Die Bürgerversammlung steht bis auf einen einzigen Anlieger hinter einem Gemeinschaftshaus im Höchstadter Ortsteil. Solarpark statt Gewerbegebiet.
Im Höchstadter Ortsteil Nackendorf tut sich was in nächster Zeit. Das geplante und zumindest in der Standortfrage anfangs umstrittene Gemeinschaftshaus kann kommen. Endgültig vom Tisch ist dagegen das Vorhaben, nördlich des Ortes an der Autobahn ein Gewerbegebiet auszuweisen. Dafür soll jetzt auf diesem Gelände ein Solarpark entstehen.
Näheres zu diesen Themen gab es in der Bürgerversammlung für Nackendorf, zu der Bürgermeister Gerald Brehm (JL) am Mittwochabend in die Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt geladen hatte. Im großen Saal waren alle Stühle besetzt.
Plan ist genehmigt
"Beim Gemeinschaftshaus haben wir einen genehmigten Plan und können mit der Ausschreibung beginnen", sagte der Bürgermeister. Gegen den Standort auf dem Dorfplatz neben der Kirche ist nur noch ein unmittelbarer Anwohner. Er drohte damit, mit einer Klage einen Baustopp zu erwirken, hält das geplante Haus für überdimensioniert und kündigte an, dass das Gemeinschaftshaus das Zusammenleben im Ort nicht erleichtern werde.
Die Kritik des Gemeinschaftshaus-Nachbarn, das Projekt wäre auch eine Konkurrenz für das letzte verbliebene Gasthaus in Nackendorf, ließ dessen betroffener Gastronom sofort verpuffen: "Ich sehe kein Problem damit, wir sind ein Beherbergungsbetrieb."
Das L-förmige Gebäude soll 283 Quadratmeter Nutzfläche bekommen, eine kleine Küche, einen Versammlungsraum für 60 Menschen und eine überdachte Terrasse. Das Management könne aber später nicht durch die Stadt erfolgen, erklärte Bürgermeister Brehm. Die Trägerschaft müsse die Dorfgemeinschaft übernehmen, die Betriebskosten die Nutzer tragen.
Der planende Ingenieur Gerald Reinhardt, der den Bau in der Versammlung vorstellte, geht von 440 000 Euro Kosten für das komplett ausgebaute Gemeinschaftshaus aus, wobei man am Dachausbau sparen könnte. Die Neugestaltung des Umgriffs um das Gebäude ist auf 280 000 Euro veranschlagt.
Die Nackendorfer Bürger werden dafür nicht speziell zur Kasse gebeten, auf die Anlieger wird auch nichts umgelegt, versicherte der Bürgermeister. Im Zuge der Dorferneuerung werden dagegen 60 Prozent Zuschüsse erwartet.