Neustadt kann kommen...

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Beste Laune nach getaner Arbeit. Die HSC-Spieler (von links): Till Riehn, Jiri Vitek, Oliver Krechel, Steffen Coßbau (verdeckt); Philipp Seitle, Ronny Göhl, Haward Martinsen, Haik Karapetjan, Sebstian Kirchner und Tomas Riha. Foto: Neithard Schleier
Beste Laune nach getaner Arbeit. Die HSC-Spieler (von links): Till Riehn, Jiri Vitek, Oliver Krechel, Steffen Coßbau (verdeckt); Philipp Seitle, Ronny Göhl, Haward Martinsen, Haik Karapetjan, Sebstian Kirchner und Tomas Riha. Foto: Neithard Schleier
Jir Vitek ergriff in Teningen auffallend oft die Initiative. Der Routinier des HSC 2000 Coburg scheint für das Topspiel nächsten Samstag gegen den HSC Bad Neustadt gerade rechtzeitig gerüstet zu sein. Foto: Iris Bilek
Jir Vitek ergriff in Teningen auffallend oft die Initiative. Der Routinier des HSC 2000 Coburg scheint für das Topspiel nächsten Samstag gegen den HSC Bad Neustadt gerade rechtzeitig gerüstet zu sein.  Foto: Iris Bilek
 

Der HSC 2000 Coburg spielte auch in Teningen souverän und bewahrte beim 30:25-Sieg stets kühlen Kopf. In dieser Form ist das Team für den Schlager gerüstet.

Das hatten sich die meisten beim HSC Coburg schwieriger vorgestellt. Denn nach ausgeglichener Anfangsphase hatte die Mannschaft von Jan Gorr die SG Köndringen-Teningen klar im Griff und steuerte einem ungefährdeten 30:25-Erfolg entgegen.
Die erste gute Nachricht nach der Ankunft des HSC in Teningen kam aus dem Krankenlager. Steffen Coßbau, der in den letzten Wochen an einer Schulterverletzung laboriert hatte, war dabei und nach dem Warmmachen stand für Gorr fest, dass er seinen Linksaußen bringen kann. Weitere Optionen hielt er sich allerdings offen, ließ nur 13 Spieler aktiv auf den Spielberichtsbogen schreiben und behielt Nikola Franke, Hajck Karapetjan und Co-Trainer Anton Lakisa passiv in der Hinterhand. Das Trio kam nicht zum Einsatz - zu überlegen präsentierte sich Coburg am Samstagabend.
Gut zwei Dutzend Fans hatten sich mit auf die zweitweiteste Aufwärtsfahrt bei bestem Frühlingswetter gemacht.
Drei Spieler feierten ein kleines Jubiläum: Sebastian Roth, Maximilian Drude und Tomas Riha absolvierten ihr 50. HSC-Spiel.

SG Köndringen-Teningen gegen
HSC 2000 Coburg 25:30 (11:16)

Im ersten Angriff warfen die Gastgeber mit einem Fehlpass fast den Laptop des Schiedsgerichtes vom Zeitnehmertisch. Allerdings verballerten auch die Coburger in Person von Dominic Kelm, Jiri Vitek und Ronny Göhl gleich beste Möglichkeiten. Es dauerte, bis sich Coburg absetzen konnte. Jan Gorr war bis zum 7:8 (14.) mit seiner Abwehr unzufrieden. Deutliche Worte gab es da für Tomas Riha, weil den Gastgebern das Torewerfen zu einfach gemacht wurde. Martin Hirling und Daniel Warmuth hatten zu viele Freiräume und vorne ließ der HSC zu viel klarste Chancen liegen.
Etwas überraschend kam dann nach gut 20 Minuten die Auszeit von SG-Trainer Ole Andersen, aber auch er merkte, dass sich die Coburger Abwehr stabilisiert hatte.
Aus einem 6:6 (11.) wurde ein 8:14 (25.) und Steffen Coßbau führte sich nach seiner Schulterverletzung mit einem tollen Dreher zum 10:16 gut ein. Eine höhere Halbzeitführung vergab Philipp Seitle, der auf der linken Seite frei gespielt wurde, dann aber am SG-Torwart Ebner scheiterte. Da waren noch zehn Sekunden zu spielen und den Gastgebern gelang im Gegenzug das 11:16.
Der zweite Durchgang begann mit einem Aufreger: Johan Andersson reagierte bei einem Konter geschickt und verhinderte so einen Zusammenprall mit dem Köndringer Torwart. Hätte der Schwede keine Vollbremsung eingeleitet, hätte es böse Folgen haben können. Die Aktion war nach dem Regelwerk rot-relevant gegen den Torhüter der Gastgeber in einer Partie, die nun auch härter geführt wurde.
Dominic Kelm am Kreis konnte einem da schon fast leid tun. Lange bevor der Ball auch nur in seiner Nähe war, wurde er geklammert, gehalten, niedergerungen und machte trotzdem seine Tore oder schaffte Platz für die Rückraumschützen.
Auch Jan Gorr beschwerte sich über diese Aktionen: "Die klammern bevor der Ball auch nur in der Nähe ist. So hat er keine Chance sich freizulaufen." Und Gorr beschwerte sich lautstark: "Das ist einfach nicht fair, dem Jungen wird alles abgepfiffen, einfach alles". Er holte seinen Kreisläufer vom Feld.
Nach 45 Minuten (16:24) war es in der Halle doch recht ruhig geworden. Coburg ließ den Gegner nach dem 19:28 (53.) zwar nochmals aufkommen, nahm sich in der unnötig hektischen Schlussphase etwas zurück, auch um in der insgesamt hart geführten Partie, die auf Gastgeberseite keinen Niederschlag in Strafminuten fand, nicht noch eine unnötige Verletzung zu riskieren.
"Vielleicht war die Luft weg", so Ronny Göhl nach der Partie schmunzelnd - denn im Spielheft wurden die Coburger als "hochdotiertes Ensemble aus zusammengekauften Alt-Internationalen" bezeichnet. Zudem stand da noch: "Wenn wir in Teningen etwas wirklich gerne wollen, dann ist es Favoriten zu ärgern", so stand es im Spielheft der SG Köndringen-Teningen zu lesen. Davon waren die Gastgeber meilenweit entfernt. Sie hätten die Partie auch mit zwölf bis 15 Toren verlieren können.