Salzner verteidigt Mandat, Oberle hofft

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Martin Oberle (rechts) und Christian Enz warten beide noch auf ihr Endergebnis. Beide könnten den Sprung ins angestrebte Gremium - Enz Landtag, Oberle Bezirkstag - geschafft haben. Foto: Waltraud Enkert
Martin Oberle (rechts) und Christian Enz warten beide noch auf ihr Endergebnis. Beide könnten den Sprung ins angestrebte Gremium - Enz Landtag, Oberle Bezirkstag -  geschafft haben.  Foto: Waltraud Enkert
Manfred Bachmayer (links) verfolgte am Wahlabend im Erlanger Landratsamt gemeinsam mit Astrid Marschall die Hochrechnungen. Foto: Christian Bauriedel
Manfred Bachmayer (links) verfolgte am Wahlabend im Erlanger Landratsamt gemeinsam mit Astrid Marschall die Hochrechnungen.  Foto: Christian Bauriedel
 
Ute Salzner (3. von links) feierte mit Walter Nussel auf der Wahlparty in Burgstall. Foto: Richard Sänger
Ute Salzner (3. von links) feierte mit Walter Nussel auf der Wahlparty in Burgstall. Foto: Richard Sänger
 

Das Bild bei der Bezirkstagswahl unterscheidet sich kaum von dem im Land: Starke Grüne, aber die CSU hat nach wie vor die Nase vorn.

Das endgültige Ergebnis der Bezirkstagswahl stand bei Redaktionsschluss gestern noch nicht fest. Aber nachdem ein Großteil der Stimmen ausgezählt war, vereinte Ute Salzner (CSU) über 30 Prozent der Erststimmen auf sich, womit sie mit großer Wahrscheinlichkeit ihr Direktmandat verteidigen kann. "Ich wäre natürlich hoch zufrieden, wenn ich drin wäre!" Zumal sie, wie sie betonte, mit Manfred Bachmayer (Grüne) und Martin Oberle (FW) zwei im Landkreis sehr bekannte Gesichter als Mitbewerber hatte. "Da freut es mich noch ein Stückchen mehr." Die Arbeit im Bezirk findet sie außerdem "hochinteressant", weil der Schwerpunkt auf dem sozialen, gesundheits- und bildungspolitischen Bereich liegt - und genau das seien ihre "Leidenschaften".

Bayernweiter Trend setzt sich fort

Dass die CSU insgesamt schlechter abgeschnitten hat, führt sie auf den bayernweiten Trend zurück. "Es ist eigentlich normal, dass wir sogar noch unter dem Ergebnis der Landtagswahl liegen." Aber sie erwartet trotzdem ein ganz gutes Ergebnis für ihre Partei. "Das kommt in diesem Viel-Parteien-Gremium jedoch auf die genaue Zusammensetzung an." Daher ist sie gespannt, wie viele Parteien im neuen Bezirkstag vertreten sein werden, denn für den Bezirkstag als kommunales Gremium gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde. In der vergangenen Periode hatten neun Parteien Sitze in Ansbach.

Gute Chancen auf einen Einzug hat auch Martin Oberle, ebenfalls aus Höchstadt. "Noch ist es nicht sicher, aber mit meinem Listenplatz drei sollte es eigentlich klappen." Besonders gut hat er mit über 25 Prozent in Adelsdorf und sogar fast 30 Prozent in Lonnerstadt abgeschnitten. Drei Mandate sollten für die Freien Wähler wieder drin sein, meint er. "Aber ich warte einfach ab und lasse mich nicht verrückt machen."

Freude über Ergebnis

Er freut sich natürlich über das bayernweite Ergebnis der Freien Wähler und fände es gut, wenn seine Partei mit einer Regierungsbeteiligung die Politik im Land mitgestalten könnte.

Ebenfalls sehr gut ist die Stimmung selbstverständlich bei Manfred Bachmayer. Auch bei der Bezirkstagswahl sind die Grünen in vielen Ortschaften zweite Kraft geworden mit zum Teil über 20 Prozent. "Die Landkreis-Begrünung schreitet voran." Auch mit seinem persönlichen Ergebnis ist er zufrieden, selbst wenn ein Einzug in den Bezirkstag eher unwahrscheinlich ist. "Die Mandate werden eher die Kollegen aus den Städten holen, wo die Grünen traditionsgemäß stärker sind als auf dem Land." Aber das trübe seine gute Stimmung keineswegs.

Trauer bei der SPD

Weniger Grund zum Feiern hat Christian Stöcker (SPD). Der Herzogenauracher leidet mit seiner Partei: "Man tritt ja nicht an, um zu verlieren! Natürlich habe ich mehr erwartet." Nur in seiner Heimatstadt Herzogenaurach kratzt er mit 18,17 Prozent der Erststimmen an der 20-Prozent-Marke und ist hier fast gleichauf mit den Grünen. Aber er glaubt nicht, dass der Absturz an seiner Person liegt - generell nicht an den bayerischen Kandidaten. Auch er sieht den Schwarzen Peter vor allem bei der Bundes-SPD: "Wenn man nicht nur keine Unterstützung bekommt, sondern einem sogar Steine in den Weg gelegt werden, tut man sich als Wahlkämpfer in Bayern schwer."

Dass sich das Ergebnis auf Bezirksebene kaum von dem im Land unterscheidet begründet er - wie Ute Salzner - damit, dass die Leute nicht zwischen den Gremien unterscheiden. "Viele wissen nicht, dass die Bezirkstagswahl eher eine Kommunalwahl ist, in der Regel also eher Personen als Parteien gewählt werden."

Nichtsdestotrotz sei es schlimm, dass die Sozialdemokratie in Bayern abgewählt worden sei. "Aber man muss es hinnehmen und daraus lernen."