Das Rote Kreuz aus Hollfeld hatte am Wochenende einen besonderen Einsatz: Sie haben auf der Klangtherapie 2015 in der Fränkischen Schweiz für das Wohl der Festivalbesucher gesorgt.
Marco Schreck ist noch etwas erschöpft. Er war am vergangenen Wochenende auf dem Klangtherapie-Festival bei Schressendorf im Kreis Bayreuth. Allerdings war der 25-Jährige nicht zum Feiern auf dem Elektrofest - ganz im Gegenteil: Schreck ist Bereitschaftsleiter des Roten Kreuzes Hollfeld und hat dafür gesorgt, dass die rund 3000 Festivalbesucher heil nach Hause kommen.
30 Helfer haben sich um die Klangtherapie-Besucher gekümmert Dafür hat er 29 ehrenamtliche Helfer von Donnerstagnachmittag bis Montagmorgen im Schichtbetrieb koordiniert. 239 Einsätze leisteten die Sanitäter in diesem Zeitraum.
Davon waren allein 90 Behandlungen wegen Wespen- und Insektenstiche - und deren Auswirkungen waren teils sehr heftig. So berichtet der Sanitäter, dass einige Patienten wegen der Stiche Kreislaufprobleme bekamen. "Unser Eis zum Kühlen ging weg wie warme Semmeln", sagt Schreck.
Einige Einsätze gab es auch wegen Alkohol und Drogen. Ein Festivalbesucher musste deshalb sogar ins Krankenhaus.
Dass es sich um einen Drogennotfall handele, erkennen die Helfer laut Schreck unter anderem daran, dass der Betroffene orientierungslos sei oder bewusstlos werde. "Viele sind dann einfach in ihrer eigenen Welt", erklärt der Sanitäter.
Klangtherapie 2015: Betrunkener stürzt mit Toilette um Ein anderer junger Mann war so betrunken, dass er samt Toilette umkippte. Dabei zog er sich einen Schnitt an der Nase zu, der genäht werden musste. "Das wollte er im Rausch aber nicht einsehen", erinnert sich Schreck. So mussten die Helfer ihr ganzes diplomatisches Geschick aufwenden, um den Patienten davon zu überzeugen, dass er Hilfe braucht.
Doch nach Einschätzung des Roten Kreuzes seien die Einsätze wegen Drogen stark zurückgegangen. "Das hat sehr nachgelassen", betont der 25-Jährige.
Das freut die Helfer natürlich. Das schönste Erlebnis für Schreck und seine Kollegen war aber, als sie einem jungen Mann helfen konnten, der einen Kaugummi eingeatmet hatte, so dass er im Krankenhaus aus der Lunge entfernt werden musste. "Er kam schon am nächsten Tag wieder und hat sich bedankt, dass er sich so gut aufgehoben gefühlt hat. Das ist dann schon sehr schön", erzählt Schreck.
Für diese Momente lohnen sich die Anstrengungen und Mühen der 25 Helfer aus Hollfeld und der fünf Helfer aus Mistelgau. Und so wollen sie selbstverständlich auch im nächsten Jahr wieder bei der Klangtherapie dabei sein.