Aus noch nicht geklärter Ursache ist ein Mann aus einem fahrenden Auto auf der A9 gesprungen - und hat dabei schwerste innere Verletzungen erlitten.
Am frühen Sonntagmorgen, dem 24. November 2024, ist es auf der A9 auf Höhe Plech (Landkreis Bayreuth) in Fahrtrichtung Berlin zu einem tragischen Unfall gekommen. Aus bislang unbekannten Gründen sprang ein 49-jähriger Finne, der auf dem Beifahrersitz schlief, aus dem fahrenden Wagen seines ebenfalls 49-jährigen finnischen Freundes.
Der Fahrer bemerkte noch, wie sein Bekannter die Beifahrertüre öffnete und bereits mit einem Bein aus dem Fahrzeug hing. Er bremste sofort ab, wodurch der Beifahrer gegen die Türe geschleudert wurde, auf die Fahrbahn fiel und zwischen rechter Spur und Standstreifen zum Liegen kam. Der Wagen hatte der Polizei zufolge noch eine Geschwindigkeit von etwa 100 Kilometern pro Stunde, als der Mann sprang. Dies berichtet die Verkehrspolizeiinspektion Bayreuth.
Bei 100 km/h: Mann springt aus fahrendem Auto - niemand hielt an, um Hilfe zu leisten
Glücklicherweise war fast kein Verkehr, sodass der unter Schock stehende Fahrer anhielt und seinen zu diesem Zeitpunkt noch ansprechbaren Freund ins Fahrzeug hob. Mehreren Verkehrsteilnehmern, die zum Unfallzeitpunkt unterwegs waren, winkte der Fahrer um Hilfe bittend zu, es hielt aber niemand an.
Der Fahrer wollte seinen Freund ins nächste Krankenhaus bringen, bemerkte aber kurze Zeit später, dass sich dessen Zustand massiv verschlechtert hatte und verständigte den Rettungsdienst. Beim Eintreffen der Polizeistreifen der Inspektion Pegnitz und der Verkehrspolizei Bayreuth befand sich der Betroffene schon in ärztlicher Behandlung.
Laut der Notärztin erlitt der Finne schwere innere Verletzungen, weswegen er zur weiteren Behandlung ins Klinikum Nürnberg-Süd verbracht wurde. Der Mann konnte laut Angaben der Polizei zwar stabilisiert werden, jedoch sei "sein Ableben nicht ausschließbar".
Es ergaben sich keinerlei Hinweise auf Alkohol, Drogen oder andere Gründe, weshalb der Betroffene aus dem Fahrzeug sprang. Die Ursache für diesen Unfall ist somit noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.