Oberhaider Faschingszug: so viele Zuschauer wie noch nie

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Tierisch was los war am Samstag in Oberhaid. Foto: Rudolf Görtler
Tierisch was los war am Samstag in Oberhaid. Foto: Rudolf Görtler
Foto: Rudolf Görtler
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Unter kräftiger Beteiligung von Ortsteilen und Nachbargemeinden erreichte der Oberhaider Faschingszug alte Größe und zog so viele Zuschauer an wie noch nie.

Trotz mancher Gerüchte über die Gemeinde im Maintal zeigte sie sich am Samstag ausgesprochen friedlich - jedenfalls, wenn man von Kostümen und Sujets der Teilnehmer am Faschingszug auf die im Ort herrschende Mentalität schließen darf. Denn Martialisches war wenig zu sehen: kaum Ritter, Monster, Bestien, dafür viel Verspieltes, eher Niedliches.

In diese Grundtendenz fügten sich auch die Familien Geus und Wohlleber, die zum zehnten Mal teilnahmen und wieder einmal den Vogel abschossen. Beziehungsweise als rosa Schweinchen kostümiert mitmarschierten. "Säufutter" dabei und eine Dregg-Sau, Zucht-Sau und ein Wohl-Eber.

Organisiert worden war das Spektakel von der Gemeinde. Lag es daran, dass örtliche Geschehnisse überhaupt nicht aufgespießt wurden? Eine Zensur findet nicht statt, darf man vermuten, und vielleicht steht auch alles zum Besten im Dorf.


Schandflecken aus Hallstadt

Einige Veteranen des Oberhaider Faschingszugs hatten anscheinend aufgegeben, dafür haben Ortsteile und Nachbargemeinden mit opulenten Delegationen die Lücken mehr als gefüllt. So stand die Tanzsportgarde des SV Dörfleins gleich an der Spitze mit ihrem Märchenwald, den man auch Mädchenwald hätte nennen können. Der Hallstadter Greta-Stammtisch hatte fotografierte Schandflecken - aus Hallstadt - an die Seite seines Wagens gepinnt. Ein konsternierter Kaiser Karl blickte erstaunt auf seine Pfalz.

Viel Mühe hatte sich auch die Mitglieder der Unterhaider Freiwillige Feuerwehr gegeben, die als Rindviecher auftraten, aber gar nicht so dumme Sprüche spazieren fuhren: "Die kleinen Höfe sind untermuht, den Großen geht es gut!" Doch aufgeben mochte das Fleckvieh deshalb nicht: "Ihr denkt, das war die letzte Kuh / doch wir geben noch lange keine Ruh"!"

Für die Hallstadter "Solidarität" marschierte gleich eine ganze Schar bestens kostümierter Hexen mit, während der Faschingsverein aus demselben Ort einen eher traditionellen Wagen beisteuerte. Nebst Insassen mit Schellenkappen. Und zu guter Letzt schloss ein Kanuverleih mit venezianischer Begleitung und dem Hinweis: "Staffelbach 5,3 km Main-Donau-Kanal" den Zug.


Musizierende Minions

Doch natürlich hatten sich auch Oberhaider Vereine und Gruppen viel Mühe gegeben: Sei es die Jugendfußballgemeinschaft Maintal, die ihre F-Jugend geradezu zum Anbeißen verkleidet hatte, sei es der Blasmusikverein, dessen musizierende Mitglieder als Minions gingen und "Nik-Ersatz", sei es die Bücherei oder die vereinten Kindergärten Regenbogen und Maria Hilf; der Staffelbacher Kindergarten Cyrakus war auch dabei.

Die beiden größten Vereine ließen sich auch nicht lumpen. "Das geht über Eure Vorstellungskraft / der RSC hat eine Bobmannschaft" erfuhr der verblüffte Zuschauer. Der RSC hatte aber auch ein Iglu auf einem Wagen und jede Menge Mitläufer(innen).

Der 1. FC dagegen fuhr ein Schlumpfhaus spazieren mit entsprechenden Insassen, zum Teil hinter Gittern. Nicht zu vergessen die vielen aufwändig kostümierten Clowns vom Carnevals-Club Oberhaid, die ihren prächtigen Wagen flankierten.

Gespenster des MGV, die kräftig in die Instrumente bliesen, Bonbon-Regen, mobile Schänken - alles war dabei. Und Tausende Zuschauer, so viele vermutlich wie noch nie, die sich am Endpunkt Brauerei Wagner ballten.