst die Aussicht, Bekanntschaft mit Schlagstock und Pfefferspray zu machen, hielt das Trio nach Ansicht der Staatsanwaltschaft von einem tätlichen Angriff ab.
Knapp drei Wochen später fiel der Angeklagte erneut unangenehm auf. Diesmal um kurz vor 2 Uhr nachts im Gasthaus "Schlössla", wo er einem Mann die Nase brach. Vor Richter Martin Waschner rechtfertigte sich der 20-Jährige, er sei zuerst geschlagen worden.
Rettungswagen attackiert
Glimpflicher ging es wiederum fünf Wochen später ab. Nach 3 Uhr morgens attackierte er mitten auf der Kantstraße einen BRK-Rettungswagen samt Besatzung. Zuerst mit ausgestrecktem Mittelfinger, danach mit Worten wie "Arschlöcher", "Hurensohn" und "Missgeburt", zuletzt mit Schlägen gegen das Fahrzeug. Die waren allerdings so saft- und kraftlos, dass keinerlei Schaden entstand.
Erneut eine Woche danach traf er an einer Tankstelle in der Bamberger Straße nach Mitternacht auf eine Freundin, der er kurzerhand das verpasste, was der Franke eine "Schellen" nennt. Es sollte nicht das letzte schmerzhafte Aufeinandertreffen sein. Nur wenige Tage dauerte es, bis der Angeklagte sein Opfer an einer Bushaltestelle in der Bammersdorfer Straße antraf, wo es mehrere Schläge gegen den Oberkörper hagelte.