"Reaktionen überwältigend": Spektakuläres Wandgemälde in Coburg ist fertig - Eigentümer überglücklich

- Coburg: Spektakuläres Wandgemälde am Albertsplatz wurde fertiggestellt
- Zuvor hatte es heftige Debatten um den Denkmalschutz gegeben
- "Habe mich überzeugen lassen": Ein Detail überrascht - Änderung zum Originalentwurf
- "Unfassbar": Hauseigentümer berichtet von riesiger Passanten-Resonanz
In Coburg kann seit Mittwochmorgen (1. Juni 2022) das lange debattierte spektakuläre Wandgemälde an der Fassade der ehemaligen Bonbonfabrik am Albertsplatz bewundert werden. "Während des Gerüstabbaus am Mittwoch wurden mit dem finalen Pinselstrich noch kryptische Accessoires eingefügt und das Bild als 'echter Neuhaus' signiert", erklärt Eigentümer Werner Weiss gegenüberinFranken.de. Gegenüber dem Entwurf hat es auch gleichzeitig eine kleine überraschende Änderung bei dem realen riesigen 3D-Bild gegeben.
"Gefällt mir ausgesprochen gut": Coburger Wandgemälde mit Änderung zum Erstentwurf
"Das Kunstwerk gefällt mir ausgesprochen gut. Es entspricht im Großen und Ganzen dem mit den Künstlern Gert und Daniel Neuhaus aus Berlin und mir abgesprochenen Entwürfen", sagt Weiss. Ein entscheidendes Detail hat sich nämlich überraschend geändert: Weiss habe sich "überzeugen lassen, dass im Gegensatz zum Erstentwurf eine dezentere Hintergrundfarbe besser mit den Grundtönen des Hauses harmoniert", erklärt er.
Von den Behörden habe es ebenfalls "amtliche Änderungswünsche" gegeben. Diese hätten sich laut Weiss auf eine andere "Bildgröße" und die "Einbeziehung des Fensters" bezogen. Nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme berichtet Weiss davon, die Wünsche aus der Verwaltung hätten sich "letztlich der Erfahrung und der vertraglich vereinbarten künstlerischen Freiheit unterordnen" müssen.
"Hochwertige wetterbeständige Farben" würden nun "einen jahrzehntelangen Qualitätserhalt des Wandgemäldes" gewährleisten, so der Immobilieneigentümer. Froh sei er auch über die Zusammenarbeit mit den Produzenten des Werks. "Zwischen dem international anerkannten Künstlerteam und mir entwickelte sich ein von Sympathie getragenes freundschaftliches Verhältnis", erzählt Weiss.
"Riesiges Interesse": Coburger Hauseigentümer sieht sich mit Kritik an "toten Fassaden" bestätigt
Die Reaktionen der Bevölkerung auf das neue Wandbild in Coburg seien sogar "überwältigend", berichtet er. "Die Berliner Künstler waren ein solch riesiges Interesse und Beifallsbezeugungen der Passanten bereits während der Arbeiten zuvor in keiner anderen Stadt gewohnt. Es war für sie unfassbar, wie viele Menschen stehenblieben, fotografierten und den Künstlern anerkennend zuwinkten", so Weiss.
Selbst habe er aber keine Ambitionen, "weitere Wandmalereien zu initiieren". Weiss habe aber für die Stadt Coburg "gute Vorschläge, wie und wo man durch 'Murals' tote Fassaden und verkrustete Anschauungen aufbrechen und Coburg verschönern kann", sagt er. "In Sachen Urban Art ist Coburg Terra incognita (Anm. d. Red.: 'unerforschtes Gebiet')."
Weiss wolle mit dem 3D-Gemälde von Prinz Albert und Queen Victoria "meiner Heimatstadt einen Impuls geben, das Stadtbild lebendiger und attraktiver zu gestalten". In Queens Coffeehouse am Albertsplatz 5 soll das Wandbild am Freitag (3. Juni 2022) um 10.30 Uhr offiziell feierlich eingeweiht werden. Dafür hat der umtriebige Kunstliebhaber auch Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha und dessen Sohn Hubertus eingeladen. "Es wäre eine Ehre und eine Hommage an ihre Vorfahren, sie als Abkömmlinge von Prinz Albert und Queen Victoria (...) begrüßen zu dürfen", schreibt Werner Weiss in der Einladung.
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