Der Advent steht vor der Tür und die vielen Weihnachtsmärkte im Landkreis locken wieder zahlreiche Besucher an ihre Buden. Die Stadt Erlangen sieht nach den Terror-Anschlägen von Paris kein erhöhtes Gefahrenpotenzial.
Den heißen Glühwein in der Hand, Bratwurst- und Lebkuchenduft in der Nase, schlendernd zwischen geschmückten Buden, bunt beleuchtenden Karussells und verkleideten Nikoläusen mit weißen Bärten - für viele Bewohner im Landkreis beginnt jetzt wieder mit die schönste Zeit im Jahr. Zahlreiche Weihnachtsmärkte öffnen ihre Pforten und locken besonders an den Wochenenden große Menschenmengen auf teilweise kleinstem Raum.
Die Terroranschläge in Paris sowie die Absage des Länderspiels in Hannover hat die Vorfreude bei einigen Weihnachtsmarktgängern getrübt. Soweit, dass der ein oder andere sogar überlegt, dieses Jahr auf einen Besuch bewusst zu verzichten. Doch muss man sich bei unseren Weihnachtsmärkten in der Region wirklich Sorgen machen?
"In Erlangen gibt es keine verstärkte Bedrohungslage. Wir sind uns mit der Polizei einig, die üblichen Sicherheitsvorkehrungen wie in jedem Jahr einzuhalten", bestätigt Marlene Wüstner von der Stadt Erlangen. Man habe sich ausführlich mit der Polizei ausgetauscht und geht nach jetziger Einschätzung von keiner konkreten Bedrohung aus. Die Hugenottenstadt zählt nach Einschätzung der Polizei nicht zu den potenziellen Orten, in der von einer größeren Gefahr von Anschlägen auszugehen ist.
Die Autobahnpolizei Erlangen bekommt tagesaktuell Informationen vom Landeskriminalamt. Unter den einzelnen Dienststellen herrscht ein reger interner Austausch. "Unsere Fahnder halten beispielsweise Ausschau nach gesuchten Fahrzeugen. Wir gehen jedem Hinweis nach, aber Leute brauchen keine Angst haben", betont Pressesprecher Christian Deisel.
Seitdem ein Polizist bei einer herkömmlichen Routinekontrolle in Bubenreuth von einem damals 41-jährigen Forchheimer auf der Flucht erschossen wurde, tragen alle Polizisten der Erlanger Verkehrspolizei schusssichere Westen. Außerdem gibt es viermal im Jahr ein Einsatztraining, um sich auf mögliche Angriffe bestmöglich vorzubereiten. "Wir sensibilisieren unser Personal, wir halten die Augen offen und sind gefeit. Es gibt aber keinen Grund, besonders beunruhigt zu sein", signalisiert auch Polizeichef Jürgen Schmeißer.
Bei der Adelsdorfer Schlossweihnacht nächstes Wochenende läuft alles ganz normal. "Wir haben diesmal aufgrund der Ereignisse in Paris zwar nochmal anders drauf geschaut als sonst, treffen aber dieselben Vorkehrungen wie jedes Jahr", erklärt Bürgermeister Karsten Fischkal (FW). Auch die Höchstadter Verwaltung sieht keine Probleme für ihren Weihnachtsmarkt. "Wir haben generell Sicherheitsgespräche mit Polizei und der Feuerwehr. Wir können es uns gesellschaftlich nicht leisten, Angst zu haben", meint Bürgermeister Gerald Brehm (JL).