Das Traumspiel in Coburg: Tradition und ganz viel Herz

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Maximilian Fechter mit seiner Mutter Raphaela an der Seitenlinie. Foto: Hagen Lehmann/Timo Geldner/Christopher Böger
Maximilian Fechter mit seiner Mutter Raphaela an der Seitenlinie. Foto: Hagen Lehmann/Timo Geldner/Christopher Böger

Für Maximilian Fechter war der Sonntag ein ganz besonderer Tag. Bei dem Traumspiel in Coburg durfte der leidgeprüfte Junge am Spielfeldrand sitzen.

Diesen 20. August wird Maximilian Fechter so schnell nicht vergessen: Gekleidet mit Original-Bayern-Trainingsanzug und Bayern-Cappy sitzt der seit Geburt so leidgeprüfte achtjährige Bub, der mit den schweren Folgen einer angeborenen Spastik-Erkrankung zu kämpfen hat, in seinem Rollstuhl direkt am Spielfeldrand und freut sich über die Ball-Zaubereien von Thomas Müller, David Alaba, Joshua Kimmich und den übrigen Bayern-Stars.
"Max ist schon seit Tagen sehr nervös, freut sich riesig auf das Traumspiel. Er kennt alle Daten der Spieler. Egal ob von Ribéry, Robben oder Neuer - Max weiß, wann sie Geburtstag haben. Schon kurz nach dem Mittagessen ging's am Sonntag direkt ins Stadion. Das alles ist einfach gigantisch für ihn", erzählt Mama Raphaela. So wie der junge Witzmannsberger kamen rund 40 Rollstuhlfahrer samt Begleitern ins Stadion. Für sie alle ging am Sonntag ein großer Traum in Erfüllung.

Das ganze Drumherum - alles kann man an dieser Stelle gar nicht aufzählen - war auch tatsächlich beeindruckend. Selbst für den einen oder anderen Bayern-Profi. David Alaba meinte: "Das hat heute sehr viel Spaß gemacht. Es ist schon etwas ganz Besonderes, gegen die eigenen Fans zu spielen." Für den Verein, der nach Angaben von Stadionsprecher Stefan Lehmann der letzte in Europa ist, der ein solches Spiel jährlich austrägt und das einst Präsident Uli Hoeneß ins Leben gerufen hatte, ist diese Initiative sehr wichtig. Die Bayern wollen das Traumspiel auch in den nächsten Jahren hegen und pflegen.
Es war ein schöner Tag, der auch noch eine ganze Menge Geld für die gute Sache eingespielt hat, denn 50 Prozent des Erlöses werden an den FC-Bayern-Hilfe e.V. gehen. Darauf stolz dürfen vor allem auch die vielen hundert Helfer sein, die unentgeltlich für das Traumspiel geschuftet haben und auch heute und morgen noch beim Abbau der Tribünen mithelfen werden. Und das alles für ein Fußballspiel, das es vermutlich so schnell nicht wieder am Fuße der Veste Coburg geben wird.