Longhorns werden ein Team stellen

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Nelson Weidemann (links) könnte den Longhorns erhalten bleiben. Andere Leistungsträger wie Willy Inkulu (rechts) stehen der TSH in der kommenden Spielzeit jedoch nicht mehr zur Verfügung. Foto: herzopress/Archiv
Nelson Weidemann (links) könnte den Longhorns erhalten bleiben. Andere Leistungsträger wie Willy Inkulu (rechts) stehen der TSH in der kommenden Spielzeit jedoch nicht mehr zur Verfügung. Foto: herzopress/Archiv

Das vermeintliche Aus des Nürnberger Profiteams bedrohte auch die TS Herzogenaurach. Doch die Verantwortlichen umschifften die Klippe erfolgreich.

Der Schock saß tief, als vor vier Wochen bekannt wurde, dass der Profi-Basketball in Nürnberg vor dem möglichen Aus steht. Nicht nur in der Noris, sondern auch beim Kooperationspartner TS Herzogenaurach schrillten die Alarmglocken. Schließlich waren die Longhorns in der abgelaufenen Regionalliga-Saison personell abhängig vom großen Bruder gewesen.
Nachdem der Hauptsponsor rent4office beim Nürnberger ProA-Team Anfang Juni aus heiterem Himmel seinen Ausstieg bekannt gegeben hatte, drohte das Basketball-Projekt aus Geldmangel zu scheitern. Im schlimmsten Fall wäre auch die TSH ohne Spieler dagestanden und hätte - weil die Frist für einen Rückzug des Teams bereits verstrichen war - ein Jahr Zwangspause einlegen müssen. Ein Neuanfang wäre dann erst 2017 in der 2. Regionalliga möglich gewesen.
Doch so weit wird es nicht kommen. "Wir werden auf jeden Fall eine Mannschaft stellen, die in der 1.
Regionalliga mitspielen kann", sagt TSH-Abteilungsleiter Olaf Kaddatz-Daßler. Zwar könne ein spielerisch so hohes Niveau wie in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit nicht mehr erwartet werden, da die Abgänge von Willy Inkulu, Haris Hujic (Oldenburg) oder auch Monty Rogers, der aus beruflichen Gründen nicht mehr auf Korbjagd gehen kann, zu schwer wiegen. Aber Kaddatz-Daßler hat auch gute Nachrichten.


Eine Chance für den Nachwuchs

Gestandene Spieler wie Mike Kaiser, Markus Person und Moritz Hüttel haben signalisiert, weiter die Schuhe für die Longhorns zu schnüren. Dazu haben die Talente des Nürnberger BC, der als Trägerverein des Profiteams nur Bezirksoberliga spielt und so keine Option für ambitionierte Basketballer ist, ein ureigenes Interesse, sich über die 1. Regionalliga für höhere Aufgaben zu empfehlen. Außerdem spielt man bei der TSH auch mit dem Gedanken, freie Plätze im Kader mit Nachwuchskräften aus dem eigenen Verein zu besetzen oder offene Try-Outs für interessierte Spieler anzubieten.
Inzwischen gibt es aber auch Entwarnung aus der Noris: Mit Hilfe zahlreicher Unternehmen aus der Region und dem Rückhalt der Fans gibt es aller Voraussicht nach einen Neuanfang. Wenn der Gutachterausschuss und die anderen Bundesligisten zustimmen, kann das Team von Trainer Ralph Junge unter dem Namen Nürnberg Falcons BC auch in der kommenden Spielzeit in der ProA antreten.
Das hätte womöglich auch in Herzogenaurach einen positiven Nebeneffekt, obwohl die Abteilungsleitung die Planung für die neue Saison unabhängig von der Entwicklung in Nürnberg vorangetrieben hat. "Nelson Weidemann hat einige Angebote, könnte durch die neue Entwicklung aber in Nürnberg gehalten werden und dann womöglich auch für uns noch ein paar Spiele bestreiten", hofft Kaddatz-Daßler, der auch die Gespräche mit dem in der vergangenen Saison oft überragenden Braslav Turic bald zu einem positiven Ende bringen will.


Die Kooperation ist ein Erfolg

Die drängendste Frage ist aktuell die nach einem Trainer, Mario Dugandzic ist dem Vernehmen nach zu teuer, als dass er bei der TSH gehalten werden kann. "Ralph Junge und ich werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzten und eine Lösung erarbeiten. Ich gehe davon aus, dass wir im August ganz normal in die Saisonvorbereitung gehen werden", betont Kaddatz-Daßler, der die Kooperation mit Nürnberg ausdrücklich lobt. Und das, obwohl das Regionalliga-Team nach der Hinrunde das Tabellenende zierte. "Man hat gesehen, dass die Jungs besser waren, als die Platzierung vermuten ließ. Aber alle knappen Spiele gingen zunächst verloren", erinnert sich der Abteilungsleiter, der nicht damit gerechnet hatte, dass sich die Longhorns noch auf Rang 8 würden verbessern können. Doch der Knoten platzte, der Erfolg kam zurück und gipfelte im Sieg gegen den späteren Meister FC Bayern München II. Die neue Saison in der 1. Regionalliga beginnt für die Longhorns am 24. September in Vilsbiburg.
Vorher ist jedoch ein wenig Entspannung auf der Herzogenauracher Sommerkirchweih angesagt, wo die Younghorns, Shorthorns und Longhorns auch heuer ein Festzelt bewirten und Barbetrieb anbieten.