Wie der Vater so der Sohne. Bei den Schneiders aus Dechsendorf trifft das sicher zu. Denn Maximilian tritt in die Fußstapfen seines Vaters Thomas. Und das in einem echt heißen Geschäft mit zwei besonderen Auszeichnungen.
"Stolz! Ich bin einfach nur stolz! Thomas Schneider kann das auch zurecht sein. Denn sein Sohn Maximilian erhielt eine besondere Auszeichnung zum Abschluss der Ausbildung als Ofenbauer. Als Prüfungsbester erhielt er von der Ofenbau-Innung Mittelfranken "in Anerkennung besonderer Leistungen im Ausbildungsberuf Ofen- und Luftheizungsbauer" diese Auszeichnung.
Dass er diese Auszeichnung erhielt, war im Grunde aber auch kein Wunder, hatte er doch beim besten Ausbildungsbetrieb Mittelfrankens seine Lehrzeit verbracht. Vater und Sohn grinsen. Denn Ausbilder für Maximilian war der eigene Vater. Aber es ist nicht nur diese emotionale Verbindung, die Innung bescheinigte diesen Status ebenfalls mit einer Urkunde. "In Anerkennung der besonderen Verdienste um die Berufsausbildung im Ofen- und Luftheizungsbauerhandwerk wird dem Ausbildungsbetrieb diese Urkunde verliehen", ist auf der Auszeichnung, die vom Geschäftsführer der Innung, Thomas Mörtel unterschrieben wurde, zu lesen.
"Es war nie mein Plan, dass einer meiner Söhne in meine Fußstapfen tritt", sagt Thomas Schneider. Und es zeichnete sich tatsächlich auch erst ein völlig anderer Weg ab. Abitur, Bundeswehr - Maximilians Lebenslauf ist wohl eher untypisch für einen Handwerker.
"Ich habe bei meinem Vater mal gejobbt und gemerkt, dass es mir Spaß macht", sagt der 22-Jährige. Es gab keinerlei Druck, dass er diesen Beruf ergreifen musste. Im Gegenteil: Es hatte mit dieser Entscheidung erst einmal keiner gerechnet. "Wir haben da tatsächlich nie drauf spekuliert, dass er diesen Weg einschlägt." Es sei aber sicher ein guter Weg. "Er hat auch das Talent dazu", sagt wiederum sein Vater. Eine wichtige Voraussetzung für einen seltenen und nicht leichten Beruf. Ofen- und Luftheizungsbauer (auch Ofensetzer) sind die Handwerker, die Öfen, beispielsweise Back- und Kachelöfen sowie Kamine und ähnliche Feuerstätten planen, entwerfen, bauen und setzen. Die ältere Bezeichnung Hafner (ursprünglich allgemein für Töpfer, die auch Ofenkacheln hergestellt haben) ist heute noch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gebräuchlich. Davon leitet sich auch der Nachname Hafner ab.
Es gab Vor- und Nachteile
Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und erfolgt im dualen System in Lehrbetrieben und Berufsschulen. Nach dem Lehrabschluss kann mit dem Besuch einer Meisterschule der Meistertitel erworben werden. Maximilian Schneider konnte wegen hervorragender Leistungen die Ausbildung auf zweieinhalb Jahre verkürzen. "Ende zweites Lehrjahr braucht es einen besseren Schnitt als 2,5 und der Ausbildungsbetrieb muss zustimmen", erklärt der Junior. Aber auch die Innung muss zustimmen. "Wegen meines Abiturs hätte ich mir ein Jahr sparen können, aber das wollte ich nicht, weil im ersten Lehrjahr wichtige Grundlagen vermittelt werden."
In der Ausbildung gibt es trotz Familienbetrieb erst einmal keine Vorteile. Denn die Leistungen werden dann ja von der Innung überprüft, so dass ein "familiärer Bonus" nichts nutzen würde.
Thomas Schneider gibt zu, dass die Differenzierung zwischen Ausbilder und Sohn sicher schwierig gewesen sei. Aber nicht, weil man immer von einer Rolle in die andere wechseln müsse. "Man hört das immer wieder, dass es zwischen Vater und Sohn bei einer Ausbildung schwierig sein könnte, erklärt der Senior. "Aber bei uns war es vom ersten Tag ein Miteinander. Uns hat sich diese Frage nie gestellt".