Demel und Riedel für Schröder
Ebenfalls Trainer im Coburger Nachwuchsleistungszentrum und zeitweise Partner von Scheler im Stützpunkttraining war etliche Jahre Heiko Schröder. Vor 16 Monaten erklärte sich der aus Autenhausen stammende Coach bereit, den kriselnden TSV Sonnefeld in der Landesliga zu übernehmen, wohl wissend, dass er mit dem vorhandenen Spielermaterial keine Chance auf den Klassenerhalt in der Spielzeit 2018/2019 haben wird. Zu viele Spieler hatten den Klub vor Saisonbeginn verlassen. Und so kam es dann auch. Sang- und klanglos mit einigen Achtungserfolgen (u. a. 0:0 gegen FC Coburg und 1:0-Sieg gegen FC Lichtenfels) stiegen die Sonnefelder ab. In der Bezirksliga West sollte die Talfahrt nun allerdings gestoppt werden. Ein sicherer Mittelfeldplatz ist das erklärte Ziel. Doch nach einem guten Saisonstart mit vier Punkten aus zwei Spielen begann die nächste Negativserie. Acht Pleiten, in denen die Schröder-Elf oft chancenlos war, folgten.
Obwohl sich Schröder, der aufgrund seiner akribischen, vor allem auf Taktik basierenden Trainingsarbeit intern zunehmend umstritten wurde, noch Anfang der Woche in einem Interview auf unserem Partner-Portal anpfiff.info absolut überzeugt davon zeigte, mit seinem lernwilligen Team aus der Krise herauszukommen, zogen die Verantwortliche nun die Reißleine. "Es fiel uns nicht leicht, aber diese katastrophale sportliche Situation zwang uns zum Handeln", erklärt Kappenberger.
Das 0:3 im Derby beim TSV Mönchröden brachte das Fass der Enttäuschung bei den Sonnefeldern anscheinend zum Überlaufen. Schröder, der die Entscheidung nur schwer nachvollziehen kann, wollte sich zu den Vorfällen nicht äußern.
Routinier und Co-Trainer Benjamin Demel sowie Torwarttrainer Andreas Riedel übernehmen interimsmäßig bis zur Winterpause das Amt, ehe danach ein neuer Trainer beim TSV präsentiert werden soll.
Renk: Rücktritt vom Rücktritt?
Spannend ist auch die jüngste Entwicklung beim VfL Frohnlach. Denn noch haben die Entscheidungsträger der Blau-Weißen die Hoffnung nicht aufgegeben, ihren aktuellen Spielertrainer Bastian Renk zum "Rücktritt vom Rücktritt" zu bewegen. Nachdem der 37-jährige Stockheimer am Samstag nach der 1:3-Heimniederlage gegen den TSV Lengfeld sein Amt niederlegte, ließen Vorstand, Sponsoren, Sportliche Leitung und Spielerrat nichts unversucht, um Renk umzustimmen.
Und tatsächlich hat sich der Coach, wie er dem Tageblatt nun auf Anfrage mitteilte, noch einmal Bedenkzeit erbeten. "Die Dinge sind in Frohnlach eben nicht ganz so einfach. Da geht es nicht nur um eine Person, sondern um den ganzen Klub", weiß Renk.
Spekuliert wird in Fußballkreisen diesem Zusammenhang auch, dass ein Großsponsor das finanzielle Engagement beim VfL von Renk abhängig machen und plötzlich einstellen könnte. Nicht ausgeschlossen also, dass der langjährige Spieler und Trainer des Wischi-Klubs die Punktrunde entgegen seiner Ankündigung vom Samstag nun doch wie ursprünglich geplant bis Saisonende durchzieht. Und das obwohl sich Christian Tremel am Sonntag noch sicher war, dass sich Renk nicht zu einer Kehrtwende entschließen wird: "Dafür ist Basti zu konsequent. Wir müssen seine Entscheidung akzeptieren", erklärte der Sportliche Leiter.
Doch nun würde sich der Torwarttrainer und langjährige Weggefährte Renks natürlich sehr freuen, wenn sich der Chefcoach doch anders entscheidet - der Großteil der VfL-Fans drückt jedenfalls die Daumen, dass Renk weitermacht. Dirk Meier