Der HSC 2000 Coburg liegt derzeit auf Platz 41 der deutschen Handballvereine. In zwei der vier dritten Ligen wäre der HSC mit seiner Hinrundenbilanz von 26:4 Punkten und der Tordifferenz von plus 91 sogar Herbstmeister.
Im Osten führt Baunatal mit 26:4 Zählern die Liga an, im Westen liegt Dormagen mit 25:5 Punkten vorne. Nur in der Nordliga würde es nicht ganz zur Tabellenführung reichen. Dort rangiert Henstedt-Ulzburg mit 27:3 Zählern auf Rang Eins.
In der 3. Liga Süd gibt es aber einen ganz klaren Dominator, vor dem man nach einer makellosen Hinrunde nur den Hut ziehen kann: Der HSC Bad Neustadt geht mit 30:0 Zählern und einer Tordifferenz von plus 104 Toren in die Weihnachtspause.
Makelose Bilanz: 30:0 Punkte Es sieht, zumindest sportlich, derzeit also gut aus für die Saalestädter, die im Hintergrund seit Wochen am wirtschaftlichen Fundament für die 2. Liga basteln. Was bleibt da dem HSC aus Coburg? Die Hoffnung auf das Rückspiel in eigener Halle und darauf, das Bad Neustadt irgendwann doch patzt.
Sonst eigentlich nur Rang Zwei, der sich am Wochenende nach der Niederlage des TV Hochdorf bei vier Punkten Vorsprung noch gefestigt hat. Hochdorf ist am 2. Februar auch der nächste Gast in der HUK-Coburg-Arena.
Ein Blick zurück ist kurios - mit 371 Treffern erzielte der HSC in dieser Saison in der Süd-Liga exakt genauso viele Feldtreffer in der Hinrunde wie letztes Jahr in der 3. Liga Ost. Lediglich bei den verwandelten Strafwürfen gibt es eine leicht unterschiedliche Bilanz von 53 zu jetzt aktuell 55.
"Ob Platz Zwei für Relegationsspiele reicht, dazu kann man jetzt noch nichts sagen. In allen Ligen ist es brutal eng. Unser Ziel muss es sein, jetzt noch in Großsachsen zu gewinnen und in der Rückrunde den Druck auf Neustadt hochzuhalten. Die brauchen derzeit nur ein Spiel zu verlieren und dann haben wir es selbst wieder in der Hand. Unser Anspruch muss es sein, selbst noch Erster zu werden", stellt HSC-Vorstandssprecher Stefan Apfel unmissverständlich dar.
Denn die Hinrundenbilanz des HSC 2000 Coburg ist seit dem Zweitliga-Abstieg noch nie so gut gewesen. Jochen Knauer, Geschäftsführer der HSC GmbH, ist auch wirtschaftlich zufrieden: "Wir werden mit einem guten Ergebnis abschließen. Und wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, wir stehen nach der Hinrunde mit nur vier Minuszählern da, hätte ich gesagt, dass alles im absolut grünen Bereich ist. Aber jetzt gibt es halt noch Bad Neustadt."
Im absolut grünen Bereich sind weiterhin auch die Zuschauerzahlen. 18.774 Fans kamen zu den acht Heimspielen der Coburger, was einen Zuschauerschnitt von 2347 bedeutet. Das ist einmalig in allen dritten Ligen und selbst eine Klasse höher bräuchte man sich damit überhaupt nicht zu verstecken.
DHB-Pokal-Spiele in der Arena? Und die Arena scheint auch deswegen wie gemacht für eines der 16 Final-Four-Turniere um den DHB-Pokal. Denn den hat der Deutsche Handball-Bund reformiert. In der ersten Runde treffen ab der Saison 2015/2016 in diesen Turnieren insgesamt 64 Mannschaften aufeinander - 18 Mannschaften der DKB-Handball-Bundesliga, 20 Mannschaften der 2. Bundesliga und 24 Teams der 3. Liga sowie die beiden Finalisten um des deutschen Amateur-Pokal, der 2014/2015 erstmals ausgetragen wird.
Am DHB-Pokal können nur die Drittligisten teilnehmen, die in der Vorsaison in den vier Staffeln der 3. Liga die Plätze Eins bis Sechs belegt haben. "Da müssen wir uns erst einmal qualifizieren, aber interessant wäre es dann auf jeden Fall über eine Bewerbung nachzudenken", so Jochen Knauer.
Denn in einer Gruppe befindet sich, nach regionaler Nord-/Süd-Aufteilung, immer mindestens ein Erst- und ein Zweitligist. Die 16 Turniersieger steigen dann in die K.o.-Runde um den Pokal ein. Aber noch ist der Pokalwettbewerb für den HSC Zukunftsmusik.