Ausgerechnet Haßfurt: Gegen das Schlusslicht verliert der Höchstadter EC im Penaltyschießen. Jan Michalek setzt seinen Ex-Kollegen dabei besonders arg zu. Für die Alligators muss am Sonntag nun ein glatter Sieg her.
Verloren beim Tabellen-Letzten: Die Höchstadt Alligators geraten beim ESC Haßfurt, dem Schlusslicht in der Eishockey-Bayernliga, schnell mit 0:2 in Rückstand. Der Ex-Höchstadter Jan Michalek trifft nach elf Sekunden, wenig später nochmal. Dann nimmt alles seinen erwarteten Verlauf, denken alle. Falsch gelegen. Denn Haßfurt erzwingt die Verlängerung und klaut den Höchstadtern zwei Punkte im Kampf um die Play-offs. Den entscheidenden Penalty für die Unterfranken verwandelte Jan Michalek, wer auch sonst?
ESC Haßfurt - Höchstadter EC 4:3 n.P.
Bei läppischen elf Sekunden stoppte schon die Zeitnahme. Jan Michalek war auf und davon, visierte das rechte obere Ecke an - und traf maßgenau, 1:0 für Haßfurt. Glauben konnte das so recht keiner, die Höchstadter Bank nicht, und irgendwie wohl auch nicht die leidgeprüften ESC-Fans. Die feierten erstmal ausgelassen. Und als Michalek in Unterzahl die Scheibe eroberte, allein auf Glaser zulief und das 2:0 markierte (9.), sackte die Höchstadter Bank zusammen. Sollte man hier, beim Letzten, tatsächlich die Play-offs verspielen, kaputtgeschossen von Jan Michalek, dem Ex-Alligator? Es schien irgendwie fast so. Höchstadt fand im ersten Drittel kaum zu sich, dann kam auch noch Frust und manche Strafzeit dazu - alleine 12 Minuten im ersten Drittel. Wäre Haßfurt im Abschluss noch etwas effektiver gewesen, hätte es einen noch höheren Rückstand gegeben.
So hatten die Alligators noch 40 Minuten Zeit und weiterhin alle Chancen. Das Tempo, das Haßfurt an den Tag legte, konnte es niemals über die gesamte Dauer halten - gerade durch die vielen Oldies im Kader.
Im zweiten Drittel präsentierte sich Höchstadt nun wesentlich aktiver, Haßfurt strahlte kaum noch Gefahr aus. Daniel Jun (25.) und Ryan Cornforth aus der Distanz (28.) erzielten das 2:2. Als dann Thilo Grau eine Minute vor Drittelende die erstmalige Führung besorgte, war alles wieder im Lot. Haßfurt, so meinte man, sei moralisch nun nicht mehr in der Lage gegenzuhalten. Vom körperlichen Verschleiß ganz abgesehen.
Und so gestaltete sich der Schlussabschnitt eigentlich auch: Höchstadt hatte Chancen en masse, traf den Pfosten, oder lief alleine auf den großartig aufgelegten Hildenbrand im ESC-Kasten zu. Dessen Gehäuse war aber wie zugemauert, das erlösende 4:2 wollte partout nicht fallen. Haßfurt kämpfte leidenschaftlich, hatte aber keine Torchance zu verzeichnen - bis zur 57. Minute. Da schnappte sich Revak gegen Cornforth den Puck und passte zu Eckmair. Der Routinier zeigte all seine Nervenstärke und überwand Glaser zum 3:3 (57.) - was für ein Nackenschlag.
In der restlichen Zeit sollte nicht mehr viel passieren. Schluss. Ab ins Penaltyschießen. Ein Punkt war nun ohnehin schon futsch, es galt aber, wenigstens zwei Punkte zu behalten. Doch auch daraus wurde nichts. Während nur Vojcak für den HEC traf, waren es auf Haßfurter Seite erst Eckmair und schließlich Jan Michalek, der Mann des Abends.
Gewinnen und alles ist gut Trotz dieser Niederlage hat Höchstadt aber noch alle Chancen: Peißenberg verlor nämlich überraschend gegen Mitterteich. Dadurch ergibt sich für die Alligators eine simple Rechnung: Am Sonntag (18 Uhr) muss gegen Germering ein Sieg nach 60 Minuten her - dann ist Höchstadt in den Play-offs. Unabhängig davon, was in den anderen Spielen passiert.