HSC dreht rechtzeitig zum Sieg auf

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Till Riehn zieht hier kraftvoll Richtung Gästetor ab und erzielt eines seiner zwei Tore beim verdienten HSC-Sieg gegen HBW Balingen-Weilstetten II. Fotos: Iris Bilek
Till Riehn zieht hier kraftvoll Richtung Gästetor ab und erzielt eines seiner zwei Tore beim verdienten HSC-Sieg gegen HBW Balingen-Weilstetten II.  Fotos: Iris Bilek
Eine verschworene Gemeinschaft, der HSC 2000 Coburg. Trainer Jan Gorr gab rechtzeitig die richtigen Anweisungen im Spiel gegen Balingen II, um dann als klarer und verdienter Sieger die Halle zu verlassen.
Eine verschworene Gemeinschaft, der HSC 2000 Coburg. Trainer Jan Gorr gab rechtzeitig die richtigen Anweisungen im Spiel gegen Balingen II, um dann als klarer und verdienter Sieger die Halle zu verlassen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

HBV Balingen-Weilstetten II stellte den HSC 2000 zunächst vor große Probleme. Philipp Barsties schied zudem mit einer Knieverletzung aus. Die genaue Diagnose steht aber noch aus. Dennoch gab es einen ungefährdeten Sieg und gleichzeitig die 2. Saisonniederlage für HSC Bad Neustadt.

von unserem Mitarbeiter Ralph Bilek

Coburg — Nach den beiden erfolgreichen Auswärtsspielen war der Tenor bei den HSC-Fans eindeutig positiv. Bis zum Spitzenspiel gegen Bad Neustadt keinen weiteren Boden auf den Spitzenreiter zu verlieren. Doch das fühlte sich auf dem Spielfeld gegen die Bundesliga-Reserve aus Balingen zunächst ganz anders an. Wie schon im Hinspiel hatte der HSC 2000 Coburg anfangs große Probleme mit der HBW Balingen-Weilstetten II und konnte sich bis zur Pause bei TW Havard Martinsen und dessen Dutzend Paraden bedanken.
Mit 21 parierten Bällen hatte er auch am Ende eine Top-Quote. Gefühlt war der Pausenstand von 16:9 ein anderer. Schnell machte Coburg vor 2196 Zuschauern, der zweitniedrigste Besuch der Saison, nach der Pause mit einer Elf-Tore-Führung alles klar.
Ungewöhnlich war, dass die HSC-Abwehr keinen Strafwurf fabrizierte.

Bad Neustadt verlor

Dann kam noch die Nachricht über die Niederlage des HSC Bad Neustadt in Friedberg. Da waren auch die allerletzten vier Sitzplatzkarten für das Spiel gegen den Spitzenreiter in drei Wochen ganz schnell vergriffen. Ab sofort gibt es für dieses Spiel nur noch Stehplätze.
Es hätte alles ideal sein können, doch eine Knieverletzung von Philipp Barsties ist ein dicker Wermutstropfen. Deutet man die Mimik von Mannschaftsarzt Dirk Rothhaupt und Jan Gorr ("Näheres werden die Untersuchungen zeigen, jetzt kann man nur spekulieren, wir müssen schauen"), rechnen sie mit einer Diagnose schlechterer Art.
Jan Gorr hatte bereits im Vorfeld der Partie seine Personalentscheidungen getroffen: "Um der zweiten Mannschaft möglichst viel Potenzial zu geben, haben wir Hajck Karapetjan und Lukas Lutz abgestellt. Ich werde auch versuchen, Nici Franke frei zu halten, aber das wird vom Spielverlauf abhängen." Das sollte nicht gelingen. Auf Steffen Coßbau musste der Coburger Coach erwartungsgemäß noch ganz verzichten, dafür war Ronny Göhl wieder mit von der Partie. Er war es per Strafwurf auch, der den Torreigen eröffnete.

HSC kam schwer in Fahrt

Für beide Teams gab es mit den Fan-Klatschen richtig was auf die Ohren, aber der HSC kam nicht richtig in Fahrt. Zu durchsichtig waren die Aktionen, zu langsam der Spielaufbau. Der erste Treffer aus dem Spiel heraus ließ dann auch fast acht Minuten auf sich warten.
Viel länger mussten die Coburger auf eine nächste eigene Führung warten. Immer wieder waren es Unaufmerksamkeiten, die man sich gegen eine unbequeme Balinger Deckung erlaubte. Da mussten schon Einzelaktionen von Jiri Vitek herhalten, damit nach einem 17minütigen "Geeiere", wie es ein Zuschauer aus dem Block E bezeichnete, endlich beim 6:5 die nächste Führung gelang.
Jan Gorr war zu diesem Zeitpunkt sichtlich unzufrieden, unheimlich energisch an seiner Seitenlinie. Deutliche Worte gab es da für Sebastian Roth und Tomas Riha.
Hinzu kam nach 20 Minuten das Aus für Philipp Barsties. Nachdem er einen Konter abgefangen hatte stürzte der Halblinke unglücklich aufs linke Knie und saß für den Rest des Spiels mit einer dicken Bandage auf der Auswechselbank. Dirk Rothhaupt hatte nach einer kurzen Untersuchung am Spielfeldrand das "Aus" für ihn verkündet, eine genaue Diagnose wird erst am heutigen Montag erfolgen.
Auf der anderen Seite "erwischte" es Fabian Wiederstein, der mit dem rechten Fuß umknickte. Aber trotz vieler Unebenheiten lief es ab da deutlich besser für die Coburger. Immer öfter fanden sie Lücken in der Balinger Abwehr. Hatte die linke Angriffsseite lange Zeit Nachholbedarf, wurde der gegen Ende des ersten Durchgangs einigermaßen gedeckt.

Lange Pausenansprache

Trotzdem muss es eine lange Pausenansprache von Jan Gorr gewesen sein - denn es dauerte bis die HSCler wieder aus der Kabine zurück kamen und mit der gewohnt geänderten Aufstellung in die zweite Halbzeit gingen.
Von der Anfangssechs bleiben Vitek, Göhl, Kelm und Kirchner auf der Bank, Franke, Andersson, Riha und Drude kamen. Die Coburger hatten die Partie nun ganz klar im Griff und beim 22:11 nach 39 Minuten bereits entschieden. Das konnte so noch 30 Minuten zuvor auf keinen Fall erwartet werden. Der HSC erlaubte sich dann fast zu viele Fehlversuche gegen einen Gegner, der trotz des klaren Spielstandes weiter engagiert dagegen hielt und von Trainer Eckhard Nothdurft dafür auch desöfteren Szenenapplaus erhielt.
Wohl auch deswegen hob Jan Gorr in einer Auszeit nach 48 Minuten warnend den Zeigefinger, damit seine Jungs es nicht zu locker nehmen sollten. Und unterstrich das mit deutlichen Worten von der Seitenlinie, wenn dem auf dem Spielfeld nicht so war. Aber die Balinger waren, wie von Nothdurft befürchtet, kein Maßstab für den HSC, hielten das Ergebnis aber einigermaßen in Grenzen.

HSC Coburg - HBW Balingen-Weilst. II 34:24 (16:9)