Die Gruppen "Bloß Blech" und "Golden Hearings" spielten im Freibad Songs mit Hintergrund.
Sie erzählten Geschichten. Mit geschlossenen Augen und ein bisschen Fantasie war man mittendrin im Geschehen. Bei aller Gegensätzlichkeit der Musik, waren es die "Storys", die die Formationen "Bloß Blech" und "Golden Hearings" beim Kulturpicknick im Freibad miteinander verbanden. Musik, die Bilder entstehen ließ. Bilder von den "Ghost Riders in the sky" zum Beispiel, einer alten Cowboy-Legende, die in einem bekannten Country-Song vertont wurde. Vor dem geistigen Auge des Zuhörers entstanden am Himmel die Geisterreiter. "Im Blech" konnte er sogar die Hufe der Pferde erkennen.
"Bloß Blech", das achtköpfige Blasorchester, das zu der von Gerhard Geuder geleiteten Musikschule gehört, ließ beim Konzert im Freibad viele solcher "Geschichten" hören. Bei den meisten handelte es sich um bekannte Musiktitel aus Film- oder Fernsehproduktionen. So auch bei "Always look on the bright side of life", einem Song aus dem Film "Das Leben des Brian", oder bei der "Bohemian Rhapsody", dem von Freddie Mercury geschriebenen Rocksong. Immer waren es sehr rhythmische Stücke, mitunter von Geuder und seiner Tuba "toupiert", wie der Musikschulleiter scherzhaft anfügte.
Jazz von den Blechbläsern
Tatsächlich gab es aber noch mehr, was den beiden Ensembles gemeinsam war: Ihre Drummer - bei "Bloß Blech" eine Drummerin - waren den ganzen Abend über richtig gefordert. Dass auch die Blechbläser echt jazzige Klänge hören ließen, überraschte. Wer unter den knapp 200 Besuchern hatte je zuvor von einem "Jazz Walzer" gehört, wie ihn "Bloß Blech" seinem Publikum bot.
Die "Golden Hearings", das Trio mit Michael Ulbrich, Gerald Haussner und Jens Vogler, machen seit 1998 gemeinsam Musik. Ihre Geschichten zum Stück hatten sie den Besuchern auf dem Programmblatt erläutert. Da war der aufreizende Song von Joe Cocker "You can leave your hat on" (du kannst deinen Hut auflassen), dem Jens Vogler seine rauchige Stimme lieh. "You are always on my mind" war - zumindest gefühlsmäßig - das genaue Gegenteil. Erste Beifallsstürme erntete das Ensemble für seinen Rock-Klassiker "Lokomotive Breath". Jens Vogler, der ansonsten mit Gitarre oder Bass agierte, legte ein sagenhaftes Flötensolo hin. Nicht zu vergessen "Copacabana", der bekannte Song, der von dem berühmten New Yorker Nachtclub und dessen Geschichte erzählt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt fuhr der Rhythmus etlichen Besuchern in die Beine. Während einige Gäste tanzten, wurden im Publikum unzählige Lichter entzündet, die dem parkähnlichen Gelände eine zauberhafte Atmosphäre verliehen.
Auch wenn der Sommer 2020 seinem Ende entgegen geht - Susanne Bayer und der Stadt Höchstadt ist es gelungen, mit dem Kulturpicknick im Freibad auch in Krisenzeiten Highlights zu setzen. Bei der nunmehr fünften Auflage des Kulturpicknicks dankte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) allen Kulturträgern der Stadt, dem Organisationsteam sowie Nadja Müller (Bewirtung) für ihr Engagement.