Ahorn und Eisfeld: Freunde, die zusammenrücken

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Der Spielmannszug Eisfeld sorgte für schmissige Unterhaltung in Ahorn anlässlich des Freundschaftsabends Ahorn-Eisfeld. Fotos: Gabi Arnold
Der Spielmannszug Eisfeld sorgte für schmissige Unterhaltung in Ahorn anlässlich des Freundschaftsabends Ahorn-Eisfeld.  Fotos: Gabi Arnold
Zwei Bürger haben sich besonders um die Freundschaft verdient gemacht und wurden zu Ehrenvorsitzenden ernannt (von links): Martin Finzel, Hermann Rempel, Lothar Lipfert und Sven Gregor.
Zwei Bürger haben sich besonders um die Freundschaft verdient gemacht und wurden zu Ehrenvorsitzenden ernannt (von links): Martin Finzel, Hermann Rempel, Lothar Lipfert und Sven Gregor.
 
In das Leben der "Katharina von Bora" an der Seite des Reformators Martin Luther entführte die Theatergruppe Eisfeld mit einem Stück für diesen Freundschaftsabend..
In das Leben der "Katharina von Bora" an der Seite des Reformators Martin Luther entführte die Theatergruppe Eisfeld mit einem Stück für diesen Freundschaftsabend..
 

Schon seit der Zeit der Grenzöffnung besteht eine enge Beziehung zwischen Ahorn und Eisfeld. Sie wurde jetzt feierlich begangen.

Seit Beginn der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze pflegen die Stadt Eisfeld und die Gemeinde Ahorn freundschaftliche Verbindungen. Mit einem bunten Programm, Theaterspiel, Musik und Ehrungen haben die Eisfelder und Ahorner im Sportheim der Sportvereinigung Ahorn am Freitagabend zum traditionellen Freundschaftsabend geladen. Mit Bussen kamen die Thüringer in das Coburger Land gereist um gemeinsam mit den Franken zu feiern.
Aber: Die Verbindung der Partnergemeinden ist weit mehr als ein geselliger Zusammenschluss. Wie der Bürgermeister der Gemeinde Ahorn Martin Finzel berichtete, profitiere man auf vielen Ebenen von einander. "Ich hole schon mal den Rat von Bürgermeister Sven Gregor ein. Es gibt Fragen, wo die Eisfelder einfach weiter sind," sagte er.


Partner seit der Wende

Die Partnerschaft wurde Finzels Worten zufolge kurz nach der Grenzöffnung von den damaligen Bürgermeistern der Gemeinde Ahorn, Wolfgang Dultz, und der Stadt Eisfeld, Gerd Braun, ins Leben gerufen. "Es wurden schon damals gemeinsame Verwaltungsstrukturen aufgebaut", sagte Finzel. Seitdem sei die Freundschaft kontinuierlich gewachsen und weiter ausgebaut worden. "Wir versuchen ja immer wieder die Partnerschaft auch neu zu überdenken", so Finzel. So sei die Stadt Eisfeld mittlerweile auch ein Kooperationspartner der Initiative Rodachtal, deren Vorsitzender der Ahorner Bürgermeister ist. Zehn Städte und Gemeinden auf thüringischer und bayerischer Seite gehören laut Finzel dieser Initiative an, die das Ziel verfolgt, gemeinsam die Region voran zu bringen, sei es im Siedlungsmanagement oder auch auf touristischer Ebene. "Viele Bereiche lassen sich gemeinsam einfach besser entwickeln", sagen Finzel und Gregor. Überhaupt seien beispielsweise die Wege zwischen Thüringen und Franken durch den Ausbau der Infrastruktur sehr viel kürzer geworden. "Heute erreichen wir in 20 Minuten Orte, die früher eine halbe Weltreise bedeutet haben", so Finzel.


Traum vom Wegenetz

Auf einem gut ausgebauten Geh- und Radwegenetz von Ahorn nach Eisfeld zu wandern oder zu radeln, dies wäre ein Traum, so Finzel. Dass sich heute Menschen aus Ost und West so zwanglos begegnen können, dies werten Finzel und sein Eisfelder Kollege Gregor als großes Geschenk.


Gespräche suchen

Der Eisfelder Bürgermeister war begeistert von der großen Besucherresonanz. Dabei habe es am frühen Abend noch viel Aufregung wegen eines Kabelbrandes in der Marktstraße in Eisfeld gegeben. Gregor wünschte den Gästen viel gute Gespräche und die Möglichkeit zum Austausch. "Der Abend soll auch eine Initialzündung für die Kommunalpolitiker sein, um ins Gespräch zu kommen, zum Beispiel zur Straßenausbausatzung, denn da haben wir Erfahrung", so Gregor.
Zwei, die sich um die Partnerschaft von Beginn an verdient gemacht haben, sind Hermann Rempel aus der Gemeinde Ahorn und Lothar Lipfert aus der Stadt Eisfeld. Sie wurden von den Bürgermeistern Finzel und Gregor zu Ehrenvorsitzenden der "Partnerschaft zwischen Ahorn und Eisfeld" ernannt.
Traditionell stiegen die Gäste unter den Klängen des Spielmannszug Eisfeld mit den thüringischen und fränkischen Hymnen, dem Frankenlied und dem Rennsteiglied, in den kurzweiligen Abend ein.


Katharina auf der Bühne

Die Theatergruppe Ahorn entführte mit dem Kindermusical Aladin in den Orient und die Theatergruppe Eisfeld bot die Geschichte von "Katharina von Bora" dar. Damals, war zu hören, lag die Stadt Eisfeld noch im Coburger Land. Zu Franken zählt man sich dort heute noch. Der Posaunenchor Ahorn spielte geistliche Lieder und Julian Unewisse ließ den Abend mit Jazz am Klavier ausklingen.