Frauenarzt Gabor Ronay schafft sich sein eigenes Gartenparadies

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Fotos: Barbara Herbst
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In seinem 2300 Quadratmeter großen Garten hat der Frauenarzt Gabor Ronay alles selbst gebaut und gestaltet. Gemeinsam mit seiner Frau Jeanine und Hund Csibesz sitzt er am liebsten am Gartenteich.

"Dazu gibt es auch noch eine gute Story." Dieser Satz fällt bei Gabor Ronay (57) nicht nur einmal, wenn er von seinem Garten erzählt. Dass sie von den Geschichten eines herkömmlichen Hobbygärtners ein bisschen abweichen, wird schon nach kürzester Zeit klar. Da wird das Springbrunnenbecken mit Polizeibegleitung geliefert, weil es für einen normalen Transport zu groß war. Oder der eine Tonne schwere Granitstein aus Bozen mit einem riesigen Autokran über das Haus bugsiert, um ihn an Ort und Stelle zu bringen. Um nur zwei Beispiele zu nennen.


60 Tonnen Granit bestellt

Zehn Jahre ist es her, dass Gabor Ronay das Grundstück neben seinem Haus direkt am Wald in Höchstadt-Süd gekauft hat. "Das war früher noch die reine Wildnis", erinnert sich der Frauenarzt. In fünf Jahren hat er daraus ein wahres Gartenparadies gezaubert. Und das alles in eigener Handarbeit. "Ich hab' hier alles selbst gemacht. Selbst bei Minusgraden hab' ich mit drei Paar Handschuhen gemauert."

Als erstes verabschiedete sich Ronay vom lästigen Lehmboden. Schon früher habe er probiert, darauf Obstbäume zu pflanzen. "Mir ist aber alles abgestorben. Da wächst nichts", erklärt der gebürtige Ungar. Also hob er selbstständig die Erde einen Meter tief aus, legte Drainagerohre und bedeckte sie mit einer Kies schicht und Humus. Jeden Tag verbrachte Ronay auf der Dauerbaustelle. Er bestellte sich 60 Tonnen Granit aus Tschechien und mauerte und pflasterte, was das Zeug hält. Vor allem Wasser räumte er viel Platz ein. Drei Springbrunnen zieren heute seinen 2300 Quadratmeter großen Garten. Auch einen unterirdischen Weinkeller und ein Badehaus mit Pool hat er eigenständig gebaut. "Ich nutze aber beides nicht", gesteht er.

Inspiriert hat er dafür seinen Sohn Tim (21), der in Nürnberg ein duales Studium zum Bauingenieur macht und gerade eine Maurer-Lehre hinter sich hat. "Er war immer dabei, wenn ich gerade mal wieder etwas gemauert hab'", erzählt Ronay.


Robi und Roberta mähen den Rasen

Und während er weiter erzählt, sind seine zwei Helfer Robi und Roberta, wie er und seine Frau Jeanine (33) ihre beiden Rasenmäher-Roboter liebevoll genannt haben, abwechselnd auf dem Rasen unterwegs. Kaum hörbar fahren sie jeden Tag sechs Stunden ihre Runden und stutzen das Gras um einen Millimeter. "Die Wiese düngt sich damit selber. Denn der Stickstoff bleibt im Kreislauf. Der Stickstoff der raus kommt, kommt auch wieder rein", freut sich Ronay, der gemeinsam mit seiner Frau in Burundi und Uganda jeweils eine Schule für 400 Kinder bauen ließ.

Der Lieblingsplatz des Ehepaars ist auf der Terrasse am Gartenteich. Auch den haben die Ronays selbstverständlich selbst angelegt - 700 Schubkarren Erde mussten dazu aber erst einmal ausgebuddelt werden. Umgeben von Dekokugeln und einem kleinen Buddha ist der Teich inzwischen Heimat von über hundert Goldfischen und Kois sowie zahlreichen Fröschen und wunderschön blühenden Seerosen. "Es ist wirklich eine Oase geworden", finden Ronay und seine Frau.

Die serviert gerade selbstgemachte Zwetschgenknödel. Natürlich aus eigenem Anbau. Die beiden sind nämlich auch Selbstversorger. Zahlreiche Paprika, Tomaten und Zwetschgen wachsen bei ihnen im Garten. Auf der anderen Seite des Grundstücks hängen Brom- und Johannisbeeren. Außerdem trinken sie nur ihren eigenen Apfelsaft. "Pro Jahr sind das ungefähr 150 Liter", sagt Jeanine Ronay. Weil das Gewächshaus an seinem ursprünglichen Standort im eigenen Garten zu wenig Sonne abbekommen hat, wurde es im Mai kurzerhand auf das weitere Grundstück in der Drosselstraße verlagert. "Dort stehen bereits 15 Obstbäume und da ist viel mehr Sonne", freut sich Jeanine Ronay.


Arbeitsteil ng im Garten

Die Gartenarbeit zwischen den beiden ist übrigens klar aufgeteilt: "Ich mach' schon das Meiste. Sie kümmert sich dafür um die Feinarbeit", schmunzelt Gabor Ronay. Zehn bis 15 Stunden arbeiten sie pro Woche im Garten. Langsam versuchen die beiden die Arbeit allerdings ein bisschen zu reduzieren. Die Buchsbaumhecken haben sie beispielsweise weggemacht. Sie immer wieder aufs Neue zu schneiden, wollten sie sich lieber ersparen. "Man wird ja älter", begründet Ronay.

Gartenarbeit bleibt trotzdem - neben dem Beruf und dem Joggen - seine liebste Beschäftigung. "Für mich ist das totaler Ausgleich. Ich will raus. Wenn ich draußen bin, dann bin ich glücklich."

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