Nach der unnötigen 27:29-Niederlage beim VfL Lübeck-Schwartau herrscht Ernüchterung bei den Coburgern.
Es bleibt dabei, der HSC 2000 Coburg kann beim VfL Lübeck-Schwartau nicht gewinnen. Auch im sechsten Spiel in der "Ostsee-Hölle" war für die Vestestädter nichts zu holen. Wegen der unnötigen 27:29 (14:13)-Niederlage müssen die "Gelb-Schwarzen" ihre in den letzten Wochen mühsam erarbeitete Tabellenführung schon wieder abgeben. Grund: Der momentane Hauptkonkurrent im Kampf um den ersten Platz, TuSEM Essen, gewann nämlich gleichzeitig hoch gegen Krefeld (33:22) und zog aufgrund des besseren Torverhältnisses wieder an den Coburgern vorbei.
Florian Billeks Emotionen fehlten
Ein Grund für die bittere Auswärtsniederlage war auch das Fehlen von Florian Billek. Obwohl ihn Lukas Wucherpfennig würdig vertrat und regelmäßig traf (7 Mal), vermissten die wenig mitgereisten HSC-Fans Billeks Emotionen. Mit seiner außergewöhnlichen Körpersprache riss er nämlich in den letzten Wochen die Anhänger regelrecht mit und spornte seine Mitspieler zu Höchstleistungen an. Von dieser Bestleistung waren die HSC-Spieler jedoch am Freitagabend meilenweit entfernt.
Dabei sah es lange Zeit gar nicht nach einer Pleite aus, denn bis weit in die Crunchtime hinein lagen die favorisierten Coburger mit einer soliden Leistung in Führung. Doch eine indiskutable Wurfschwäche in den letzten Minuten sorgte für späte Ernüchterung im schwarz-gelben Lager. VfL Lübeck-Schwartau - HSC 2000 Coburg 31:27 (13:14)
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der die Gastgeber bis zur 10. Minute ständig vorlegten, war die erste Führung für die Coburger zum Zungenschnalzen: Zetterman bediente Kreisläufer Timm per flachen Rückhand-Anspiel und der drehte sich spektakulär um die eigene Achse. Wie er trotz Bedrängnis dann auch noch zum 5:4 einlochte, war äußerst clever.
Da sich die Coburger Abwehr langsam, aber sicher auf das Positionsspiel der Gastgeber einstellte und die erhofften Tempogegenstöße über Max Jaeger funktionierten, stand es nach 16. Minuten 9:7. Doch absetzen konnte sich der Tabellenführung nicht, denn Lübeck war bis in die Haarspitzen motiviert und glich nach 20 Minuten wieder aus (10:10). Die Zweikämpfe wurden nun bissiger, schließlich stand vor allem für den Spitzenreiter viel auf dem Spiel.
Über Wucherpfennig und Jaeger
Der HSC blieb cool und traf vor allem weiter über die Außenpositionen. Wucherpfennig steuerte bis zur Pause drei und Jaeger sogar vier Tore bei. Allerdings nutzen die Coburger ihre Überzahlsituationen schlecht.
Denn es war deutlich mehr drin. Vor allem aus dem Rückraum fehlten die einfachen Tore. Schröder, Varvne & Co. hatten ihr Visier zu hoch eingestellt. Dennoch verteidigten die Coburger bis zur Pause zumindest eine knappe Führung von einem Treffer (14:13).