Der Patellasehnenriss im Knie von Spielertrainer Alan Hassgall ist nicht die einzige Verletzung, die dem ASV Niederndorf derzeit zu schaffen macht. Dennoch ist Abteilungsleiter Sebastian Bohn vom Kreisliga-Klassenhalt überzeugt.
Der Start in die neue Saison in der Fußball-Kreisliga 1 Erlangen/Pegnitzgrund ist dem ASV Niederndorf geglückt. Mit 4:2 wurde die SpVgg Uelfeld bezwungen. Allerdings war einer nicht mit auf dem Feld: Spielertrainer Alan Hassgall fällt erneut wegen einer schweren Verletzung aus. Bereits im Sommer 2014 hatte er sich die Patellasehne im Knie gerissen. Ein Jahr später ereilt ihn die gleiche Verletzung - allerdings im anderen Knie. Unfassbar. Sebastian Bohn, Fußball-Abteilungsleiter beim ASV, unterhielt sich mit unserem Partnerportal
anpfiff.info über den Saisonstart und die neuerlichen Verletzungsprobleme seines Trainers.
Die Rückrunde des ASV Niederndorf in der vergangenen Saison war richtig stark. Sie konnten sich dadurch von den Abstiegssorgen befreien.
Hat dieser Lauf nun auch in die Auftaktbegegnung beim 4:2 gegen Uehlfeld reingespielt, und was war letztlich ausschlaggebend für den Sieg?Sebastian Bohn: Natürlich hat man so eine Serie immer im Kopf und wir haben den Jungs in der Sitzung auch nochmal gesagt, seit wievielen Spielen wir ungeschlagen sind, um auch das Selbstbewusstsein zu erhöhen. Aber ausschlaggebend für den Sieg war das natürlich nicht. Dazwischen liegt eine lange Vorbereitung und ein veränderter Kader im Vergleich zur letzten Saison. Für den Sieg am Sonntag war ganz allein die Leistung der Jungs auf dem Platz und des Trainers ausschlaggebend.
Trainer Alan Hassgall konnte selbst nicht mitwirken, weil er verletzt ist. Was hat er genau?
Alan hat sich leider nun im anderen Knie die Patellasehne gerissen. Er hat also erneut eine schwere Verletzung, was uns als Verein sehr leid für ihn tut.
Da rückt das Sportliche auch ganz schnell in den Hintergrund. Uns ist einfach wichtig, dass er wieder komplett fit wird. Er hat volle Rückendeckung. Er leitet die Mannschaft jetzt als Trainer von der Seitenlinie und macht da einen sehr guten Job. Wir haben volles Vertrauen in ihn.
Hat der ASV weitere Ausfälle zu verkraften?Leider sind wir auch in dieser Vorbereitung nicht verletzungsfrei geblieben. Noch verletzt ist Nino Meisel, der sich letzte Rückrunde das Kreuzband gerissen hat. Ebenso hat sich unser bester Torschütze der vergangenen Spielzeit, Dominik Händel, in der letzten Partie der Vorsaison das Kreuzband gerissen. Auch Daniel Kirste hat sich in der Vorbereitung das Kreuzband gerissen. Das sind die langfristigen Ausfälle. Dazu fielen zwei unserer Neuzugänge auch schon nahezu die komplette Vorbereitung über aus und werden wohl noch länger fehlen.
Einer davon ist Adrian Zahl, der aus der A-Jugend des SC Eltersdorf zu uns gestoßen ist und seit vier Wochen an einer hartnäckigen Oberschenkelzerrung laboriert. Wir hoffen, dass er in zwei Wochen wieder eingreifen kann. Der andere Spieler ist Ramon Vayvalakyan, der vom FSV Stadeln II zu uns kam, vier Wochen wegen Sprunggelenks problemen ausfiel und sich nun direkt am ersten Spieltag bei der zweiten Mannschaft einen Muskelfaserriss holte. Er fällt jetzt wieder für vier Wochen aus.
Wie stark ist Niederndorf in der neuen Spielzeit? Wo wollen Sie sich eingruppieren?Wir haben in diesem Jahr einen kleinen Umbruch gestartet, um die Mannschaft zu verjüngen. Wir haben einige Jungs aus unserer eigenen A-Jugend heraus bekommen und auch weitere junge Spieler, die zu uns gestoßen sind, um ihre ersten Schritte im Herrenbereich zu machen. Des Weiteren konnten wir ja noch zwei Jungs aus Stadeln holen.
So haben wir den Kader in der Breite gut verstärkt, was uns als Verein sehr wichtig war. Von der Qualität des Kaders möchten wir auf jeden Fall nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Natürlich ist die diesjährige Kreisliga vom Niveau her wohl so gut wie lange nicht mehr. Und es gibt sehr viele Derbys, bei denen sowieso alle Mannschaften immer noch ein bisschen mehr motiviert sind. Da kann jeder jeden schlagen, und oftmals entscheidet die Tagesform. Aber wir möchten diese Saison von Anfang an nichts mit dem Abstieg zu tun haben und uns im gesicherten Bereich bewegen. Dieses Selbstvertrauen, das zu sagen, haben wir auch. Aber ich denke, hier lässt sich nach ein paar Spieltagen mehr sagen.
Gibt es etwas, dass Ihnen am Ende bei Ihren Zielen einen Strich durch die Rechnung machen könnte?
Natürlich können wir keine weiteren Verletzten mehr gebrauchen.
Wir haben genug Langzeitverletzte, die wir aktuell noch kompensieren können. Viel mehr sollte nicht passieren. Wenn wir so viele und wichtige Ausfälle zu verzeichnen hätten wie letzte Saison in der Vorrunde, dann muss man seine Ziele natürlich relativieren. So objektiv sollte man das Ganze dann schon betrachten. Aber mit solchen Wenn-Dann-Szenarien möchten wir uns aktuell nicht beschäftigen. Eine Runde ist lang, und es kommt sowieso wie es kommt.
Jetzt geht es am Wochenende gegen den Aufsteiger TKV Forchheim. Was erwarten Sie auf der Forchheimer Sportinsel, und sind Sie optimistisch, auch dort als Sieger vom Platz gehen zu können?Es wird uns sicher ein spielstarker Gegner erwarten, der uns erneut alles abverlangen wird. Die Mannschaft hat direkt am ersten Spieltag gezeigt, dass Sie in der Kreisliga angekommen ist, trotz einer knappen Niederlage gegen den Bezirksligaabsteiger aus Buckenhofen. Dennoch fahren wir nach Forchheim, um zu punkten und das am besten dreifach. Unsere Mannschaft wird nach dem Auftaktsieg auf das Match heiß sein, und wir werden versuchen, unser Spiel durchzubringen. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf und erwarten ein schönes Spiel.