Messgeräte in Gremsdorf haben nicht viel zu lachen

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Zwei Geschwindigkeitsmesser stehen seit dieser Woche in Gremsdorf. Fotos: Sabine Memmel
Zwei Geschwindigkeitsmesser stehen seit dieser Woche in Gremsdorf.  Fotos: Sabine Memmel
Markus Franke mit seinem Sohn Jakob vor einem der Banner, die die Bürgerinitiative im Ort aufgehängt hat.
Markus Franke mit seinem Sohn Jakob vor einem der Banner, die die Bürgerinitiative im Ort aufgehängt hat.
 
 
 

Zwei Geschwindigkeitsmesser stehen seit Anfang der Woche in Gremsdorf. Markus Franke wohnt direkt an der Hauptstraße. Er erlebt täglich, dass Autofahrer zu schnell unterwegs sind. Er hofft auf eine Umgehungsstraße.

Wer die beiden neuen Messgeräte in Gremsdorf eine Weile beobachtet, sieht die Mundwinkel meistens nach unten hängen. Traurig schauen sie Richtung Autofahrer, die gerade zu schnell in der Ortschaft unterwegs sind. Seit Anfang der Woche stehen die Geschwindigkeitsmesser an der Hauptstraße und zeichnen Anzahl und Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge auf. "Manche fahren mit 60, 70 oder 80 durch Gremsdorf", ärgert sich Markus Franke, stellvertretender Bürgermeister und Initiator der 2002 ins Leben gerufene Bürgerinitiative "Gemeinsam für eine beruhigte Hauptstraße".

Auch Franke wohnt direkt an der Ortsdurchfahrt und ist dem ständigen Verkehrslärm ausgesetzt. "Es wird immer mehr. So geht es nicht weiter. Hier fahren 17 000 Fahrzeuge pro Tag durch. Davon zehn Prozent Lkws", erklärt Franke.


Zwei bis drei Monate sollen die mobilen Messgeräte mit Solarmodulen stehen bleiben und Autofahrer darauf aufmerksam machen, langsamer zu fahren. Der Gemeinde kosteten sie 6000 Euro. Die Messdaten sollen genau ausgewertet werden.

Die Initiative spricht sich schon lange für eine Umgehungsstraße aus. Möglich wären zwei Varianten. Eine Nordumgehung würde zwischen dem Höchstadter Industriegebiet und Gremsdorf verlaufen. Eine Südumgehung ginge an "Imo" vorbei und über den Galgenberg.

Die Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans befindet sich derzeit in vollem Gange. Voraussichtlich im Oktober oder November werden die ersten Ergebnisse ausgelegt. Ob Gremsdorf in den vordringlichen Bedarf fällt und damit bevorzugt in den nächsten zehn Jahren behandelt wird, kann laut Norbert Grüner, Abteilungsleiter beim Straßenbauamt, nicht vorhergesagt werden. "Da spielen Nutzen und Kosten, die Umweltrelevanz und die Raumwirksamkeit eine Rolle", erklärt Grüner.

In Gremsdorf werden derweil alle Gullideckel ausgewechselt. "Sie sind alle kaputt von dem Schwerlastverkehr. Durch die Kanalisation landet der ganze Lärm ja auch im Haus", sagt Franke. Die Kosten liegen bei rund 1000 Euro pro Deckel.