Im Schulamt fanden eine Verabschiedung und Neueinführungen statt. Dabei äußerte sich der Landrat kritisch in Richtung Bezirksregierung.
Im feierlichen Rahmen wurde am Freitag der fachliche Leiter der staatlichen Schulämter für den Landkreis und die Stadt
Coburg, Schulamtsdirektor Werner Löffler, in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurden die neuen Schulräte Stefanie Mayr-Leidnecker und Ulrich Barth in ihre Ämter berufen.
Landrat Michael Busch dankte auch im Namen von Oberbürgermeister Norbert Tessmer dem scheidenden Schulamtsdirektor Löffler für das unermüdliche Engagement im Schulamt. Löffler beende nun eine Laufbahn, die vier Jahrzehnte lang seinen Lebensinhalt ausgemacht habe. Löffler habe dies mit Sachverstand, Fingerspitzengefühl und Geduld ausgeübt. Berechenbarkeit, Vertrauen, Offenheit und Hilfsbereitschaft zeichnen Buschs Worten zufolge den scheidenden Schulamtsdirektor aus.
Busch: Eine Neubesetzung dürfte nicht so lange dauern
Sich der Bildung junger Menschen zu widmen, sagte Busch, sei eine schöne und dankbare Aufgabe, aber auch eine große Verantwortung, zumal Löffler einige Zeit als Einzelkämpfer im Schulamt tätig gewesen sei. Busch richtete in diesem Zusammenhang kritische Worte an die Regierungspräsidentin der Regierung von Oberfranken, Heidrun Piwernetz. Es sei nicht zu ertragen, so das Landkreisoberhaupt, dass Wiederbesetzungen von Stellen so lange dauerten. "Eine mittelfristige Personalplanung wäre auch in diesem Bereich sehr anzuraten", betonte er. Der Landkreis Coburg habe sich die Entwicklung der Schulen sehr genau angeschaut, damit gute Bildungsvoraussetzungen gewährleistet werden. Deshalb sei am Landratsamt eine Stabsstelle "Bildung, Soziales und Kultur" eingerichtet worden. "Mit dem Ziel zu zeigen, dass Bildung bei uns groß geschrieben wird", so Busch.
Der Landrat ging in seiner Rede auch auf den technologischen Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen für den Berufs des Lehrers ein. "Dies wird uns künftig mehr beschäftigen, als die Frage, ob wir die eine oder andere Schule schließen müssen oder nicht."Lehrpläne werden sich Buschs Worten nach rasant ändern in den kommenden Jahren. "Also lassen Sie uns mehr in die Inhalte investieren als in die Bürokratie."
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz nannte die Schulaufsicht einen wichtigen Akteur im Bildungssystem. Sie dankte Löffler für den tatkräftigen Einsatz als Lehrer, Schulleiter, Schulrat, Schulamtsdirektor und fachlicher Leiter. Löfflers Werdegang begann im Jahr 1975 als Lehramtsanwärter an der Volksschule Windheim, es folgten mehrere Stationen, bevor er im Jahr 2002 an der Volksschule in Küps Schulleiter wurde. Er brachte laut Piwernetz die gebundene Ganztagsschule voran und setzte sich dafür ein, dass im M-Zug ganztägig unterrichtet werde. Im Jahr 2008 kam Löffler nach Hof und seit dem Jahr 2013 an die staatlichen Schulämter für den Landkreis und die Stadt Coburg. Im Jahr 2014 wurde er zum Schulamtsdirektor berufen.
Werner Löffler dankte sichtlich gerührt: "Als ich im Jahr 1975 meine Lehrerlaufbahn begann, hätte ich es nicht für möglich gehalten, das ich einmal so verabschiedet werde." Während seiner Schulzeit habe es gute und weniger gute Phasen gegeben, aber: "Keine dieser Erfahrungen möchte ich missen. Ich bin dankbar für jede Begegnung."
Über Umwegen ins Schulamt
Neue Schulrätin und stellvertretende fachliche Leiterin ist Stefanie Mayr-Leidnecker. Die Pädagogin arbeitete als Schulleiterin an der Grundschule Burg-Mainroth und zuletzt beim staatlichen Schulamt im Landkreis Forchheim als Schulrätin. Der neue Schulrat Ulrich Barth kam über Umwege zum Lehrerberuf. Er war zunächst leitender Angestellter in der Industrie und kam von Nürnberg nach Oberfanken und schließlich an das staatliche Schulamt. Das neue Team im Schulamt komplettiert Uwe Dörfer, der krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte.
Gottes Segen sprach Dekan Andreas Kleefeld, es gratulierten Gisela Jahreiß und Susanne Gebhardt im Namen dies Personalrates, Schulpsychologin Helga Geheeb überbrachte Glückwünsche mit einer Interpretation des Liedes "Griechischer Wein" und die Lehrerband spielte. Auch die Schüler der Grundschule Ebersdorf und der Chor der Pestalozzi-Schule Coburg umrahmten die Feier mit Liedern.