HSC 2000 Coburg erobert den 2. Platz zurück

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Voller Einsatz für den HSC: Trainer Jan Gorr fordert vehement eine Strafe nach dem kurz zuvor sein Kreisläufer Dominik Kelm (nicht im Bild) bei einem Tempogegenstoß übel gefoult wurde. Auf und neben der Reservebank verfolgen Johan Anderson (stehend), Steffen Coßbau (links) sowie Co-Trainer Ralf Baucke (rechts) die heikle Situation, in der es die beiden Erstliga-erfahrenen Schiedsrichter jedoch bei einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe für den Übertäter vom TV Hochdorf beließen. Foto: Timo Geldner
Voller Einsatz für den HSC: Trainer Jan Gorr fordert vehement eine Strafe nach dem kurz zuvor sein Kreisläufer Dominik Kelm (nicht im Bild) bei einem Tempogegenstoß übel gefoult wurde. Auf und neben der Reservebank verfolgen Johan Anderson (stehend), Steffen Coßbau (links) sowie Co-Trainer Ralf Baucke (rechts) die heikle Situation, in der es die beiden Erstliga-erfahrenen Schiedsrichter jedoch bei einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe für den Übertäter vom TV Hochdorf beließen. Foto: Timo Geldner
Den Coburger Spielern war die Erleichterung nach dem Sieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten Hochdorf förmlich anzusehen. Foto: Uwe Gick
Den Coburger Spielern war die Erleichterung nach dem Sieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten Hochdorf förmlich anzusehen. Foto: Uwe Gick
 

Nach zwei verlorenen Spielen trifft der Rückraum wieder. Auch Konter gibt es viele beim 35:29 gegen Hochdorf zu sehen. 2671 Fans - Zuschauerrekord in dieser Serie.

Genau 50 Tage mussten sich die Fans des HSC 2000 Coburg gedulden, ehe sie Martinsen, Göhl und Co. wieder in der heiß geliebten Arena begrüßen durften. 50 Tage, in denen die Aufstiegsambitionen durch zwei Auswärtsniederlagen einen gehörigen Dämpfer bekommen haben. 2671 Fans erlebten aber am gestrigen Abend die "Auferstehung". Der HSC-Rückraum, allen voran Sebastian Roth und Jiri Vitek, kann noch treffen. Mit einem 35:29-Erfolg wurde die kleine Negativserie eindrucksvoll gestoppt.
Auch wenn zwischendurch immer wieder zu befürchten war, dass Hochdorf die Partie doch noch wenden könne. Die Gäste führten nur ein einziges Mal gleich zu Beginn, aber erst als Oliver Krechel neun Minuten vor dem Ende seinen zweiten Strafwurf parierte, steuerten seine Vorderleute endgültig Richtung Sieg. Zum Glück setzte sich nicht das fort, was am Samstag in der 3. Liga Süd begonnen hatte.
Denn da waren Heimsiege Fehlanzeige, eine ungewöhnliche Konstellation.

HSC 2000 Coburg gegen
TV Hochdorf 35:29 (19:16)

Vor dem Spiel war es wie immer, wenn ein Team zum ersten Mal die Arena betritt - Smartphone gezückt und die laut Pressesprecher Thomas Apfel "schönste Drittligahalle Deutschlands" fotografiert. In der lief es zunächst ausgeglichen, aber eines war auffällig - Coburg kann doch noch erfolgreiche Konter laufen.
In den letzten Partien so gut wie gar nicht gesehen, waren es bis zum 5:2 (6.) deren schon drei, alle abgeschlossen durch Sebastian Kirchner. Doch die erste Überzahl nutzten die Gäste um den direkten Anschluss zu schaffen, auch weil sich die Coburger da nicht gerade geschickt anstellten.
Dafür waren sie in der Abwehr aufmerksam wie gewohnt, eroberten viele Bälle, hatten aber immer wieder Lücken auf der halblinken Abwehrposition. Höchst aufmerksam auch die beiden Unparteiischen, die fast für alle Trikotzupfer ein Auge hatten.

Viele sehenswerte Kreis-Anspiele

Sehenswert auf beiden Seiten auch immer wieder die Kreisanspiele, alleine die waren ein Kommen wert, egal ob von Jan Claussen auf der einen oder Till Riehn auf der anderen Seite.
Dabei hielten die Coburger mehr oder weniger ihren Drei-Tore-Vorsprung. Nach 20 Minuten griff Gäste-Trainer Benjamin Matschke dann erstmals zu seiner "Unterzahl-Taktik" und brachte für den Torhüter einen sechsten Feldspieler und das am Ende sogar mit Erfolg.
Trotzdem ging der HSC mit einem erneuten Konter beim 15:11 (23.) erstmals mit vier Toren in Führung. Zum Seitenwechsel lag man dann zwar "nur" noch drei vorne, hatte aber da bereits einen Treffer mehr erzielt als in der Vorwoche im gesamten Spiel.
Steffen Coßbau auf der linken Außenbahn, Johan Andersson, der sich mit einem herrlichen Treffer zum 20:16 toll einführte, auf der rechten. Jan Gorr hielt also an seinem bewährten Konzept fest und Coßbau ließ dann die erste Fünf-Tore-Führung folgen. Aber die war alles andere als ein Ruhekissen, zumal Philipp Barsties kurz darauf seine zweite Zeitstrafe kassierte und Hochdorf nicht locker ließ.
Gerade als die Zuschauerzahl nach 40 Minuten präsentiert wurde, parierte der seit der 17. Minute im Tor stehende Oliver Krechel einen Strafwurf. Wenn sich Coburg eines vorwerfen lassen muss, dann dass man statt dem möglichen 25:20 den Gegner vor allem mit Ballverlusten wieder herankommen ließ (24:22, 43. Minute).

Krechel vernagelte sein Tor

Auch die Chancenwertung hätten sich die Fans in der Halle konsequenter gewünscht, denn dann hätte man nicht bis in die Endphase hinein zittern müssen. "Hochdorf hat schon zwei Mal in dieser Saison einen Zehn-Tore-Rückstand aufgeholt, da muss man hellwach bleiben. Das hat meine Mannschaft letztlich geschafft, auch wenn der Gegner doch einige Male noch sehr nahe kam", so Gorr nach der Partie.

Die Statistik:

HSC 2000 Coburg: Havard Martinsen, Oliver Krechel - Philipp Barsties (1), Ronny Göhl (6/5), Johan Andersson (5/1), Dominic Kelm (2), Sebastian Kirchner (4), Jiri Vitek (5), Tomas Riha (1), Steffen Coßbau (1), Maximilian Drude (1), Till Riehn (1), Sebastian Roth (8), Philipp Seitle.
Zeitstrafen: 5.
Siebenmeter: 6/6.

TV Hochdorf: Maximilian Haller, Tim Doppler - Benjamin Hundt (1), Tim Beutler (4), Marco Sliwa (1), Jonas Kupijai (4), Steffen Bühler (1), Jan Claussen (5), Stefan Job (2/1), Daniel Lanninger (4), Kai Zimmermann (3), Steffen Dietz (4). Zeitstrafen: 2.
Siebenmeter: 4/2.

SR: Andreas und Marcus Pritschow (Leinfelden/Degerloch).