Alligators vergeigen eine 4:0-Führung beim ESC Dorfen

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Nach dem 5:2-Sieg am Freitag gegen den TSV Peißenberg (im Bild) verlor der Höchstadter EC die Auswärtspartie am Sonntag beim ESC Dorfen nach einer 4:0-Führung noch mit 4:5. Foto: Picturedreams
Nach dem 5:2-Sieg am Freitag gegen den TSV Peißenberg (im Bild) verlor der Höchstadter EC die Auswärtspartie am Sonntag beim ESC Dorfen nach einer 4:0-Führung noch mit 4:5.  Foto: Picturedreams

Nach 24 Minuten sieht der Höchstadter EC beim ESC Dorfen schon wie der sichere Gewinner aus. Dann startet der Angstgegner der Alligators aber eine Aufholjagd, dreht das Spiel in 15 Minuten und verlässt das Eis als Sieger.

Nach Dorfen ist es eine lange Fahrt, umso schlimmer, dort (fast) jedes Mal Prügel zu beziehen. So war es für die Höchstadt Alligators ja meistens: Hinfahren, auf die Mütze kriegen, wieder heimgurken. Dorfen als eine Art Angstgegner zu bezeichnen, ist sicherlich nicht untertrieben - und daran wird sich auch nach dem gestrigen Sonntag erstmal nichts ändern. Allein vier Niederlagen bei 30 Gegentoren setzte es vergangene Saison gegen den ESC. Und heuer? Zwar holte der HEC im ersten Vergleich in dieser Spielzeit beim 3:3 einen Zähler gegen Dorfen, allerdings war der Punkt wegen des fehlerhaften Spielerpasses von Ryan Cornforth schnell wieder futsch.

Nun ging es also nach Oberbayern, und diesmal schien alles ein wenig anders zu laufen, als es Höchstadter und Dorfener bislang gewohnt waren. Nach 24 Minuten führten die Alligators mit 4:0, boten bis dahin ein "phänomenales Auswärtsspiel", wie HEC-Sprecher Martin Steinau schon nach dem ersten Drittel (3:0) frohlockte: mit frühem Pressing, einer unnachgiebigen Verteidigung und konsequenter Chancenverwertung.

Dumm nur, dass ein Eishockey-Spiel eben 60 Minuten dauert, Höchstadt sein Pulver aber nach 24 Minuten verballert hatte. "Dorfen hat eine super Moral bewiesen, dem Tempo-Eishockey in der zweiten Spielhälfte konnten wir kaum mehr standhalten. Bei uns ließ die Konzentration nach, Dorfen bekam die zweite Luft", sagte Steinau, nachdem der HEC zwischen der 30. und 45. Minute fünf Treffer in Folge kassierte und das Eis tatsächlich noch als 4:5-Verlierer verließ.

Schon in den Anfangsminuten der Partie hatte Dorfen die besseren Aktionen, Ronny Glaser hielt seinen Kasten aber blitzsauber. Eine Führung für den HEC hatte sich da eigentlich nicht angedeutet, Martin Vojcak war das aber herzlich egal, als er Maß nahm und die Hartgummischeibe von der blauen Linie zum 1:0 (13.) ins Tor hämmerte. Ein Treffer, der Dorfen jeglichen Elan raubte. Vom ESC kam erstmals nichts mehr, ganz anders auf der Gegenseite: Erst versenkte der großartig aufgelegte Petr Gulda den Puck zum 2:0 (16.) im ESC-Gehäuse. Dann verlud er noch den Keeper und legte quer zu Stephan Hiendlmeyer, der sich artig mit dem 3:0 (19.) bedankte.

Dorfen gibt nicht auf

So wie das erste Drittel endete, begann auch Abschnitt zwei: mit einem bärenstarken HEC. Als Tomas Urban nach 24 Minuten auf 4:0 erhöhte, schien das Pendel endgültig zugunsten der Mittelfranken auszuschlagen. Doch innerhalb von nur 50 Sekunden machte der HEC viel von dem zunichte, was er sich mühevoll aufgebaut hatte: Mit einem Doppelschlag sorgten Brenninger und Birk in der 30. Minute für das 2:4 - das Spiel war nun wieder völlig offen. Und Dorfen nun richtig heiß. Jun beschwor in einer Auszeit seine Spieler, mit Erfolg. Höchstadt präsentierte sich wieder ebenbürtig. Doch dann war es ausgerechnet Jun, der den Puck vertendelte, Attenberger die Situation ausnutzte und kurz vor Drittelende nochmals verkürzte - nur noch 4:3 für die Alligators, aber 20 lange Minuten waren noch zu absolvieren.

Irgendwie den Sieg über die Zeit retten, lautete das Motto der Alligators im letzten Abschnitt. Dorfen wollte natürlich mehr, Angriff um Angriff rollte auf Ronny Glaser zu, der nächste ESC-Treffer war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Und in der 44. Minute war es soweit: Granberg nutzte ein Missverständnis in der Verteidigung zum 4:4-Ausgleich. Nur eine Minute später traf Brenninger zum 5:4.

Zwar war noch eine Viertelstunde auf der Uhr, der Widerstand war aber gebrochen und das Spiel entschieden - mit jubelnden Dorfener und enttäuschten Höchstädtern. Man kennt es ja.