Grundschule Weisendorf setzt auf Inklusion

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Bunt wie der Regenbogen an der frisch renovierten Fassade will die Grundschule Weisendorf sein. Foto: Richard Sänger
Bunt wie der Regenbogen an der frisch renovierten Fassade will die Grundschule Weisendorf sein. Foto: Richard Sänger
Foto: Richard Sänger
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In Weisendorf gibt es erstmals eine inklusive erste Klasse. Kinder mit und ohne Behinderung werden soweit wie möglich gemeinsam unterrichtet.

Nicht nur für 71 Abc-Schützen war der erste Schultag an der Grundschule (GS) Weisendorf ein besonderer Tag. Schulamtsdirektorin Ursula Stach und Landrat Alexander Tritthart (CSU) sowie Bürgermeister Heinrich Süß (UWG) freuten sich, dass mit dem ersten Schultag in Weisendorf eine neue Schulform verwirklicht werden konnte.
Ab dem Schuljahr 2016/17 bildet die GS 1 der Wilhelm-Pfeffer-Schule aus Herzogenaurach zusammen mit einer ersten Klasse der GS Weisendorf eine Partnerklasse. Dies bedeutet, dass die Klasse C1 soweit wie möglich gemeinsam von einer Grundschullehrerin und mit Regina Lehninger sowie Kaya Leipold von zwei speziell ausgebildete Pädagoginnen als inklusive Klasse unterrichtet wird. Dieses Modell der Inklusion fand den Beifall der Grußwortredner.

Mit ihrer Offenheit für die Inklusion geht die Grundschule Weisendorf neue Wege: Kernpunkt ist die Bereitschaft, Kinder mit einer Behinderung am alltäglichen Regelunterricht teilhaben zu lassen. "Gemeinsames Lernen für alle Schüler zu organisieren, ist eine große Herausforderung", betonte Ursula Stach.


Vom Erfolg überzeugt

"Unsere Schulgemeinschaft ist darauf eingestellt, dass unter unserem Dach Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Voraussetzungen zusammen lernen und leben", erklärte Schulleiterin Petra Pausch. Toleranz, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft werden groß geschrieben. Das gesamte Kollegium stehe hinter dem Modell und für die Schüler sei die neue Situation "kein Thema", sondern im Grunde ein gegenseitiges Lernen. Studienrätin Ulrike Greenwood vom Förderzentrum freute sich, dass mit der Weisendorfer 1c eine Partnerklasse gefunden wurde. "Wir sind jetzt diesen Weg gegangen und ich sowie das gesamte Kollegium sind vom Erfolg überzeugt, deshalb geht ein ganz großer Dank an die Eltern, die unsere Entscheidung mitgetragen haben", sagte Petra Pausch am Ende.
Nicht nur aus diesem Grund hatte sich die Weisendorfer Grundschule "herausgeputzt", an der Front prangte ein großer Regenbogen. Mit: "So bunt wie der Regenbogen, unter dem ihr durchgegangen seid, so bunt ist auch unsere Schule", begrüßte die Schulleiterin die Abc-Schützen und deren Eltern. Der Landrat und die Schulrätin bedankten sich bei den Eltern, die der Bildung einer Inklusionsklasse zugestimmt hatten. "Die Schule ist wie ein Lutschbonbon, mal süß mal sauer, aber sie macht euch schlauer", sagte Ursula Stach zu den Schülern. Diese wurden von Klassen 3c und 4c mit je einem Lied begrüßt.
Inklusive Bildung ist schon seit 2009 eine Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention. Dabei geht es um die uneingeschränkte und gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Unterstützungsbedarf in allen Lebensbereichen, und ein wichtiger Bereich ist eben die schulische Bildung. Eine inklusive Beschulung von Kindern und Jugendlichen stellt die Schulen vor neue Herausforderungen. Schule wird daran gemessen, wie sie der Vielfalt der Schüler begegnet und auf diese einzugehen vermag. Es geht um das Entdecken und Wertschätzen der Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit aller Kinder.