Saxophonisten starten Jazzclub-Saison

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Immer Lust auf Neues: die Münchner Jazzerin Carolyn Breuer. Foto: Sandor Farkas
Immer Lust auf Neues: die Münchner Jazzerin Carolyn Breuer.  Foto: Sandor Farkas
Ein Werk Johannes Klehrs, das die Ausstellung im Jazzkeller ab Saisonbeginn zeigt. Foto: pr
Ein Werk Johannes Klehrs, das die Ausstellung im Jazzkeller ab Saisonbeginn zeigt.  Foto: pr
 

Konstantin Herleinsberger spielt am 19. September zum Auftakt der Konzertreihe. Carolyn Breuer folgt als "starke Frau im Jazz" am 26. September. So beginnt die Herbstsaison des Bamberger Jazzclubs, der sich aus der Sommerpause zurückmeldet. Hier auch ein Video und eine Audiodatei zu den Künstlern.

Der Jazzclub meldet sich aus der Sommerpause zurück. Und startet die Saison mit einem fränkischen Saxophonisten, der der Nürnberger Szene entsprang und sich mittlerweile auch jenseits lokaler Grenzen profiliert: Am 19. September besucht Konstantin Herleinsberger mit seinem Quartett Bamberg, um wieder Leben in den verwaisten Gewölbekeller der Oberen Sandstraße zu bringen. Carolyn Breuer führt am darauf folgenden Samstag als Saxophonistin die Reihe "Starke Frauen im Jazz" mit "Shoot The Piano Player!" fort.




Studium in Nürnberg

Aber zurück zum Quartett, das sich um Konstantin Herleinsberger formierte, der als Tenor-Saxophonist an der Nürnberger Hochschule für Musik studiert und sich bis 2014 im Landes-Jugendjazzorchester engagierte. Neben ihm gehören dem Ensemble Schlagzeuger Dominik Raab und Peter Christof (Bass) an. Nicht zu vergessen Andreas Feith (Piano), der sich auch als Komponist auszeichnet und die Schwabacher Konzertreihe "Jazz im Bürgerhaus" mitbegründete.



In Bayern auf Tour

Arrangements in modernem Straight Ahead Sound präsentiert das Konstantin Herleinsberger Quartett, das schon kurze Zeit nach seiner Gründung den Hansjürg Hensler Wettbewerb im Rahmen des Kemptener Jazz-Frühlings gewann. Womit die vier Musiker nun im Freistaat unterwegs sind, da der von der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz ausgelobte Preis mit einer Tournee verbunden ist. Genrefans erwartet ein Quartett, das Fans mit Eigenkompositionen und Improvisationen mitzureißen versteht.



Dem Konstantin Herleinsberger Quartett folgt am 26. September Carolyn Breuer als Münchner Jazzsaxophonistin nach. So sollen "Jazzladies" in der Herbst- und Winter-Saison neben Bands der regionalen Szene wieder im Blickpunkt stehen. Erstmals bietet der Jazzclub darüber hinaus ein Reggae-Konzert, wie im Netz unter der Homepage nachzulesen ist.




Neuland betreten

Auch Carolyn Breuer betritt mit ihrer Band "Shoot The Piano Player!" Neuland. So verzichtet sie erstmals ganz auf jede Klavierbegleitung, um dem Publikum statt dessen ein Projekt mit zwei Akustikgitarren vorzustellen, das Jazz und Folk verbindet. "Meine CD-Sammlung begann mich zu langweilen, ich suchte im CD-Regal meines Freundes nach neuem Input", berichtet die Münchnerin, der die Liebe zur Musik als Tochter des renommierten Jazz-Posaunisten Hermann Breuer quasi in die Wiege gelegt wurde, auf ihrer Homepage. Das Stück "Wintered", inspiriert von Countrymusiker Steve Earle, habe sie auf eine Reise zurück in die Siebziger geschickt: "Die Akustikgitarren erinnerten mich an meine Kindheit: An den Zeitgeist, der damals herrschte, und die Wohngemeinschaften, in denen ich aufwuchs."



Musik verschiedenster Stilrichtungen hätte sie damals genossen. Dementsprechend inspiriert, begann Breuer an einem Album zu arbeiten, "das sich aus dem Korsett des klavierlastigen Jazzquartetts befreit". Eigenkompositionen sind darauf ebenso wie Stücke von Jimi Hendrix, Joni Mitchell oder etwa Nat King Cole zu hören - interpretiert von der Münchner Jazzsaxophonistin. Jazz nach Country-Art entstand als Reminiszenz an ein längst vergangenen Jahrzehnt, in das sich vielleicht auch mancher Bamberger beim Konzert zurückträumt.
 


Ausstellung im Jazzkeller ab 19.9.

Viele kennen Johannes Klehr als Bamberger Gymnasiallehrer und Musiker, der im Jazzkeller in schöner Regelmäßigkeit in die Tasten haut. Jetzt aber erlebt man den Franken als Künstler, der in der Galerie der Oberen Sandstraße 18 ausstellt: Um's "Finden" und "Verlieren" geht es in den Arbeiten, die ab 19. September beim Jazzclub zu sehen sind.



Aquarelle, Fotografien und Assemblagen aus Fundstücken stellt Klehr Ausstellungsbesuchern vor: Werke, die in mehreren Arbeitsschritten entstanden, sich veränderten und weiterentwickelten, um somit auch neue Interpretationen zuzulassen. So gilt es "vermeintlich Bekanntes aus unbekannter Perspektive neu zu entdecken", wie der Künstler assoziierte. Darum, sich zu finden und wieder verlieren zu dürfen.

Von all dem sollten sich Interessenten aber lieber selbst ein Bild machen, die die Ausstellung des Bambergers besuchen möchten. Die Vernissage findet am 27. September ab 17 Uhr statt. Im Anschluss daran sind die Arbeiten Klehrs an Konzerttagen jeweils von 18 bis 21 Uhr zu sehen und für Konzertbesucher bis zum Ende der jeweiligen Veranstaltung.