Wer möchte in Vestenbergsgreuth einsteigen?

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Die Freizeitanlage mit Kellerhaus in Vestenbergsgreuth wird neu verpachtet. Foto: Andreas Dorsch
Die Freizeitanlage mit Kellerhaus in Vestenbergsgreuth wird neu verpachtet.   Foto: Andreas Dorsch
Auch für die Jüngsten gibt es auf der Freizeitanlage jede Menge Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Foto: Andreas Dorsch
Auch für die Jüngsten gibt es auf der Freizeitanlage jede Menge Möglichkeiten, sich zu beschäftigen.  Foto: Andreas Dorsch
 
Snowtubing- und Rodelbahn würde die Gemeinde gerne zusammen mit der Bewirtung vergeben. Foto: Andreas Dorsch
Snowtubing- und Rodelbahn würde die Gemeinde gerne zusammen mit der Bewirtung vergeben.  Foto: Andreas Dorsch
 

In Vestenbergsgreuth ist der Pachtvertrag für die Freizeitanlage ausgelaufen. Ein Neues Konzept ist gefragt.

"Bei gutem Wetter ist die Hütte voll", sagt Uwe Brendel über die Freizeitanlage der Gemeinde Vestenbergsgreuth. Spielt das Wetter aber nicht mit, bleiben sofort auch die Einnahmen aus. Das kann dann für den Pächter zum Problem werden.

Brendel hatte in den vergangenen vier Jahren das Kellerhaus an der Freizeitanlage gepachtet. Jetzt ist sein Vertrag ausgelaufen und die Gemeinde versucht, die komplette Anlage neu zu verpachten.

Bürgermeister Helmut Lottes (CSU/UB) wäre es am liebsten, wenn die Gemeinde einen Pächter fände, der alles übernimmt. Nicht nur das Kellerhaus mit der Bewirtung, sondern auch die Sommerrodel- und Snowtubingbahn mit Kassenhäusern, Minigolfanlage und Spielplatz. Brendel bewirtschaftete nur das Kellerhaus, den Rest der Freizeitanlage betreuten Mitarbeiter der Gemeinde. "Ein enormer organisatorischer Aufwand, den wir abgeben möchten", sagt Lottes.

Die Gemeinde will mit der öffentlichen Ausschreibung für die Verpachtung der Anlage nach vier Jahren wieder einmal den Markt erforschen. Man möchte schauen, ob es Bewerber mit einem Bewirtschaftungs- und Betreiberkonzept für die gesamte Anlage gibt, sagt der Bürgermeister.

"Man kann damit Geld verdienen", ist Lottes überzeugt und sagt das auch aus familiärer Erfahrung. Sein Sohn hatte die Anlage zwei Jahre lang bewirtschaftet, dann auf Drängen des Vaters aber wieder abgegeben, um nicht erst Spekulationen aufkommen zu lassen.

20 Jahre steht die Anlage inzwischen, "es hat noch nie jemand draufgezahlt", so Lottes mit Blick auf die Pächter der Vergangenheit. Theoretisch könnte man sogar das ganze Jahr von dem leben, was die Anlage in den Sommermonaten abwirft, "man wäre aber kein Spitzenverdiener", schränkt der Bürgermeister ein. Sollte sich niemand finden, der alles übernimmt, wären auch wieder andere Modelle denkbar.

Auf der Wunschliste der Gemeinde steht zudem, dass die Bewirtung des Kellerhauses wieder mehr in Richtung eines fränkischen Bierkellers geht. Der Kellerbetrieb sollte im Vordergrund stehen, die Freizeitanlage an zweiter Stelle kommen.

"Ich habe es schon mit Kellerplatte und fränkischen Spezialitäten probiert", sagt Pächter Uwe Brendel, doch der Erfolg sei ausgeblieben. Die Zahl der Einheimischen, die auf den Keller kommen, halte sich in Grenzen. Brendel sieht in der Anlage in erster Linie einen Freizeitbetrieb. "Hier gehen Currywurst und Schnitzel."

80 Prozent Touristen, überwiegend Familien mit kleinen Kindern, seien laut Brendel die typischen Besucher der Anlage. Der Gastronom, der auch eine Cateringfirma betreibt, kann sich vorstellen, sich erneut für die Pacht zu bewerben, aber wieder nur für das Kellerhaus. Die Bahn birgt für ihn ein zu großes Risiko, personalintensiv und sehr stark vom Wetter abhängig.