Premiere von My Fair Lady im Coburger Theater

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Ob's das Mädel wohl noch lernt? Eliza (Anna Gütter) im Unterricht bei Prof. Higgins (Holger Hauer) unter skeptischer Beobachtung von Oberst Pickering (Niklas Scheibli). Foto: Andrea Kremper
Ob's das Mädel wohl noch lernt? Eliza (Anna Gütter) im Unterricht bei Prof. Higgins (Holger Hauer) unter skeptischer Beobachtung von Oberst Pickering (Niklas Scheibli). Foto: Andrea Kremper
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Frederick Loewes Erfolgsmusical "My Fair Lady" hat am Samstag in der Regie von Gastregisseur Holger Hauer Premiere am Landestheater Coburg. Hauer spielt selbst den Professor Higgins.

Unsere Sprache formt unsere Wirklichkeit, bringt sie zu weiten Teilen gar erst hervor. Ein weltweit erfolgreiches, immergrünes Stück von der Macht der Sprache, das dann ausgesprochen musikalisch daher kommt, ist ab Samstag wieder am Landestheater Coburg zu erleben: Frederick Loewes 1956 in New York uraufgeführtes Musical "My Fair Lady" nach George Bernhard Shaws Komödie "Pygmalion". Regie führt Gastregisseur Holger Hauer, der schon zwei Mal einspringen musste in Coburg, zuletzt im Februar 2013 für "Ein Käfig voller Narren", und nun eine eigene Produktion verwirklichen kann, zudem nicht nur als Regisseur.

Ein heikles Experiment

Holger Hauer, selbst renommierter Musical-Darsteller und aus diversen Fernsehrollen bekannt, wird gleichzeitig die Partie des ehrgeizigen, gefühls-technisch aber unterbelichteten Professor Higgins übernehmen, die Rolle des berühmten Phonetikers und
überzeugten Junggesellen, der ein heikles menschliches Experiment durchführt.

Wie grün es dann auch amourös grünt im modern-abstrahierenden, dabei mit viel Farbe spielenden Bühnenbild von Karel Spanhak, wird die seit vergangener Spielzeit am Landestheater engagierte Sopranistin Anna Gütter als ordinäres, aber herzhaftes Blumenmädchen Eliza Doolittle ausloten. Sie ist das Versuchsobjekt, mit dem Higgins seinem Freund Oberst Pickering (Niklas Scheibli) beweisen will, dass sich der Mensch zuerst durch seine Sprache definiert, nicht durch seine Herkunft, dass also auch eine schlichte Straßenverkäuferin Londons in eine Dame der Gesellschaft zu verwandeln sei.

Mit einem kleinen bisschen Glück

Die spaßige, dabei durchaus tiefsinnige Versuchsanordnung will Holger Hauer vom sepia-farbenen Bibliotheksstaub befreien. Stattdessen sollen die heute keinesfalls weniger ak tuellen Fragen nach Selbstfindung und Sprachvermögen stärker unterstrichen werden. "Ich beobachte rundum, wie Sprache verkommt", sagt Hauer. "Dabei fühlt man sich doch so viel besser, man kommt doch so viel besser in der Gesellschaft zurecht, wenn man eine Sprache gut spricht." Zudem interessiert Hauer das Motiv der Zielstrebigkeit, sich nicht frühzeitig zufrieden zu geben und in einer Herausforderung zu bestehen.

In der deutschen Übersetzung wird das ursprüngliche Cockney-Englisch Elizas wie häufig berlinerisch wiedergegeben. Das beherrscht Anna Gütter. "In ein schlechtes Fränkisch wollten wir das nicht transferieren," lehnt Hauer ab.

All die großen Hits aus "My Fair Lady" -"Mit `nem kleinen Stückchen Glück", "Ich hätt‘ getanzt heut‘ Nacht", "Es grünt so grün"... - werden in großer Orchesterbegleitung unter Leitung von Daxi Pan erklingen. Choreograf Jochen Schmidtke macht dem Chor tänzerisch Beine. Vielleicht steht uns mit all dem ja wieder ein flottes Musical-Vergnügen ins Haus. Wäre det nich wundascheen?

Ein erfolgreicher Musical-Darsteller und Regisseur