Die Schäden an der Altenhofer Brücke sind größer als gedacht. Die VHS muss ab Frühjahr für die Turnhallenbenutzung mehr zahlen.
Die Sanierung der Brücke über den Tambach liegt derzeit auf Eis. "Die Bauarbeiten an der Brücke in Altenhof wurden vorerst unterbrochen, weil im Rahmen der Bauarbeiten festgestellt wurde, dass zunächst weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen", teilte Bürgermeister Wolfgang Bauersachs (BfB) gestern in einer knappen Pressemitteilung mit.
Die Probleme bei der Instandsetzung des Bauwerks waren auch Thema in der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Bereits in der Juni-Sitzung 2018 hatte der Bürgermeister darüber informiert, dass in der Kappe Stromleitungen gefunden wurden, die erst von den SÜC unterirdisch verlegt werden mussten. Inzwischen kam es zu weiteren Verzögerungen, weil laut Bauersachs sowohl "Mängel am ursprünglichen Bau" als auch an der Abdichtung gefunden wurden. "Manchmal merkt man erst nach Baubeginn, was dort alles ruht", kommentierte dies das Gemeindeoberhaupt. Nun müsse ein Statiker hinzugezogen werden.
Sehr schlechte Note - die schlechteste
Als Andreas Ziener vom Ingenieurbüro Koenig und Kühnel in der Dezembersitzung 2016 das Ergebnis der Zustandsprüfung aller Weitramsdorfer Brückenbauwerke vorgestellt hatte, zählte er die Altenhofer Brücke zu den drei Bauwerken, die aufgrund ihres Gesamtzustands mittelfristig ersetzt werden müssten. Mit 3,4 erhielt diese Brücke die schlechteste Note. Freiliegende Tragbewehrung, tiefe Risse und Abplatzungen bei Beton und Asphalt, Ausbrüche im Bereich Kappe sowie ein defektes Schrammbord diagnostizierte der Ingenieur. Ziener empfahl, die Stolperstellen zu beseitigen, die Kappe zu erneuern sowie Risse, Fugen und Oberflächen zu sanieren. Nachdem im aktuellen Haushalt für den Brückenbau 250 000 Euro vorgesehen sind, sollte diese Brücke als erste in Angriff genommen werden. Über weitere Schritte beriet der Gemeinderat in der anschließenden nicht-öffentlichen Sitzung. Bauersachs: "Dafür bitten wir um Verständnis."
Vier statt 2,50 Euro
Das vor fünf Jahren beschlossene Nutzungsentgelt für die gemeindlichen Turnhallen in
Weitramsdorf und Weidach läuft Ende August aus. Auch wenn die damals festgelegten acht Euro pro Stunde (plus ein Euro für nicht vereinsgebundene Gruppen) "nur in einem geringen Maße zur Kostendeckung des Unterhalts der Gebäude beitragen", wie Geschäftsleiter Heiko Geuß ausführte, empfahl die Verwaltung deren weitere Erhebung. "Es belastet die Vereine moderat, verhindert aber Fehlbelegungen und schafft somit Entspannung bei der Hallenbelegung", sagte Geuß. Der Gemeinderat sah das ähnlich und verlängerte bei einer Gegenstimme diese Regelung. Einstimmig votierten die Räte dafür, ebenfalls den Zuschlag von einem Euro weiterhin einzufordern. Lediglich für die VHS, die bisher aufgrund der von ihr übernommenen Pflichtaufgabe der Erwachsenenbildung für jede Turnhallen-Stunde nur 2,50 Euro zahlen musste, wird das Entgelt auf vier Euro erhöht (ab Sommersemester 2019). Dagegen regte sich kein Widerstand. Ebenso einhellig griff das Gremium einen Vorschlag des Vorsitzenden der FW-BV-Fraktion Matthias Helmprobst auf, die Regelung auf zwei Jahre zu begrenzen (bis 31. August 2020) und erst nach Prüfung des Zustands der Weidacher Halle gegebenenfalls zu verlängern.
Bebauungsplan tritt in Kraft
Auf den Weg brachte der Gemeinderat den Bebauungsplan "Kastanienweg" in Weidach, nachdem in der vorausgegangenen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses die letzten Änderungen eingearbeitet wurden. Dazu zählen die Ausmaße der zwei- und dreistöckigen Mehrfamilienhäuser in dem allgemeinen Wohngebiet (Flur-Nr. 264/5), die von der Unteren Naturschutzbehörde geforderte naturnahe Begrünung und Gestaltung sowie behindertengerechte Parkplätze. Zwei der fünf Mehrfamilienhäuser dürfen bis zu 24 Meter lang und 20 Meter breit werden, die übrigen höchstens jeweils 22 Meter. Gepflanzt werden sollen heimische Bäume und Sträucher. Außerdem wurden nach einem Hinweis der Behindertenbeauftragten des Landkreises, Renate Schubart-Eisenhardt, ausreichend große und behindertengerechte Stellplätze auch im Privatbereich sowie gut begehbare Gehwege eingeplant. Gegen den Satzungsbeschluss regte sich kein Widerstand, so dass der Bebauungsplan nun in Kraft tritt.
Wie Bauersachs mitteilte, wird die Sanierung der Backhäuser in Angriff genommen. Eventuell schon Anfang kommender Woche werde in Weidach ein Vorort-Termin mit dem beauftragten Ingenieurbüro stattfinden. Am dortigen Backhaus müssen der Fußboden und zwei Türen gemacht werden. "Bis zum Backhausfest 2019 sollte alles erledigt sein", stellte der Bürgermeister in Aussicht. Um Verständnis bat Bauersachs, wenn der Bauhof nicht gleich die abgefallenen Blüten der Gemeindebäume beseitige. Statt Kritik zu üben, sollten sich die Bürger doch an den Bäumen erfreuen, warb er.
Kritik am CSU-Ortsvorsitzenden
Unverständnis äußerte Ulrich Kräußlich (FW-BV) über die Kritik des CSU-Ortsvorsitzenden Harri Schleifenheimer an den gemeinsamen Plänen von Gemeinde und Kirchengemeinde zur Gestaltung der Ortsmitte. Dort wurde anstelle des in die Jahre gekommenen Gemeindehauses aus den 70er Jahren ein neues Bürgerhaus zur gemeinsamen Nutzung angedacht. Schleifenheimer hatte sich in der Facebook-Gruppe "News und Highlights in Weitramsdorf und Umgebung" "in aller Deutlichkeit" von den Äußerungen von Diakon Rainer Mattern distanziert. Der Geschäftsführer des evangelischen Kirchengemeindeamts Coburg, der ebenfalls der CSU angehört, hatte zuvor für die Zusammenarbeit geworben. Mattern argumentierte: "Bevor jeder etwas Halbes macht, dann macht man doch besser gemeinsam etwas Gescheites, da hat jeder etwas gewonnen." Wie denn die CSU zu den Aussagen ihres Parteifreundes Schleifenheimer stehe, fragte Kräußlich nach, immerhin hätten die politische und die Kirchengemeinde in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet. In Abwesenheit des Fraktionsvorsitzenden Marco Anderlik distanzierten sich Michael Rädlein und Henning Kupfer von Schleifenheimers Kritik. Der Immobilienmakler habe hier wohl aus geschäftlichen Interessen heraus geurteilt, hieß es.
Da durch den im Bau befindlichen ASB-Wohnpark mehr Senioren nach Weidach ziehen werden, fragte Christoph Goer-Denninger (ÜPWG) nach, ob die Gemeinde auf dem Spielplatz am Wasserturm nicht einen Mehrgenerationen-Spielplatz errichten könnte. Bauersachs sagte zu, diese Anregung mit aufzunehmen. Nach dem Handlauf am Aufgang zur Neundorfer Kirche erkundigte sich Andreas Carl (DGN). Wie Ingo Förster von der technischen Bauverwaltung mitteilte, ist der Auftrag zwar vergeben, doch würden bis zur Ausführung noch drei bis vier Wochen vergehen.