Gleich wieder angreifen

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Andreas Dennerlöhr
Andreas Dennerlöhr
 
 
 

Nach dem Abstieg geht der Blick nach vorn: Fußball-Abteilungsleiter Andreas Dennerlöhr sieht bei der SpVgg Etzelskirchen das Potenzial für die Kreisklasse.

Einen fast unerklärlichen Absturz erlebte die SpVgg Etzelskirchen in der Rückrunde der abgelaufenen Saison, das Abenteuer Kreisklasse endete nach nur einem Jahr auf bittere Weise. Der Schock ist inzwischen verdaut, Fußball-Abteilungsleiter Frank Dennerlöhr sieht die "1967er" auf einem guten Weg und glaubt daran, dass mit einem jungen Team und Neu-Trainer Gerald Götz die direkte Rückkehr in die Kreisklasse gelingen kann.

Wie war die Gemütslage nach dem verpassten Klassenerhalt?
Andreas Dennerlöhr: Die Enttäuschung war riesig, denn der Abstieg war so überflüssig wie ein Kropf. Schon am vorletzten Spieltag gegen Heroldsbach hätten wir uns eine richtig gute Ausgangsposition schaffen können und haben auch super gespielt. Aber dann standen wir mit nur einem Punkt da, und es kam zum Showdown mit Baiersdorf II.
Auch hier spielten wir gut, niemand hatte das Gefühl, dass wir als Verlierer vom Platz gehen könnten. Aber vor dem Tor waren wir zu verkrampft, gerieten in Rückstand und waren damit eigentlich weg vom Fenster. Der unwetterbedingte Abbruch gab uns eine neue Chance. Wir wollten im Wiederholungs-Duell befreit aufspielen, doch der schnelle Rückstand in der 8. Minute und die gleich darauf vergebene Riesenchance zum Ausgleich waren Genickschläge, von denen wir uns nicht mehr erholten. Wir gaben uns auf, anders ist das 1:5 nicht zu erklären.

Zur Winterpause hatte das Team 22 Punkte, stand auf Rang 7 und Trainer Gezim Feta hoffte sogar darauf, oben angreifen zu können. Was ist schiefgelaufen?
Von Vereinsseite aus war nie mehr als der Klassenerhalt zur Diskussion gestanden. Aber der war absolut realistisch. Die Wintervorbereitung war durchwachsen, aber wir haben danach zwei richtig gute Pflichtspiele abgeliefert. Die gingen zwar nur unentschieden aus und wir verloren den Anschluss nach oben. Aber wir waren uns wahrscheinlich zu sicher, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. So schlichen sich die kleinen Fehler ein. Gegen schwächere Gegner haben wir leichtfertig Punkte liegen gelassen. Die Verunsicherung nahm nach und nach zu, wir verkrampften und irgendwann schafften wir es nicht mehr, den Hebel umzulegen.

Gezim Fetas Nachfolger, Gerald Götz, den Sie schon im Winter verpflichtet haben, hätte sicher gern ein Kreisklassen-Team übernommen...
Bestimmt. Aber die Verpflichtung war unabhängig von der Ligenzugehörigkeit. Und so war das für Gerald kein Thema. Und auch alle anderen Neuzugänge haben trotz des Abstiegs keinen Rückzieher gemacht. Es sind alles Leute, die schon einen Bezug zu Etzelskirchen haben, und es freut uns, dass sie zurückkehren. Da ist zum Beispiel Torwart Patrick Oeser, der von Greuther Fürth II zu uns kommt, oder Nemanja Klasnja, der zuletzt unter anderem bei Hannover 96 war. Beide haben bereits bei uns gespielt und kommen jetzt wieder, genau wie vier weitere Spieler. Dazu kommen acht Jungs aus der A-Jugend, die schon letztes Jahr bei uns reingeschnupptert haben, acht weitere haben wir freigemacht. Auf dem Papier haben wir mehr als 40 Spieler mit einem Altersdurchschnitt von 20,7 Jahren für zwei Teams. Gerald Götz ist ein Trainer, der diese jungen Spieler mit seiner Art begeistern und mitreißen kann und ihnen außerdem fußballerisch und taktisch viel beibringen kann. Das haben die ersten Einheiten bereits gezeigt, bei denen wir durchgängig mehr als 30 Mann auf dem Platz stehen hatten.

Wie lauten die Ziele der "1967er" für die kommende Saison?
Der Abstieg war ein Rückschlag, aber keine Katastrophe. Mittelfristig sind wir - auch mit dem Trainerteam Gerald Götz, Gerd Plätzer, Frank Staudigel und Oliver Lüdicke - sehr gut aufgestellt. Und für uns kann es in der kommenden Spielzeit nur darum gehen, um den Aufstieg mitzuspielen. Das Potenzial für die Kreisklasse ist da, das haben wir bereits gezeigt. Aber wir müssen die richtigen Lehren aus dem Abstieg ziehen und natürlich auch etwas dafür tun, um möglichst schnell wieder den Schritt nach oben zu machen. 2017 feiert die SpVgg Etzelskirchen ihr 50-jähriges Bestehen. Umso schöner, wenn sie dies mit einem Aufstieg tun könnte.