Schlossplatz-Rondell am Wochenende "nackt"

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Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
Fast in jedem Baum finden sich Löcher und Risse.Foto: Ulrike Nauer
Fast in jedem Baum finden sich Löcher und Risse.Foto: Ulrike Nauer
 
Fast in jedem Baum finden sich Löcher und Risse.Foto: Ulrike Nauer
Fast in jedem Baum finden sich Löcher und Risse.Foto: Ulrike Nauer
 
Die morschen Äste lassen sich ohne großen Kraftaufwand abbrechen.Foto: Ulrike Nauer
Die morschen Äste lassen sich ohne großen Kraftaufwand abbrechen.Foto: Ulrike Nauer
 
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
 
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
 
Die Risse in den Bäumen sind inzwischen so groß, dass Bernhard Ledermann problemlos mit der Hand hineingreifen kann.Ulrike Nauer
Die Risse in den  Bäumen sind inzwischen so groß, dass Bernhard Ledermann problemlos mit der Hand hineingreifen kann.Ulrike Nauer
 
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
Die Säge, die Bernhard Ledermann in der Hand hält, verschwindet bis zum Griff in dem Riss, der sich fast den gesamten Stamm hinunterzieht.Foto: Ulrike Nauer
 
Fast in jedem Baum finden sich Löcher und Risse.Foto: Ulrike Nauer
Fast in jedem Baum finden sich Löcher und Risse.Foto: Ulrike Nauer
 
Fast an jedem Baum finden sich größere Schäden. Foto: Ulrike Nauer
Fast an jedem Baum finden sich größere Schäden. Foto: Ulrike Nauer
 

Die 28 Kugelahorne sind nicht mehr standfest. Die alten Bäume werden gerodet, am Montag werden neue gepflanzt, die extra für Coburg gezogen wurden.

Risse, so tief, dass die Hand hineinpasst. Löcher, morsche Äste, Baumkrebs. Dass die Kugelahorne, die das Rondell auf dem Coburger Schlossplatz zieren, derartige Schäden haben, sei eine Alterserscheinung, sagt Bernhard Ledermann. Wie lange die markanten Bäume aber schon rund um das Denkmal von Herzog Ernst I. stehen, da kann auch der Chef des Coburger Grünflächenamts nur raten. "Wir haben keine Unterlagen über die Pflanzung finden können", sagt Ledermann.
Dass die Bäume der Art Acer platanoides globosum ersetzt werden müssen, war schon vor über fünf Jahren klar. Doch einen Kugelahorn in den gewünschten Dimensionen kann man nicht einfach in der nächstbesten Baumschule kaufen - nach dem Motto: "Heute bestellt, morgen geliefert". So schloss das Grünflächenamt 2012 einen Vertrag mit einer norddeutschen Baumschule, die Ersatz für die schadhaften Bäume heranziehen sollte.
Die neuen Kugelahorne sind veredelt, genau wie die alten. "Man hat hier einen Stamm, wahrscheinlich die einfache Art, einen Spitzahorn", erläutert Bernhard Ledermann. "Darauf ist der Spitzahorn in der Kugelform veredelt." Die Kronenform mit ihren vielen Köpfchen ähnele ein wenig den Kandelabern, die rund ums Rondell den Schlossplatz beleuchten.


Aufzucht im "Air-Pot"

In der Ausschreibung war detailliert beschrieben, welche Dimensionen die neuen Bäume haben sollen: "Kronenansatz bei etwa 2,70 Meter, 18 Äste von der Veredelungsstelle aus, Kronenbreite gut 2,30 Meter", zählt Ledermann auf. Fünf Jahre lang wurden die Kugelahorne in der Baumschule aufgezogen - in sogenannten "Air-Pots", luftdurchlässigen Behältern, die das Wurzelwachstum der Gehölze bremsen. Rund 20 000 Euro kosten die Bäume - inklusive Anlieferung. Der Austausch selbst ist darin nicht enthalten.
28 Kugelahorne stehen im Rondell - jeweils sechs Stück flankieren die vier Wege, die sternförmig zum Denkmal führen, vier einzelne stehen noch dazwischen. "Weil man Ersatz immer nur mit fünf Jahren Verzug bekommt, haben wir gleich 32 Stück bestellt", sagt Ledermann. Wenn dann doch mal ein Ausfall auftrete, könne man schnell einen der vier Ersatzbäume ins Rondell verpflanzen. Im vergangenen Herbst begutachteten Ledermann und seine Mitarbeiter die bestellten Gehölze in der Baumschule und kamen zum Ergebnis, dass der Zeitpunkt für die Neupflanzung gekommen sei.
Am heutigen Freitag werden zunächst alle alten Kugelahorne bis zum Boden gerodet. Das Rondell steht übers Wochenende also quasi nackt da. Ab Montagmorgen werden dann die Baumstümpfe samt Wurzelballen mit dem Bagger ausgehoben und die neuen Gehölze - jedes wiegt rund eine Tonne - in die selben Pflanzlöcher wieder eingesetzt. Damit sollte für die nächsten Jahrzehnte wieder Ruhe im Rondell sein.
Um auf den Pflanzzeitpunkt der alten Bäume zurückzukommen, da erhofft sich Ledermann Aufschluss von den Stämmen. "Die werden ja hoffentlich nicht alle hohl sein, dann können wir die Jahresringe auszählen und das Alter ermitteln." Seiner Einschätzung nach sind die Kugelahorne vor den 1970er Jahren gesetzt worden. "Möglicherweise sind sie aus den 50er Jahren, es könnte sogar sein, dass sie zwischen den Kriegen gepflanzt wurden", überlegt der Amtsleiter. Aber ohne entsprechende Dokumente sei das eben alles nur Spekulation.