Gerald Brehm, Adolf Wedel und Herbert Fiederling nutzen eine Privatreise ins Land des Lächelns, um für Höchstadt und Umgebung zu werben.
Eine Privatreise mit regionalem und kommunalem Charakter, so nennt Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) die Fahrt nach China vor kurzem. "Wir waren schon in Brasilien, auf den Spuren Ritter von Spix', wir haben in Indien den Bau einer Schule begleitet und haben auch unsere Partnerstadt in Russland besucht", sagt Brehm.
Diesmal habe man den Blick in den fernen Osten gerichtet. "Die Reise haben wir einfach aufgeteilt in einen kulturellen und einen offiziellen Teil." Damit auch alles Hand und Fuß hat, stellten die Reisenden aus dem fränkischen Abendland die Fahrt unter das Motto: Karpfen und Kräuter. Ihre Mission: Kontakte knüpfen im Namen der Region.
Da Karpfen für den heimischen wie für den chinesischen Markt von großer Bedeutung sind, stand unter anderem der Besuch einer Karpfenfarm an. Den Kontakt hatte Martin Oberle vom Institut für Fischerei hergestellt. "Das war ein halber Staatsempfang", sagt Brehm.
Nachdem die Gastgeber die Höchstadter durch die Anlage geführt hatten, kam frischer Karpfen auf den Tisch - allerdings für deutsche Gaumen gewöhnungsbedürftig zubereitet. "Da waren schon eigenartige Gewürze dran. Das würde sich so bei uns wohl eher nicht durchsetzen", sagt Brehm.
Kontakte knüpfen war das Ziel Bei der Reise sei es laut Brehm vor allem darum gegangen, wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen. Einer seiner Mitreisenden war Adolf Wedel, geschäftsführender Gesellschafter der Martin-Bauer-Gruppe. Man nutzte die Gelegenheit, sich das neue Martin-Bauer-Werk in Hangzhou anzusehen. China ist der größte Grünteemarkt der Welt. "Das Land hat einen enormen Verbrauch", erklärt Wedel.
Ein Nationalgetränk für 1,4 Milliarden Chinesen - kein Wunder, dass man dort inzwischen auf Importe aus anderen Ländern angewiesen ist, um den Bedarf zu decken. Für den Standort Hangzhou habe man sich entschieden, weil dort noch viele Teebauern ansässig sind.
Für die Höchstadter war es faszinierend zu sehen, welche Entwicklung China in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mitgemacht hat. "Dort ist die Infrastruktur mittlerweile besser als bei uns", sagt Bürgermeister Brehm. Das gelte allerdings nur für die Kerngebiete, die großen Städte. Auf dem Land sieht es ganz anders aus.
Für die heimische Wirtschaft sei China nach wie vor ein hochinteressanter Partner, so Wedel.
Die Sehnsucht nach Wachstum sei dort aber so unbeschränkt, dass manche Unternehmer über das Ziel hinausschießen. Zudem sei es aufgrund der wirtschaftlichen Mentalität der Chinesen schwierig, auf lange Sicht zu planen. "Aufträge sind meistens sehr umfangreich, werden aber oft bereits im nächsten Jahr an andere Anbieter vergeben", sagt Wedel.
Jetzt hoffen Brehm und seine Mitreisenden auf positive Effekte für die Region: "Wer Kontakte braucht, oder Fragen hat, kann sich gerne an uns wenden."