Ein Jahr nach dem Bürgerentscheid kursieren viele Ideen und Forderungen. Der Erwerb des Geländes rückt näher, eine Bürgerbeteiligung soll es 2020 geben.
Vor genau einem Jahr haben 16 543 Bamberger (75,39 Prozent Ja-Stimmen) für den Bürgerentscheid 2 der Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" gestimmt und damit einen 46 Hektar großen Gewerbepark auf dem früheren Muna-Gelände verhindert. Es war der vorläufige Abschluss eines monatelangen Schlagabtauschs von Gegnern und Befürwortern des Projekts.
Was ist seither passiert? Zunächst gab es Gespräche, in denen sich OB, Fraktionen und Verwaltung austauschten. Der Bebauungsplan 429 für den Gewerbepark Geisfelder Straße wurde auch formal zu den Akten gelegt. Recht bald gab es neue Vorschläge zur Nutzung des früheren Muna-Geländes, die von großen Wohnungsbauprojekten bis zum Bestattungswald reichten. Die Grünen forderten einen Fahrplan fürs weitere Vorgehen, die Bürgerinitiative (BI) die Erweiterung von Naturschutzgebieten und Bannwaldflächen.
Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) stand das ganze Jahr über im Austausch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), um einen Kauf des Geländes ohne vorherige Zweckbindung zu erreichen. "Es ist unser erklärtes Ziel, zunächst das Eigentum durch die Stadt zu ermöglichen", sagt Stadt-Sprecherin Ulrike Siebenhaar.
Gelände soll zugänglich werden
Diesem Ziel scheint man nun ein ganzes Stück näher gekommen zu sein. Das Wertermittlungsverfahren laufe, ein Ergebnis sei voraussichtlich im Frühjahr 2020 zu erwarten. Es sei für die Stadt ein großer Fortschritt gewesen, dass sie sich mit der Bima auf diese Vorgehensweise verständigen konnte. Sobald das Ergebnis vorliege, entscheide die Stadt, "ob der ermittelte Wert angemessen ist und ob sie erwerben will". Dann könne ein Kaufvertrag mit der Bima ausverhandelt werden.
Und was würde sich auf der Fläche tun, wenn sie erst einmal der Stadt gehört? "Vorrang hat selbstverständlich das Votum des Bürgerentscheids", sagt OB Starke. Er habe sich mit der Bürgerinitiative im Vorfeld dahingehend abgestimmt, dass zunächst das Verfahren zum Erwerb erfolgen soll.
Anschließend solle ein umfassendes Beteiligungsverfahren mit einer ganzheitlichen Betrachtung der Stadtentwicklung und der ehemaligen Muna-Flächen erfolgen. Der Oberbürgermeister wolle vor allem eine Zugänglichkeit für die gesamte Bevölkerung ermöglichen. "Das ist realistisch, wenn Altlasten und Zäune entfernt worden sind."
Keine Sondierung im Mai
Für Björn Scharf von der Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" sei im Gespräch auch verdeutlicht worden, dass es für die BI keine Überlegungen zur Muna geben könne, wenn nicht vorher Wald- und Naturflächen unter Schutz gestellt würden. "Darüber hinaus war aus unserer Sicht klar, dass für die Planungen eines Beteiligungsprozesses zur nachhaltigen Stadtentwicklung das Jahr 2019 genutzt werden soll, völlig unabhängig vom Verlauf der Verhandlungen mit der Bima", sagt Scharf. Wenn die Stadt nun kaufe, habe das für die BI zumindest den Vorteil eines klaren Ansprechpartners.
vom erwerb dieses seuchengeländes sollte die stadt, gerade nach dem bürgerentscheid die finger lassen, viel besser ist es, zu zuschauen, wie sich andere dort die finger verbrennen.
jawolll, das ist die richtige Einstellung
... Was tut sich hinter dem Bamberger Muna-Zaun?...

ich denke mal: NIX
das Thema wird erst wieder vor der Wahl 2020 hochgeholt
Warum will die Stadt das inzwischen nutzlose und immer noch wahrscheinlich verseuchte Gebiet kaufen???? Wald und Parks gibt es doch genug in und um Bamberg? Industrie hat die BI unmöglich gemacht, was soll das dann werden? Vielleicht ein Abenteuerspielplatz für (r)echte Militärfreaks, mit möglicherweise echten Überresten aus über 100 Jahren militärischer Nutzung???
Die Bilder sprechen doch schon Bände "Betreten verboten - Lebensgefahr", um die Muna egal ob für Gewerbe, Wohnungen oder Naherholung zu öffnen muss man Millionen in die Hand nehmen die man nicht hat. Das Geländer wurde im Kaiserreich, während der NS-Zeit und nach dem Krieg durch die Amerikaner für Schießübungen, als Munitionslager etc. genutzt, keiner weiß was wo im Boden liegt und wie gefährlich das noch ist. Die Aufarbeitung für dieses Gelände kostet mit Sicherheit sehr sehr viel Geld.