Fitness-Studios bangen um ihre Existenz. Im Sportshouse protestierten Angestellte und rund 40 Teilnehmer gegen die Beschlüsse der Staatsregierung.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen werden in Bayern Stück für Stück gelockert. Die Besitzer von Fitness-Studios müssen sich dagegen immer noch in Geduld üben. Die Crew der Sportshouse-Gruppe bringt das auf die Palme.
Aber der Betreiber der drei Fitness-Studios (Coburg, Rödental, Sonneberg) und seine Angestellten protestieren nicht nur, sondern zeigen sich in diesen Tagen auch besonders kreativ. Schließlich wollen sie alles möglich machen, damit die Mitglieder der Fitnessstudios doch trainieren können.
Mahnwachen an den Sonntagen
Die Rödentaler machten am Sonntag auf ihre verzwickte Lage mit einer Mahnwache aufmerksam, werden eine solche am nächsten Sonntag noch einmal wiederholen. Und damit nicht genug: Am morgigen Donnerstag (Himmelfahrt) stellen sie kurzerhand einige ihrer vielen Sportgeräte aus dem Fitness-Studios raus auf den Parkplatz und auf die Zugangsstraße.
Damit wollen sie das Training ins Freie verlagern. Denn Sport unter freiem Himmel ist erlaubt - sofern die Hygieneregeln eingehalten werden. Voraussetzung ist unter anderen der Mindestabstand von eineinhalb Metern.
Am Sonntagvormittag veranstaltete Studiobesitzer Michael Haust mit seinen Angestellten und rund 40 Teilnehmern die Protestveranstaltung. Sein brennendes Thema: "Die existenzbedrohende Lage der Fitnessbranche und ihrer Mitarbeiter". Ziel war es, Aufmerksamkeit zu erregen und die Öffnung der Fitness- und Gesundheitsstudios zu bewirken. Mit mehreren Transparenten machten die mit orangen Warnwesten bekleideten Mitarbeiter auf ihre Probleme aufmerksam: "Wir machen Menschen gesund - Wir sind nicht nur Muckibude." Mit weißer Kreide schrieben sie auf den Teer: "Sport macht fit und hält gesund".
"Warum eine Mahnwache? Das wurde ich häufig gefragt", sagt Haust. "Die ersten Studios sterben schon, und das wird so weitergehen, wenn sich nichts ändert. Wir sind wichtige Gesundheitseinrichtungen, gerade für Senioren, die angeleitetes und betreutes Training benötigen und nicht mehr Joggen oder Fahrrad fahren können", erklärt der verärgerte Unternehmer, der drei Studios führt.
Für ihn und seine Kollegen wird Corona trotz der vielen Initiativen und Innovationen rund um die Studios weiter zu einem Geduldsspiel, denn die geltenden Regeln seien eine klare Benachteiligung für Fitnessstudios im Vergleich zu anderen Branchen wie Friseuren oder Kosmetikstudios.