Wolfgang Heyder wird Geschäftsführer beim HSC 2000 Coburg

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Foto: David Ebener/dpa
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Wolfgang Heyder, ehemals Manager der Brose Baskets Bamberg, hat einen neuen Job: Er wird Geschäftsführer beim Handball-Zweitligisten HSC 2000 Coburg und soll den Klub in die 1. Bundesliga führen.

Sportdirektor beim deutschen Basketball-Bund, vielleicht ein weiterer Bundesligist - oder womöglich doch etwas gänzlich anderes: Um die Zukunft von Wolfgang Heyder rankte sich nach seinem Aus bei den Brose Baskets vor einigen Monaten so manches Gerücht, wohin es den umtriebigen Bamberger Basketball-Macher der vergangenen zwei Jahrzehnte künftig verschlagen wird. Nur der vorläufige Ruhestand war wohl nie eine Option, das sagt im Grunde jeder, der Heyder kennt.

Und nun, mitten in der laufenden Saison in der 2. Handball-Bundesliga, präsentiert der HSC 2000 Coburg mit dem 58-Jährigen einen neuen Geschäftsführer - eine durchaus überraschende Personalie, schließlich gibt es hierzulande nur wenige, die mit dem Basketball-Sport so tief verbunden sind wie Heyder. "Ohne Frage, es ist eine andere Sportart. Aber ich möchte für den Handball genauso viele Emotionen entwickeln wie für den Basketball. All meine Kraft werde ich dafür einsetzen, dass es mit dem Handball in Coburg noch weiter nach oben geht", sagte Heyder im Interview mit "Radio Bamberg".

Dass es für den gebürtigen Schweinfurter keine Lust-und-Laune-Entscheidung war, in Coburg eine neue Aufgabe anzugehen, verdeutlicht auch Stefan Apfel. "Wir haben uns mehrere Monate extrem um Wolfgang Heyder bemüht. Es war nicht einfach, ihn zu überzeugen, die Skepsis war schon vorhanden. Wir hoffen nun, mit ihm das fehlende Puzzlestück gefunden zu haben. Nur als Team können wir bestehen", sagte der Vorstandssprecher des Klubs.

Letztlich habe sich Heyder vom Potenzial des Vereins und der Region überzeugen lassen. "Die Stimmung und das Umfeld gefallen mir sehr, sehr gut. Handball ist für Coburg eine ähnliche Marke wie der Basketball für Bamberg. Dies gilt es noch weiter in den Vordergrund zu stellen. Außerdem ist schon viel von dem vorhanden, was notwendig ist, um auch in der Bundesliga mitmischen zu können. Der HSC hebt sich aktuell in der 2. Liga ab."


In zwei Jahren in die Bundesliga
In der Tat: Die schicke 3500-Zuschauer-Arena ist schon jetzt des Öfteren ausverkauft, der Handball in Coburg trifft in der breiten Öffentlichkeit auf eine große Akzeptanz - und weiß mit der HUK-Coburg einen finanzstarken Hauptsponsor an seiner Seite. Entsprechend ambitioniert ist das Coburger Handball-Projekt ausgelegt: Aktuell rangiert der Verein auf Platz 5 in der 2. Liga, das klar definierte Ziel ist aber der Aufstieg ins Oberhaus - vielleicht schon heuer, spätestens aber in zwei Jahren.

"Die gesamte Region muss diesen Weg mitgehen. Dafür müssen wir aber auch die Sponsorenbasis verbreitern und die gesamte Jugendarbeit professionalisieren. Es ist noch vieles zu tun. Wie weit der Weg gehen kann, ist heute schwer abzuschätzen", sagte Heyder.


Jochen Bähr kommt ebenfalls
Dass es die Coburger in Sachen Erstliga-Aufstieg ernst meinen, verdeutlicht nicht nur die Heyder-Personalie. Mit Jochen Bähr, dem ehemaligen Geschäftsführer der Würzburger Bundesliga-Basketballer, kommt ein Mann für das Marketing und den Vertrieb. Zwar wird der bisherige Geschäftsführer Jochen Knauer etwas zurücktreten, es wird aber keine grundsätzliche Neu-Ausrichtung geben. Ideologisch nicht, und personell auch nicht. "Es war mir ja besonders wichtig, hier keine Unruhe zu stiften", sagte Heyder: "Ich habe auch deswegen zugesagt, weil die bisherigen Leute an Bord bleiben, auch die Ehrenamtlichen. Das war mir sehr wichtig."

Für den 58-Jährigen, der seinen Posten ab sofort antritt, steht erst einmal viel Einarbeitungszeit bevor. "Mir ist bewusst, dass ich mich noch herantasten muss und dass es in Coburg etliche Personen gibt, die mehr vom Handball verstehen. Aber das kann ich akzeptieren. Ich bin kein Heilsbringer, der einfach kommt, die Hand auflegt und Erfolg hat. Der Erfolg in Bamberg fußte auf harter und langer Arbeit, das wird in Coburg nicht anders sein."


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