Astrid Marschall freut sich über das überragende Ergebnis der Grünen, auch wenn sie selbst wohl kaum in den Landtag einziehen wird.
Auch wenn sie selbst höchstwahrscheinlich nicht in den Landtag kommt, ist Astrid Marschall hochzufrieden: "Ich wollte starke Grüne im Landtag. Dafür habe ich Wahlkampf gemacht und das haben wir erreicht."
Strahlend verfolgte sie mit Manfred Bachmayer gestern Abend die Hochrechnungen bei der sehr leeren Wahlveranstaltung im Landratsamt. Gemeinsam feierten die Grünen-Kreisräte das "super Ergebnis" ihrer Partei und auch den Achtungserfolg von Astrid Marschall, die als Direktkandidatin aus dem Stand über 18 Prozent erreichte. "Wir haben in den Ortsverbänden intensiven Wahlkampf gemacht und auf unsere Themen gesetzt, anstatt über andere zu lästern", sagte Bachmayer. Marschalls Haustürwahlkampf habe sich ausgezahlt - in ihrer Heimatgemeinde Eckental beispielsweise holte sie sensationelle 25,8 Prozent. Und in Buckenhof wurden die Grünen mit über 30 Prozent bei Erst- und Zweitstimmen sogar stärkste Kraft.
Lob für Grüne in Erlangen
Damit lagen sie hier sogar noch vor den Grünen in Erlangen, für die Marschall und Bachmayer ein besonderes Lob übrig hatten. Sie hoffen, dass Christian Zwanziger den Sprung in den Landtag schafft. Auch das stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest, aber er holte mit 26 Prozent der Erststimmen nur gut sechs Prozent weniger als Amtsinhaber Joachim Herrmann (CSU).
Im Landtag wird Astrid Marschall mit ihrem Platz 9 auf der Mittelfrankenliste wohl kaum mitmischen - "da bin ich realistisch" - weshalb sie sich am Wahlabend auch nicht auf irgendwelche Farbspielchen einlassen wollte. Besonders betrübt scheint sie darüber nicht: "Mein Haushalt freut sich und ich habe ja auch noch eine Teilzeitstelle, wo sie froh sind, wenn sie mich nicht verlieren", meinte sie lachend. Außerdem: "Am Montag ist wieder Kreistagssitzung. Politisch bleibe ich weiter dran."
Ekrem zeigte sich optimistisch
Auf Zweckoptimismus setzte Boulent Ekrem, der Direktkandidat der FDP, am Wahlabend. Seine Erwartungen an die Wahl seien sicherlich deutlich höher gewesen, räumte er ein. Trotzdem sieht es seiner Meinung nach "sehr gut aus für einen Wiedereinzug der FDP in den Landtag", sagte er gegen 21.30 Uhr, als die Liberalen landesweit unverändert bei fünf Prozent verharrten. Dass es die FDP wieder schaffen könne, darüber sei man schon sehr erfreut, "denn alle in der FDP haben hart und intensiv Wahlkampf betrieben".
Laut Ekrem stehen wichtige Themen an, die dringend angegangen werden müssten. In Herzogenaurach habe seine Partei 5,5 Prozent einfahren können, was ein sehr glückliches Ergebnis sei, bezogen auf die letzten Wahlergebnisse.
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