HSC deklassiert den nächsten Kontrahenten

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Dominic Kelm (rechts) ließ sich nicht entmutigen und versuchte es immer wieder gegen die oft unfair zu Werke gehenden Gästespieler. Bemerkenswert: Der Coburger Kreisläufer ließ sich trotz der einen oder anderen Provokation zu keiner unbedachten Aktion hinreißen. Fotos: Albert Höchstädter
Dominic Kelm (rechts) ließ sich nicht entmutigen und versuchte es immer wieder gegen die oft unfair zu Werke gehenden Gästespieler. Bemerkenswert: Der Coburger Kreisläufer ließ sich trotz der einen oder anderen Provokation zu keiner unbedachten Aktion hinreißen. Fotos: Albert Höchstädter
Tomas Riha kam zu Beginn nur in der Abwehr zum Einsatz, doch im Laufe der Partie übernahm er öfters auch die Rolle von Dominik Kelm am Kreis und erzielte zwei Tore.
Tomas Riha kam zu Beginn nur in der Abwehr zum Einsatz, doch im Laufe der Partie übernahm er öfters auch die Rolle von Dominik Kelm am Kreis und erzielte zwei Tore.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2156 Zuschauer sahen in der HUK-Arena ein munteres Scheibenschießen des HSC Coburg gegen einen völlig überforderten Gegner von der SG Kronau/Östringen II.

Stefan Apfel war schon vor dem Spiel gegen eine arg dezimierte SG Kronau/Östringen II siegessicher. Und der HSC-Vorstandssprecher sollte schnell Recht bekommen, denn die Partie war so früh entschieden wie selten zuvor ein Spiel in der HUK-Coburg-Arena.

2156 Zuschauer sahen einen hochkonzentrierten HSC, der mit schönen Spielzügen glänzte. Schon zur Pause waren die Fans zufrieden: "Spannung ist zwar was anderes, aber schön ist es trotzdem." Da konnte es sich Trainer Jan Gor auch frühzeitig erlauben, durchzuwechseln, um seine Stammkräfte für die schweren Spiele in der kommenden Wochen in Teningen und gegen Bad Neustadt zu schonen.

Die schönste Geste gab es direkt nach dem Schlusspfiff. Die gesamte Mannschaft eilte in die Ostkurve der Arena, dort wo die HSC-Vorstandschaft die Spiele verfolgt. Wollten Sie für Vertragsverlängerungen plädieren? Nein, weit gefehlt. Dort in der Nähe saß auch Philipp Barsties neben seinen Krücken. Der Kreis, mit dem sonst auf dem Spielfeld die Siege gefeiert werden, wurde um ihren verletzten Spieler (Kreuzbandriss) herum gebildet und er so einbezogen.

Jan Gorr: "Das war nicht ausgemacht, das war aber fantastisch, da freue ich mich sehr drüber." Kapitän Ronny Göhl verriet später, dass es die spontane Idee von Till Riehn war.

Neben Barsties musste Gorr auch auf Steffen Coßbau verzichten: "Die Beweglichkeit ist voll da, am Montag starte ich richtig ins Training und dann muss man sehen, was Richtung Wochenende in Köndringen-Teningen geht. Wichtiger ist natürlich das Spiel in der Woche drauf, da will ich unbedingt dabei sein. Es gibt nichts Blöderes, als in solch einer Partie nicht auf der Platte zu stehen."

Richtig Spaß gemacht "auf der Platte" hat der vergangene Samstag vor allem auch Jiri Vitek, der wie Michel Abt auf der anderen Seite acht Mal ins gegnerische Gehäuse traf.


HSC 2000 Coburg gegen SG
Kronau/Östringen II 34:21 (19:8)

Sebastian Roth ersetzte Philipp Barsties in der Startformation. Till Riehn nahm gleich ganz genau Maß und zirkelte den Ball ins Tordreieck. Nach nicht einmal vier Minuten war den Coburgern anzumerken, dass es diesmal ein konzentrierterer Start als noch in der Vorwoche werden sollte. Mit viel mehr Übersicht wurde gearbeitet und die Chancen genutzt.

Auch wenn davor billardmäßig, wie bei Ronny Göhl's 5:2 (5.), beide Pfosten mithelfen mussten. Nur ein Tor später nach nicht einmal sechs Minuten zog Kronau's Coach Klaus Gärtner die "Notbremse" und nahm die erste Auszeit. Zuvor hatte seine Mannschaft probiert, durch eine Wegnahme von Jiri Vitek den HSC-Angriffsfluss zu stören, was aber schief ging.

Zurecht beschwerten sich anschließend Jan Gorr und Dominic Kelm darüber, dass die Kronauer Abwehr mit dem HSC-Kreisläufer anstellen durfte, was sie wollte, bis dato unbestraft. Aber davon ließ sich der nicht beirren und vollendete einen 1A-Spielzug über Sebastian Kirchner, Till Riehn und Sebastian Roth zum 9:3 (11.).

Kopfschüttelnd verließ der Kronauer Keeper Sven Grathwohl nach 16 Minuten seinen Kasten, nachdem Vitek ihm seinen vierten Treffer zum 12:4 in die Maschen gesetzt hatte. Da kam auch der "Abräumer" in der Gäste-Abwehr, Felix Gäßler, zu spät. Der diskutierte nach seiner Zeitstrafe nach einem weiteren herrlichen Treffer von Dominic Kelm zum 14:4, der sich mit vollen Einsatz durchgesetzt hatte, mit dem Schiedsrichter über das "Warum". Doch diese Strafe war überfällig.

Selten zu sehen, aber nach dem 17:4 (24.) war sie fällig, eine zweite Auszeit im ersten Durchgang bei den frustrierten Gästen. Wie ein Rohrspatz schimpfte Klaus Gärtner, verließ dann kopfschüttelnd den Mannschaftskreis, kam an der Außenlinie überhaupt nicht zur Ruhe und gestikulierte immer wieder.

Immerhin gelangen seiner Mannschaft danach drei Treffer in Folge. Denn die HSCler kamen mit der offensiven Deckung der Gäste erst einmal nicht zurecht, hatten im Tor aber einen erneut bestens aufgelegen Havard Martinsen, der bereits zehn Bälle abgewehrt hatte.

Gegen eine sehr aggressiv arbeitende 3:2:1-Abwehr tat sich der HSC in der zweiten Halbzeit schwer, da passten die Laufwege nicht optimal, die Zuspiele zum freien Mann waren oft zu ungenau. Schmunzelnd stand Coach Jan Gorr nach 40 Minuten an der Seitenlinie, als sein "Oldie" Jiri Vitek sich den Ball in der Abwehr "stahl" und seinem nur wenig mehr als halb so alten Gegenspieler im Konter zum 25:11 auf und davon zog.

SG-Coach Klaus Gärtner probierte eigentlich alles, aber dem HSC war an diesem Tag nicht beizukommen. In Überzahl ging er sogar zur Manndeckung über, aber vor allem Jiri Vitek war nicht zu halten.

Der HSC laß gerade in der Schlussphase einige Chancen liegen und stand in der Abwehr nicht mehr so konzentriert, so dass Oliver Krechel nur wenig Bälle zu fassen bekam.


HSC 2000 Coburg gegen SG Kronau/Östringen II 34:21 (19:8)